Der Schauspieler Michael Lerchenberg tritt nach KZ-Vergleich als "Barnabas" zurück

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Datum: 06.03.2010 | Kategorie: Leute

Beim alljährlichen Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München gab es dieses Jahr einen Skandal, der für besonders großes Aufsehen gesorgt hat. Der Schauspieler Michael Lerchenberg ("Löwengrube", "Der Bulle von Tölz"), der seit über 25 Jahren alljährlich unter anderem in seiner Paraderolle als Edmund Stoiber auf dem Nockherberg auftritt, hat am vergangenen Mittwoch im Rahmen seiner satirischen Rede als "Bruder Barnabas" den BRD-Außenminister Guido Westerwelle mit einem KZ-Wächter verglichen.

Lerchenberg wird folgendermaßen zitiert: "Alle Hartz-IV-Empfänger sammelt er in den leeren, verblühten Landschaften zwischen Usedom und dem Riesengebirge, drumherum ein großer Stacheldraht - hamma scho moi g'habt. Dann gibt's a Wassersuppn und einen Kanten Brot. Statt Heizkostenzuschuss gibt's von Sarrazins Winterhilfswerk zwei Pullover, und überm Eingang, bewacht von jungliberalen Ichlingen im Gelbhemd, steht in eisernen Letter: "Leistung muss sich wieder lohnen"."

In den vergangenen Tagen häufte sich die allgemeine Kritik und zahlreiche empörte Beschwerden von Politikern aller Lager und auch des Zentralrates der Juden wurden geäußert. Dies übte einen ungeheuren Druck auf die für den Starkbieranstich verantwortlichen Paulaner-Brauerei und Lerchenberg aus, sodass sich der Schauspieler dazu entschlossen hat, als "Bruder Barnabas" zurückzutreten. Auch der zuständige Ko-Autor Christian Springer ist mit sofortiger Wirkung von seinen Posten zurückgetreten. Lerchenberg sagte abschließend über seine Figur des "Bruder Barnabas": "Nichts und niemanden hat er geschont. Er war aber nie parteiisch. Besonders auf Letzteres bin ich stolz". (sk)

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