Ende gefordert: Harsche Kritik gegen ProSieben-Show "Reality Queens auf Safari"

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Datum: 31.08.2013 | Kategorie: Shows

"rger, Zorn und Unmut hat der Fernsehsender ProSieben auf sich gezogen: das Reality-TV-Format "Reality Queens auf Safari" soll sofort abgesetzt werden, fordern über 20 Entwicklungshilfe-Organisationen, darunter Deutsch-Afrikanisches Zentrum e.V. und Leipziger Missionswerk, in einem offenen Brief an ProSiebenSat.1-Konzernchef Thomas Ebeling. Darin heißt es, dass das Format der Sendung "… allgemeinverbreitete Stereotype gegenüber dem ostafrikanischen Land Tansania…" verstärke, Vorurteile schüre und die Menschen des Landes in einer rassistischen und diskriminierenden Form darstelle. Menschenunwürdig und völlig unreflektiert befinden die entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen das in der Sendung konstruierte Bild von Tansania und seinen Menschen. Als verklärtes, exotisches Afrika mystifiziert, ist der Weg zum kolonial geprägten Rassismus nicht weit: So wurde als Kommentar auf die Aussage einer Kandidatin, die Männer hätten bei der Ankunft der Reality Queens einen Samensturz gehabt, die tansanischen Männer durch einen Umschnitt mit kopulierenden Affen gleichsetzt.

ProSieben hält dennoch an dem Format fest, Sprecher Christoph Körfer wies alle Vorwürfe zurück; es liege den Machern fern, ein neokoloniales Bild Afrikas zu zeichnen. Zugleich torpedierte er seine Aussage mit dem Satz: "Wir möchten in diesem Unterhaltungs-Programm besonders die Schönheit Afrikas zeigen." Ein Land als wilde Kulisse also, vor dem sich zwölf aus Reality-Formaten mäßig bekannte Damen beim Versuch, Feuer zu machen, Spiele zu absolvieren und Lippenstift aufzutragen, zur Schau stellen. Bekannt ist die Idee des Formats bereits durch die von RTL sehr ähnlich konzipierte Reality-Show "Wild Girls " Auf High Heels durch Afrika", in der ebenfalls zwölf C-Promifrauen leicht bekleidet Ziegen vor dem Hintergrund der namibischen Steppe einfangen mussten. "Reality Queens auf Safari" soll noch bis zum 19. September ausgestrahlt werden. (ap)

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