Auf dem Frachtschiff "Fichte" geht es turbulent zu. Die Mannschaft erwartet ihren neuen Kapitän. Kein geringerer als Genosse Karsten soll den Job übernehmen. Der erfahrene Kapitän zeichnet sich besonders durch seine Präzision, seine Menschlichkeit, den Einsatz für andere und die strenge, aber gerechte und gutmütige Art seiner Leute gegenüber aus. Doch nicht nur auf den "Alten" ist man neugierig, sondern auch der neue Koch wird sehnsüchtig von der Mannschaft erwartet. Aber der aufgeweckte Sachse hat es nicht einfach an Bord. Nicht nur die Seekrankheit macht ihm zu schaffen, auch die falschen Ratschläge bezüglich des Speiseplans, machen die Mannschaft unzufrieden. Nachdem man den Matrosen Thomas Müller als "Berater" über seine persönlichen Lieblingsspeisen enttarnt, kann der Koch Detlef endlich zeigen, was in ihm steckt. Auch der neue Kapitän hat anfangs seine Schwierigkeiten. Der Chief, der Chef der Maschine, steht ihm skeptisch gegenüber. Dieser ist der Meinung, dass Nautiker einfach kein Herz für die Maschine haben und Maschine und Nautik einfach nicht zusammenpassen. Das bestätigt sich für ihn darin, dass der neue Kapitän wegen Zeitmangels, einen von ihm geführten Rundgang in der Maschine vorerst ablehnt. Als der Kapitän dann spontan und unangemeldet die Maschine in Abwesenheit des Chiefs besucht, lässt dieser ihn nachträglich seine Wut darüber spüren. Immer wieder geraten die beiden aneinander, sodass der Chief bald seine mündliche Kündigung ausspricht. Doch dann gerät die "Fichte" in eine brenzlige Situation, aus der die Mannschaft nur durch ein gegenseitiges Vertrauen der beiden Männer gelangen kann. So wird aus der einstigen Feindschaft eine große Freundschaft. "Zur See" zeigt nicht nur die alltägliche Arbeit der Seeleute, sondern geht auch auf private und zwischenmenschliche Dinge ein. Man lernt die Familien der Besatzung kennen und wird mit deren Problemen konfrontiert. Doch genau das ist es, was die Serie immer noch so erfolgreich macht " die Menschlichkeit.

Für die Rollen wurden viele populäre DDR-Schauspieler verpflichtet. Neben Horst Drinda als Kapitän Karsten, agieren Günter Naumann, Günter Schubert, Erik S. Klein, Rolf Hoppe und einige andere beliebte Darsteller dieser Zeit. Diese Namen sprechen für sich selbst. Sie spielen mit sehr viel Hingabe und Liebe zum Detail. Das Ganze wirkt sehr herzlich, aber doch realistisch und professionell. Man zog sogar richtige Kapitäne hinzu, um die Darstellung so authentisch wie nur möglich zu machen.

Als Bonus gibt es ein interessantes Interview mit Jürgen Zartmann, der damals auf der "Fichte" den Bootsmann spielte. Er erinnert an die alten Zeiten, spricht über die Bedeutung seiner Rolle und erklärt, warum die Serie damals so populär wurde. Wie bei anderen Produktionen, waren nämlich auch hier ursprünglich nicht ganz so viele Folgen geplant. Dieses Interview wurde extra im Rahmen der DVD-Veröffentlichung geführt und das zeigt die großen Bemühungen von "Icestorm", den Fans etwas zu bieten. Da sich aus dieser Zeit auch kaum Extras finden lassen. Des Weiteren gibt es noch den Trailer zur "Icestorm-DDR-Reihe" und eine Auflistung aller Mitwirkenden. Das Menü wurde sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet. Die Titelmusik und die Szenen im Hintergrund, machen sofort Lust auf die Serie und lassen alte Erinnerungen wieder aufblühen. So vielversprechend wie das Menü wirkt, so überzeugend ist auch die Gesamtqualität des Bild- und Tonmaterials. Das Bild ist klar und sauber. Unreinheiten wurden entfernt. Die Farben wirken ausgeglichen und natürlich. Man hat wirklich alles Machbare aus dem Material herausgeholt und erhält diese abwechslungsreiche Familienserie in bester Qualität! Im Menü ist nur eine Einzelanwahl der Folgen möglich. Da in diesem Fall jede Folge aber eine längere Dauer hat und in sich abgeschlossen ist, ist das vollkommen in Ordnung. Bedauerlicherweise kann ich mir kein eigenes Bild von der DVD-Box oder dem umfangreichen Booklet machen, da mir nur die einzelnen DVDs vorliegen. Aber nur deshalb gibt es einen Punkt Abzug! (sl)

Wertung: (9 von 10 Punkten)