Mein Freund Ted

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Datum: 12.10.2009 | VÖ: 16.10.2009 | Herausgeber: Sunfilm | Kategorie: Film

Aussie (Tuffy) ist ein zum Knuddeln süßer Hund, der seine Familie und das Bilderbuch-Leben, das sie gemeinsam führen, über alles liebt. Doch schon bald überschattet etwas die perfekte Idylle, als der Familienvater Michael (Dean Cain) eine mysteriöse Kiste aus dem Laden für Antiquitäten und Seltenes der Asiatin Mei Mei (Emily Kuroda) mit nach Hause bringt.

Wer jetzt an Gremlins denkt, liegt leider falsch, denn die Kiste beinhaltet einen Stoffteddy, den Töchterchen Laney (Alyssa Shafer) für ihre guten Schulnoten geschenkt bekommt. Das kleine Mädchen ist derart vernarrt in ihr neues Spielzeug, dass Hündchen Aussie sich vernachlässigt und an den Rand gedrängt fühlt - und das von einem doofen Teddybären!
Mit der Zeit wächst Aussies Eifersucht auf Ted, den Teddybären, denn Laney will ihn rund um die Uhr bei sich haben und schwärmt nur noch davon, wie sehr sie Ted liebt. Zudem besteht sie steif und fest darauf, dass Ted manchmal leuchtet und sie außerdem seine Gedanken hören kann.
Aussie fasst sich schließlich ein Herz, da er auf Laneys Liebe nicht verzichten mag und nimmt er der schlafenden Laney den Teddy weg und versteckt ihn. Statt wieder nur noch Aussie zu umschmeicheln ist Laney jedoch vor Kummer um Ted zu Tode betrübt. Als sein schlechtes Gewissen Aussie dazu bewegt, Ted wieder an Laney zurück zu geben, ist der Bär jedoch nicht mehr im Versteck. Fest entschlossen, Ted wieder nach Hause zu bringen, macht sich Aussie auf die Suche nach Ted. Eine Reise durch und um San Francisco beginnt, bei der Aussie kaum zum Stillstand kommt, weil sich immer eine neue Hürde für ihn aufbaut.
Ganz besonders bemüht darum, Aussies Vorhaben zu vereiteln ist der gemeine Hund Rufus, denn dieser möchte die süße Spitzdame Cricket ganz für sich haben, weshalb Aussie auf keinen Fall als Teds Retter im Rampenlicht stehen darf.

"Mein Freund Ted" ist als leicht verdaulicher Familienfilm konzipiert. Nichts ist in irgendeiner Weise kompliziert, denn alles wird verbal verdeutlicht. Die Tiere können miteinander reden und sogar Ted äußert sich immer wieder mal, wobei er gern auch mal das ein oder andere spirituelle Mantra zum besten gibt, z.B. "Glauben und wissen ist nicht dasselbe." Tja, der Teddy hat's raus.

Stets eingedenk seiner Zielgruppe vermittelt der Film seine Botschaft besonders deutlich: liebt Euch, gönnt denen um Euch die Liebe anderer und seid lieb zueinander, dann wird alles gut und Sorgen verschwinden von selbst, auch die finanziell leicht heikle Lage der Familie: pünktlich zum Happy End bekommt Michael eine Veröffentlichungszusage für sein Buch. Damit auch wirklich alles passt!

Besonders zu Beginn des Films, zieht sich die Handlung doch sehr. Aussie stellt sich und seine Familie vor und man bekommt erklärt, wie Ted aus Mei Meis Laden ins Haus der Familie gelangt ist. Weshalb Ted glühen und telepathisch mit denen, die ihn lieben, kommunizieren kann, wird nicht erklärt. Er kann es halt.
Mei Meis Auftritte sind übrigens immer recht befremdlich, denn Darstellerin Emily Kuroda trägt stets etwas zu dick auf, sodass sie mitunter so schaut als hätte sie den Leibhaftigen persönlich auf die Menschheit losgelassen, nur weil sie einen Teddy verschenkt hat.

Richtig grenzwertig fand ich die verwursteten Klischees in den kleinen und kleinsten Rollen. Ich sage nur : lateinamerikanischer Gärtner und asiatischer Betreiber einer Reinigung. Das ist dann wohl als "stimmiges amerikanisches Gesellschaftsbild" einzustufen.
Was sich der Drehbuchautor dabei gedacht hat, den Tod einer alten Frau und den Kurzauftritt eines Obdachlosen, den Aussie mit den Worten "Wir haben zum Glück ein Zuhause." Verlässt, einzubauen, weiß wohl nur er. Vielleicht soll das die Kinder zum Fragen und Verstehen anregen.

Hauptdarsteller Aussie ist zwar ein Hund, dennoch aber ein leicht nerviger Gutmensch. Er ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Erzähler des Film und somit ein klein wenig überpräsent.
Allerdings will ich nicht unterschlagen, dass seine immer in Seifenblasen aufploppenden Gewissen doch ein wenig amüsanten Charme ausstrahlen, denn ihre verzerrten Heliumstimmen und abstrusen Dialoge haben leicht was für sich.

In Sachen Handlung wird kein Feuerwerk der Genialität abgebrannt, eine Station wird gemeistert und schon wird der Übergang zur nächsten konstruiert. Die Tiertrainer haben allerdings ganze Arbeit geleistet. Mein persönliches Highlight ist mit Abstand der Kurzauftritt eines Stachelschweins.

Der Film wurde technisch nicht auf höchstem Niveau gedreht, das Bild hat eher etwas von besonders gutem Fernsehbild, aber eine DVD kann besser aussehen. Richtig störend sind die deutschen Synchronstimmen, denn diese passen manchmal einfach nicht zur jeweiligen Figur oder hören sich so künstlich nach Studioaufnahme an, dass man unweigerlich drauf gestoßen wird, dass es bearbeiteter Ton ist.
Als Extras enthält die DVD leider nur den deutschen und englischen Trailer des Hauptfilms. Die Verpackung konnte ich nicht bewerten, weil mir nur die einzelne DVD vorlag. Ein leichter leichter Punktabzug deswegen.

Man kann seinen Kindern wesentlich dümmere Sachen als "Mein Freund Ted" zeigen und ich glaube auch, dass der ein oder andere Junior gute Unterhaltung vorfinden wird. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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