Vorhersehbares Ende: Jenny Elvers-Elbertzhagen gewinnt erste Sat.1-"Promi Big Brother"-Staffel

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Datum: 28.09.2013 | Kategorie: Shows

Leicht hatte sie es in den letzten Monaten bestimmt nicht. Auch im von Sat.1 für zwei Wochen eingerichteten Promi-Container lagen mitunter die Nerven einiger Insass_innen blank, doch stets bewahrte sie die Ruhe, stand quasi abgeklärt über den Dingen, ohne negativ aufzufallen, dazu noch unironisch inszeniert als große Überlebenskünstlerin gewann " wenig überraschend " Jenny Elvers-Elbertzhagen gestern Abend die erste Staffel "Promi Big Brother" auf Sat.1. Über 70 Prozent der Zuschauer wählten die Blondine, die in letzter Zeit vor allem mit Alkoholproblemen und öffentlicher Scheidung auf sich aufmerksam machte, zur Siegerin. Mit ihr verblieb Schimpfwortexpertin und No Name Natalia Osada als letzte im kameraüberwachten Haus. Als Drittplatzierte musste sich die teils moralisch appellierende Mutter des Hauses, die ehemalige Mini-Playback-Show-Moderatorin Marijke Amado, geschlagen geben.

Nach der langatmigen Auftaktshow " als Highlight David Hasselhoff mit seiner blinkenden Jacke - schwächelten die Quoten für das Sat.1-Showereignis gewaltig. Erst der Auftritt von Pamela Anderson als Gastinsassin lockte wieder einige mehr Zuschauer vor ihre Fernsehgeräte. Verwunderlich ist es kaum, ist dieses Promi-Big-Brother-Experiment doch reichlich gescheitert " denn warum sollten als solch präsentierte Promis auch interessanter sein als weniger prominente Kandidaten? Zudem in einer Show, die jahrelang kaum noch Interesse auf sich zog und als Format von Sat.1 und der ausführenden Produktionsfirma Endemol vorausgesetzt und unveränderlich übernommen wurde. Hinzugekauftes Live-Publikum, humorlose Kommentare von Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn und Spiele, die nicht nur wenig unterhaltsam, sondern zumeist auch noch völlig unverständlich für Zuschauer und Kandidaten waren - all dies ließ die Neuauflage der Mutter aller Reality-TV-Trash-Sendungen reichlich scheitern. Kein Plan und keine Dramaturgie. Jeglicher Versuch, komische oder unangenehme Situationen durch Vorschriften der Macher zu evozieren, scheiterten an einer blanken Unempfänglichkeit. Der Versuch, das Publikum oder gar positiv eingestimmte Kritiker des Dschungelcamps auf seine Seite ziehen zu wollen, misslang Sat.1 durch fehlende Kreativität und mangelnde Innovation. Feststeht wohl schon jetzt, dass dieses Format nicht lange im kollektiven Fernsehgedächtnis bleiben wird. Ob es je eine zweite Staffel geben wird oder Sat.1 sich wie auch in jüngster Vergangenheit lieber auf den Import von erfolgreichen US-Serien verlassen will, steht noch in den Sternen. (ap)

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