Jungs weinen nicht, stehn auf Autos und Bagger und sind die absoluten Sportfreaks. Mädchen stehn dagegen mehr auf Pferde und süße Baby-Tiere, sind immer lieb und adrett und ihre Welt ist rosa und mit Glitzersteinen.

Soweit das Klischee, das auch Disney gerne bedient. Welches Mädchen also tatsächlich dem Klischee entspricht, sollte sich "Tinkerbell - Die Suche nach dem verlorenen Schatz" ansehen. Es wird dann entlohnt mit knuddeligen Tierchen, einer entzückend bunten Feen-Welt und natürlich mit zuckersüßen Feen.

Fee Tinkerbell, bekannt aus Peter Pan, bekommt die ehrenhafte Aufgabe für die große Herbst-Winter-Feier das Zepter zu gestalten. Das Herzstück dieses Zepters ist der ungemein wertvolle Mondstein, den die etwas hitzköpfige und schusselige Fee anvertraut bekommt. Sie ist ungemein stolz auf ihre Aufgabe und beginnt voller Eifer, Ideenreichtum und Ernsthaftigkeit daran zu arbeiten. Unterstützt wird sie von ihrem besten Freund Terrence, was ihre Freundschaft jedoch auf eine harte Probe stellt. Außerdem wäre Tinkerbell nicht Tinkerbell, wenn nicht etwas schief laufen würde " der Mondstein geht kaputt. Um doch noch rechtzeitig das für die Feen sehr wichtige Zepter präsentieren zu können, hofft sie in einem Schiffswrack auf einer fernen Insel einen Zauberspiegel zu finden und begibt sich auf ein gefährliches Abenteuer.

Mit "Tinkerbell " Die Suche nach dem verlorenen Schatz" geht Disney mit seiner Fee Tinkerbell in die zweite Runde. Schon der erste Film um die quierlige Fee ist handwreklich sehr ansprechend. Mit einer Direct-to-DVD-Animationstechnik in 3-D-Optik wirken die Figuren und Landschaften sehr plastisch und zauberhaft. Besonders in der Gestaltung der Hintergründe und der Nebenfiguren zeigen sich die Macher von Disney ungemein kreativ und detailverliebt. Man kann hier aber auch erkennen, dass das Haus Disney Wert auf Qualität legt.

Doch nicht nur die Animationstechnik zeigt die Qualität des Filmes: Die einzelnen Charaktere entwickeln sich stringent weiter. Besonders liebevoll ausgearbeitet sind - wie auch bei Disneys bisherigen Zeichentrickfilmen " die Nebenfiguren: Egal ob Blitz, das Glühwürmchen, oder Käse, die Maus, alle sind sie zum Liebhaben und jedes Mädchen wünscht wahrscheinlich auf der Stelle ein Glühwürmchen als Haustier.

Die Story selbst folgt wie gewohnt einfachen Märchenprinzipien: Eine spannende Abenteuergeschichte Tugenden wie Freundschaft und Ehrlichkeit und natürlich die Überzeugung "Man kann alles schaffen, was man möchte". Achja: Zum Schluß wird natürlich alles gut! Der Film wird unterstützt durch eingängige Songs, die zum Teil von bekannten Stimmen gesungen werden. Maite Kelly aus der berühmten Kelly Family lieh ebenso ihre Stimme wie Chansonette Anett Louisan.

Besonders hervorzuheben ist das Bonusmaterial. Neben inzwischen schon obligatorischen Bildergalerien und zusaätzliche ausgedachten "Outakes" gibt es auch sehr außergewöhnliche Specials. Zum Beispiel zeigt ein Film, wie die Feen in die Blumenlandschaft in das Disney World Resort einziehen durften. Ungewöhnlich, aber sehr spannend zeigt sich auch der Film über eine deutsche Modeschule, die es sich zur Aufgabe machte, Tinkerbell und ihre Freundinnen neu einzukleiden. Übrigens ist auch der Schuber sehr schön gestaltet: Einzelne Details sind 3D-geprägt und die Flügel von Tinkerbell glitzern.

Für Mädchen gemacht ist die ganze DVD auf ihr Zielpublikum abgestimmt: Ein süßlicher, fast quietschend rosa Mädchenfilm, der aber handwerklich sehr gut gemacht ist und der zeigen will, dass es keinen größeren Schatz gibt als wahre Freundschaft. Ganz Disney eben! (sak)

Wertung: (7 von 10 Punkten)