Dem ORF droht die Insolvenz

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Datum: 28.08.2009 | Kategorie: TV-Szene

Der Österreichische Rundfunk (ORF) befindet sich seit einiger Zeit in einer schweren finanziellen Krise, die nun offenbar ihren Höhepunkt erreicht. Bereits letztes Jahr hatte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt einen Verlust von 80 Mio. Euro zu verzeichnen und auch für dieses Jahr wird mit einem Verlust von bis zu 60 Mio. Euro gerechnet. Vom Gesamtumsatz von etwa 845 Mio. Euro im Jahr muss etwa die Hälfte allein für das Personal aufgebracht werden. Daher hat der Generaldirektor Alexander Wrabetz bereits vor einigen Monaten angekündigt, dass es zu Entlassungen kommen wird, da ansonsten die Insolvenz drohe. Von den insgesamt etwa 3600 Mitarbeitern sollen bis 2012 1000 entlassen werden. Darüber hinaus soll manchen Mitarbeitern die Frühpensionierung nahe gelegt werden.

Vor allem die beiden Fernsehsender ORF 1 und ORF 2 haben zur Zeit einen schlechten Stand. Die Zuschauerzahlen gehen stetig zurück und erreichten mit einem Marktanteil von 36,4% im Juli ihren historischen Tiefstand. Die Fernsehprogramme werden zum großen Teil aus Rundfunkgebühren finanziert, doch auch Werbeeinnahmen spielen eine wichtige Rolle. Die Einnahmen aus Werbung lagen jedoch im ersten Halbjahr dieses Jahres unter der erwarteten Summe. Man befürchtet, dass die bis zum Ende des Jahres eingeplanten Werbeeinnahmen von 220 Mio. Euro um mehr als 30 Mio. Euro verfehlt werden könnten. (jh)

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