Saat des Bösen

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Datum: 30.10.2009 | VÖ: 25.09.2009 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

Italien " 1943 " Absolut abgelegen und weit entfernt von der nächsten Ortschaft leben Pietro und Lucia zusammen mit Alice, Lucias geistig zurückgebliebener Schwester. Alice spricht nicht und schleppt mit 21 immer noch ihre Stoffpuppe mit sich herum, außerdem hat sie regelmäßig Albträume, die mit dem Brunnen zu tun haben. Pietro selbst ist zwar im soldatenfähigen Alter, doch wegen eines gelähmten Beines ist er vom Kriegsdienst befreit. Nun bewirtschaftet er den isoliert gelegenen Bauernhof mehr schlecht als recht, denn auf dem kargen Boden wächst das Gemüse nur mit Mühe.

Als Alice beim Wasserholen versehentlich den Eimer in den Brunnen fallen lässt, versucht sie ihn mit Hilfe einer Gartenhacke herauszufischen. Sie bittet Pietro um Hilfe, doch als dieser mit der Hacke in dem Brunnen herumfischt, bleibt er irgendwo hängen. Als er die Hacke mit Gewalt hochzieht, beschädigt er den unterhalb der Wasseroberfläche vorhandenen Holzboden, worauf ein stinkender Nebel entweicht. Seitdem verändert sich unerklärlicherweise das Leben auf dem kleinen Gehöft scheinbar zum Besseren: Lucias sexueller Hunger steigert sich wieder, Pietros Bein heilt auf wundersame Weise, selbst das Gemüse wächst nun zu überdimensionaler Größe heran " und das erstaunlich schnell. Alice wird auch nicht mehr von Albträumen geplagt und beginnt wieder zu sprechen. Zuerst glauben sie an ein Wunder, doch als sich nach und nach immer bedrohlichere Vorfälle ereignen, wird langsam klar, dass die Ereignisse nicht durch göttliche Fügung, sondern durch irgendetwas Unbekanntes im Brunnen ausgelöst werden. Dieses Unbekannte zeigt nach und nach immer mehr das Antlitz des Bösen...

Regisseur Ivan Zuccon ist bekannt für Produktionen mit Minimalbudget, diese wurden daher auch kaum im Ausland bekannt. Dass diese Produktion jedoch die italienischen Grenzen überschritt, dürfte daran liegen, dass er hier durchaus ein handwerklich solides Werk ablieferte, wobei er den anfänglich unterschwelligen Horror jedoch immer mehr in Richtung Splatterfilm ausarbeitet. Selbst vor billigen Schockeffekten macht er nicht Halt. Das Böse wird durch Nebel oder billige Digitaleffekte angedeutet. Die Farben sind unterdurchschnittlich kräftig, viele nächtliche Szenen wirken daher sogar schwarzweiß. Da gelegentlich auch Bildrauschen zu sehen ist, wirkte sich das Budget wohl auch auf das Filmmaterial aus. Der Eindruck ist ähnlich wie bei den amerikanischen Independent Filmen aus den 80ern: geringer Farbumfang, wackelnde Kamera, einfachste Spezialeffekte, zu laute Musik und Geräusche. Die Sprache ist dennoch jederzeit verständlich.

Die DVD enthält den 91-Minuten-Film im 16:9-Format, der DD-2.0-Ton ist sowohl in deutsch als auch englisch verfügbar. Wahlweise sind deutsche Untertitel zuschaltbar. Extras sind reichlich vorhanden, denn neben einem Making Of sind noch Interviews, eine Bildergalerie, eine 3D-Diashow, Trailer und ein Beitrag namens "My Memories of the Ghost we named Trevor" vorhanden, in dem Debbie Rochon ("Lucia") über die Dreharbeiten berichtet. Dabei sind jedoch alle Beiträge ausschließlich in englischer Sprache vorhanden, ohne irgendwelche Untertitel. Offensichtlich wurde auch hier am Budget gespart. Der Film ist lediglich Durchschnittsware ohne Besonderheiten, auch wenn das Budget sehr gut genutzt wurde. Für Independent-Fans durchaus sehenswert, ansonsten reißt es keinen vom Hocker. Da hatte ich mir angesichts des Namens "H. P. Lovecraft" doch etwas mehr versprochen... (gh)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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