Molly Hartley - Pakt mit dem Bösen

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Datum: 15.10.2009 | VÖ: 19.11.2009 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Eine 17jährige in Schuluniform in einem Film ab 16. Das Bild wird leider von einer Narbe im Dekolleté der jungen Dame leicht gestört. An dieser Stelle hat ihre Mutter ihr eine Schere in die Brust gerammt. Um sie zu erlösen.

Molly Hartley (Haley Bennett) ist 17 und eben erst umgezogen, ihr Vater (Jake Weber) und sie wollen einen Neuanfang in ihrer beider Leben erzwingen.
Nachdem sie Molly angegriffen hatte, ist ihre Mutter in eine psychiatrische Pflegeeinrichtung eingewiesen worden, gastiert aber noch als böse Flüsterstimme ab und an in Mollys Kopf.
Mit einer solchen Vorgeschichte ist es nicht leicht, sich auf ein neues Umfeld einzustellen. Jeder Stress scheint Molly anfällig zu machen für neue Attacken ihrer Verfolgerstimme. Auch wenn sie immer wieder aus der Bahn geworfen wird, macht Molly dennoch zaghafte Schritte auf einige ihrer Mitschüler zu und versucht zumindest kurzzeitig zu vergessen, wie groß ihre Angst davor ist, dass ihre Mutter ihr eine Veranlagung zur psychischen Labilität vererbt haben könnte. Oder geht noch viel Schlimmeres mit ihr vor?

"Molly Hartley - Pakt mit dem Bösen" ist ein Film, der sehr viel verschenkt. Es wäre viel interessanter gewesen, die Ungewissheit über die Ursachen von Mollys "Anfällen" mit mehr Ausgefeiltheit dem Zuschauer gegenüber auszuspielen. Ist es nun eine erbliche Vorbelastung, ein auf das Hirn drückender Tumor oder etwa eine satanische Verfluchung? 1, 2 oder 3 - letzte Chance: vergeben.

Der Plot ist einfach zu schwachbrüstig und schleppt sich mitunter sehr jämmerlich dahin. Nach der ersten halben Stunde nervt es, dass man noch immer keine Hinweise auf irgendwas bekommen hat. Molly hört einfach immer mal wieder Stimmen und blutet dazu aus der Nase. Dann folgt die große Länge in der Mitte, wo so gut wie nichts passiert. Man wird nur hingehalten und eingelullt, bis sich dann nach insgesamt 50min doch mal wieder was tut und man sich fragt, was denn in der übrigen halben Stunde noch passieren soll (oder kann), nachdem ja erst einmal gar nichts voran ging.
Es passiert zwar was, aber das ist alles undurchsichtig, halbherzig eingeleitet und dahinkonstruiert. Was sicher mal als Plot-Twists gedacht war, kann einfach nicht überzeugen, weil man zuvor nicht angefüttert oder vernünftig irregeführt wurde. Alles verlief in graden Bahnen, da schockt eine Wendung irgendwie nicht wirklich. Außerdem sind die Figuren um Molly herum derart plakativ gestaltet dass es einem egal ist, wer Molly nun mag oder nicht oder doch wieder oder überhaupt gar nicht.
Einzig Molly ist halbwegs als Charakter greifbar, obwohl auch ihr nicht allzu viel Tiefe gegönnt wurde. Immerhin erschrickt sie sich wie ein normaler Mensch und man nimmt ihr auch ein wenig ab, dass ihre Situation sie frustriert und fertig macht.

Dennoch bleibt einem nicht das Ende erspart, welches dadurch enttäuscht, dass es nicht stattfindet. Der im Hintergrund der Handlung sich mitschleppende Knackpunkt um Molly wird geklärt. Anders kann man es nicht beschreiben. Kein "Finale", keine "Auflösung", kein "Schlusspunkt". Die Sache klärt sich halt und dann ist der Film auch so gut wie vorbei, die Handlung aber nicht.
Was im Gedächtnis bleibt, sind ein zu träger Anfang, eine zähe Mitte, eine wirre Zielgerade und ein flaches Ende.

Die Synchronstimmen passten nicht astrein zu den Figuren. Die Teenager klangen zu alt, manche Erwachsene zu jung. Vor allem aber hörte es sich alles etwas steril an.
An Extras liefert die DVD den Original-Trailer, eine Trailershow und vier Interviews, unter anderem eins mit der der Hauptdarstellerin Haley Bennett. Leider sind die Interviews nicht sonderlich lang. Das Wendecover zum Verbannen des FSK-Stempels ist eine nette Beigabe. (mp)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

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