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RTL hoffte darauf, seinem seit Jahren aufgebauten Defizit im Serienbereich jenseits von "Cobra 11" zu begegnen. Das gelang durch schwache Quoten in gleich zwei Fällen nicht. Erst in der vergangenen Woche gab es schlechte Quoten für den Piloten "Mantrailer " Spuren des Verbrechens" mit Armin Rohde, am Freitagabend nun wollten gerade mal 2,79 Millionen Zuschauer "Medcrimes " Nebenwirkung Mord" ansehen. Ein gescheiterter Versuch von RTL mit einer Genre-Mixtur von Medical und Crime zu überzeugen. Der zweite RTL-Serienpilot innerhalb von sieben Tagen, der floppte.

Dabei sind die Versuche nicht unbedingt per se schlecht. Die mit Anleihen zu "CSI" in Dramaturgie und Set-Design produzierte Krimiserie "Mantrailer " Spuren des Verbrechens" bspw. basiert auf einem Personenspürhund, einem sogenannten Mantrailer, der der Mordkommission um Leiter Henning Kracht bei der Verbrecherjagd hilft. Diesen Piloten in der für Privatsender relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wollten jedoch nur 11,3 Prozent sehen. Damit blieb das Experiment deutlich unter dem Jahresschnitt von 15 Prozent. "Medcrimes" - ohne berühmtes Gesicht wie Rohde - wollten noch weniger sehen: der zweistellige Marktanteil in der Zielgruppe wurde verpasst. Aus beiden Stoffen sollten Serien entwickelt werden.

Noch vor der Ausstrahlung behielt sich RTL-Fictionchefin Barbara Thielen vor, Aussagen über eine Fortsetzung der 90-Minüter zu treffen: Sie würden schauen, "…ob es eine Fortsetzung geben wird, die auch davon abhängt, ob der Zuschauer das Format annimmt. Bei einer Serie würden wir mit den üblichen acht Folgen starten." Unabhängig von den beiden gefloppten Serienideen wurden weitere Serienstarts für dieses Jahr angekündigt.
Die zuletzt getesteten Piloten teilen, dass sie beide schwächer abschnitten als zwei Serien, die in der zurückliegenden Saison im Programm liefen. So erzielte die dritte Staffel von "Countdown" immerhin 14,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Die Draufgänger" kamen auf 15,1 Prozent. Dass die jüngsten Serienideen scheiterten, veranlasst die Suche nach neuen Stoffen in eine neue Runde zu gehen. Zumindest war die Serienkrise bei RTL selten größer als derzeit. (ap)