Romy

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Datum: 12.11.2009 | VÖ: 12.11.2009 | Herausgeber: Kinowelt Home Entertainment/DVD | Kategorie: Film

Im Leben von Romy Schneider lagen beruflicher Erfolg und private Tragik eng zusammen. Sie schlüpfte in zahlreiche, komplizierte und tiefgründige Rollen, die sie in insgesamt 58 Filmen verkörperte. Sie lebte diese Dramatik in den Rollen regelrecht. Sie führte ein turbulentes Leben, das sich zu einem regelrechten Melodram entwickelte und mit ihrem tragischen Tod im Mai 1982 in ihrer Pariser Wohnung endet. Zuvor hatte sie mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen: die "schwere Kindheit", die Trennung von ihrer großen Liebe Alain Delon, den Selbstmord ihres Ehemannes Harry Meyen, der Tod des Sohnes David, der bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, und schließlich ihre eigene Tablettensucht der eine schwierige Nierenoperation vorausging. Romy Schneider wurde weltberühmt durch die "Sissi-Filme". Von diesem Image wollte sie sich losreißen und ging nach Frankreich. Sie hat zahlreiche Preise bekommen für ihre vielseitigen Rollen. Ihr letzter Film war "Die Spaziergängerin von Sans-Souci".

Nun wurde ihr Leben verfilmt, mit Jessica Schwarz ("Das Parfum", "Kammerflimmern") in der Hauptrolle. Das Drehbuch stammt von Benedikt Röskau und Regie führte Torsten C. Fischer der bereits schon in seinem letzten Kinofilm "Der Liebeswunsch" mit Jessica Schwarz zusammenarbeitete. Bei "Romy" handelt es sich um eine TV-Produktion, die von Phoebus Film in Zusammenarbeit mit SWR, WDR, Degeto, ORF und NDR für Das Erste realisiert wurde.

Am Anfang des Films wird Romy, ein Jahr vor ihrem Tod, mit akutem Nierenversagen in ein Pariser Krankenhaus gefahren, wo sie auch schon von Paparazzi belagert wird. Ein hartnäckiger Fotograf besticht sogar eine Krankenschwester und steckt ihr eine Mini-Kamera zu um private Bilder von der "wahren Romy" zu machen. Aber die Krankenschwester traut sich nicht. Vor Romys innerem Auge läuft ihr ganzes Leben wie ein Film ab. Sie sieht sich als kleines Mädchen im Internat, das sich von ihren Eltern (Maresa Hörbiger, Heinz Hoenig) vernachlässigt fühlt und doch nur geliebt werden möchte. Diese Anerkennung versucht sie sich in der Rolle der Märchenprinzessin zu "verdienen". Sie wird diese Rolle leid und möchte dem "Sissi-Image" entfliehen und geht schließlich nach Frankreich. Sie lernt ihre ganz große Liebe Alain Delon (Guillaume Delorme) kennen der sie aber letztendlich nur enttäuscht und sie verlässt. Mit Harry Meyhen (Thomas Kretschmann) tritt ein neuer Mann in Romys Leben. Zum Ende des Films sieht man ihren Sohn David der durchs Bild läuft, einen kurzen Kamera-Schwenk auf einen metalleisernen Schmiedezaun und dann schon Blumen und Kerzen davor. Am Ende des Films übergibt die Krankenschwester Romy schuldbewusst die Mini-Kamera samt Film. Auch der Tod und das Begräbnis von Romy werden nicht richtig gezeigt. Romy betritt einen Vorführraum und schaut sich Probeaufnahmen von ihrem letzten Film an, der ihr Vermächtnis werden sollte. Sie sieht sich selbst darin und einen großen, bedrückenden Abschied.

Es ist eine schwere Aufgabe ein so bewegtes Leben in nur einen einzigen Spielfilm zu packen. Genau das hat auch nicht wirklich funktioniert. Dem Film " Romy" fehlt die nötige Tiefe. Die ganzen wichtigen Stationen im Leben von Romy Schneider werden, aufgrund der knapp bemessenen Länge des Films, nur oberflächlich behandelt. Vielleicht wäre hier ein Zweiteiler angemessener gewesen. Es ist sehr schade, dass manche Szenen nur sehr kurz aufgegriffen worden wie z.B. der Unfall von Romys Sohn David. Ohne Vorwissen ist es nicht so einfach genau zu verstehen was da vorgefallen ist. Klar, man kann sich eins und eins zusammenreimen wenn man erst den Jungen durchs Bild rennen sieht und dann den Metallzaun mit seinen Spitzen und kurz darauf auch schon die Blumen davor. Auch der eigentliche Tod von Romy Schneider wurde etwas zurück gestellt wie auch ein paar andere Momente im Film. Das hätte man etwas ausführlicher darstellen können.

Doch sehenswert ist der Film allemal. Was hauptsächlich an der beeindruckenden und bewegenden schauspielerischen Leistung von Jessica Schwarz liegt. Ihr gelingt es die Zerrissenheit der Künstlerin spürbar werden zu lassen, was sie wunderbar umgesetzt hat. Auch die verblüffende "hnlichkeit mit der echten Romy Schneider ist bemerkenswert und steuert seinen Teil zum Film bei. Man könnte stellenweise meinen, man würde sich einen Dokumentarfilm anschauen. Das liegt wohl auch an den unterschiedlichen Kamerafunktionen und Einstellungen. Alles in allem ein gelungener Film dem leider der nötige Tiefgang ein bisschen fehlt.

Die Laufzeit des Spielfilms beträgt ca. 105 Minuten die einfach zu kurz sind für die Verfilmung eines so bewegenden und tragischen Lebens. Die DVD selbst ist in schwarzem Hintergrund gehalten mit einem farbigen Foto von Jessica Schwarz als Romy. Zu dem Cover selbst kann ich leider nichts sagen da mir nur die DVD vorliegt. Als Bonusmaterial findet man ein Making of, den Trailer, eine Fotogalerie und weitere Highlights. Die Ton- und Bildqualität sind gut. (cf)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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