Lolita Kill - Wilder Sand

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 25.11.2009 | VÖ: 23.10.2009 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

Irgendwo im Nirgendwo von Nevada fährt die 13jährige Joleen Cox (Drew Barrymore, "Drei Engel für Charly") mit ihrem geschiedenen Vater Charlie (Matt Frewer, "Max Headroom") auf dem verlassenen Highway, über den der heiße Wüstenwind kleine Staubwirbel tanzen lässt. Das Blau des alten Rambler-Kombis ist verblichen und von einer Staubschicht bedeckt, das Benzin geht nur Neige, doch eine Tankstelle ist in dieser Einöde nicht in Sicht. Charlie und Joleen verbringen die Sommerferien zusammen und haben in den vergangenen vier Wochen fast alle Nationalparks bereist. Nun ist der Tag vor Joleens 14. Geburtstag und beide freuen sich darauf, morgen endlich wieder zuhause in Los Angeles zu sein, wo Charlie als Journalist tätig ist. Leider geht ihnen nun endgültig das Benzin aus, der Wagen rollt gerade noch vor die Tankstelle eines armseligen kleines Nestes namens Banco, doch die Zapfsäulen geben nichts mehr her " die letzte Benzinlieferung blieb aus. Der Betreiber Duckett (Richard Masur, "Pickett Fences") hat leider auch kein Telefon, von dem Charlie aus seinen Chefredakteur anrufen kann, doch im Supermarkt soll eines sein.

Als sie vom Supermarkt aus anrufen wollen, ist kein Angestellter zu sehen, nur Sheriff Childers (Dick Miller, bekannt aus vielen B-Movies) ist anwesend und befragt eine Frau, denn der Ladenbesitzer Ferrell Hogus ist erschossen worden, scheinbar von einem Herumtreiber. Der Sheriff verweist sie an die heruntergekommene Agnes Reed (Susan Tyrell, "Fleisch und Blut"), die in der Nähe eine Gästeranch und einen Wohnwagenpark betreibt. Agnes wurde von ihrem Mann verlassen und versucht vergeblich, ihre zwei rebellischen Kindern Jimmy (Andras Jones, "Nightmare on Elm Street 4") und Sissy (Stephanie Walski) in den Griff zu bekommen. Weil Charlie und Joleen nun festsitzen, mieten sie von Agnes einen Wohnwagen zu weit überhöhtem Preis. Nachdem Joleen in einem Pool schwimmen war, lernt sie Jimmy kennen, wird jedoch nun gerade von ihrem Vater gerufen. Unterdessen hat Charlie die zwei Frauen Louise (Karen Austin, "CSI: Miami") und Amy (Jennifer Tilly, "Chucky und seine Braut") kennengelernt, die ebenfalls in dem verschlafenen Ort festsitzen. Am gleichen Abend wird Agnes in der Badewanne getötet.

Am nächsten Tag, Joleens Geburtstag, geht sie mit Jimmy in einem Fluss schwimmen. Jimmy wird dabei zudringlich, wird jedoch von dem Jungen Pinky (Anthony Rapp, "Kidnapped " 13 Tage Hoffnung") gerettet, der in einem Gästehaus wohnt. Pinky und Joleen flüchten vor Jimmy in eine Bauruine, wo sich Pinky einen Fernsehraum eingerichtet hat. Amy, Louise und Charlie haben unterdessen aus alten Schrottwagen das Restbenzin gesammelt. Sie beschließen, eine Fahrgemeinschaft zu gründen, um schnellstens fortzukommen, doch kurz vor der Abfahrt am Abend fängt der Wagen Feuer, als Amy es zu starten versucht. Charlie, Joleen und Louise können sich retten, doch Amy kommt in den Flammen um. Dann wird auch noch Joleens Tagebuch gestohlen. Der Sheriff nimmt kurzerhand Jimmy in Haft, weil er ihn verdächtigt, der Killer zu sein, der den Ort terrorisiert. Als Duckett auf der Suche nach Agnes diese tot in ihrem Bett findet, wird ihm vom Killer ein Messer in den Rücken gestoßen. Während Duckett schwerverletzt in einer Ecke des Wohnwagens liegt, trifft sich der Killer mit Joleen...

Der Film lief bereits 1989 in Deutschland unter dem Titel "Wilder Sand", allerdings nur auf Video, denn bereits der USA-Start war mehr als mäßig. Dort startete der Streifen mit gerade mal 4 Kopien in den Kinos und spielte am ersten Wochenende nur magere 3.763 US-Dollar ein, zu einer Zeit, als gerade in Europa die DDR den Bach runterging. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen, doch im Gegensatz zu Wein reifen Filme mit der Zeit nicht nach und werden daher ohne Zutun nicht besser. Die Handlung ist zwar durchdacht, doch auch wenn die Spannung gelegentlich steigt, reißt sie immer wieder durch vermeidbare Längen ab " ein anderer Schnitt hätte dies vermeiden können. Außerdem wird der Täter viel zu früh für den Zuschauer erkennbar. Dennoch ist der Film handwerklich in Ordnung, denn die Darsteller sind gut besetzt und zeigen durchaus akzeptable Leistung " auch wenn man angesichts ihrer Erscheinung kaum glauben mag, dass die 1975 geborene Drew Barrymore bei den Dreharbeiten tatsächlich gerade erst 14 Jahre alt war. Susan Tyrell stellt die verkommene Betreiberin wie üblich glaubhaft dar, da sie schon oft in diese Rolle geschlüpft ist. Der aus vielen B-Movies bekannte Dick Miller spielt ebenso routiniert wie der als "Max Headroom" bekannt gewordene Matt Frewer, aber es fehlt allen Darstellern irgendwie das Quentchen Spielfreude.

Die DVD enthält neben dem 16:9-Film in deutschem und englischem DD-2.0-Ton leider keine Extras, wenn man von 9 Trailern zu anderen Filmen absieht. Seit der Erstveröffentlichung vor 20 Jahren hat man es nicht einmal geschafft, Untertitel hinzuzufügen, obwohl ja nun wirklich genug Zeit war. Von einem "Making Of" über die Dreharbeiten in Gerlach, Nevada/USA, ganz zu schweigen. Oder zumindest ein paar Interviews oder gar einer Bildergallerie. Die DVD-Ausstattung ist quasi dem Film angepasst " alles etwas lieblos produziert und präsentiert. Film und DVD-Ausstattung erreichen im Endergebnis daher nicht einmal den Durchschnitt. (gh)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.