Die britische Serie "Der Doktor und das liebe Vieh" wurde von der BBC produziert, die vor allem für ihre herausragenden Eigenproduktionen bekannt ist. Besonders die Literturverfilmungen genießen einen guten Ruf, aber auch die Dokumentationen und Serien sind meist sehr sehenswert. Dass "Der Doktor und das liebe Vieh" eines großen Publikum anspricht, beweist schon die Tatsache, dass es insgesamt sieben Staffeln der Serie gibt, die alle auch in Deutschland ausgestrahlt wurden und hier eine große Fangemeinde haben.

In der letzten Staffel kehrt Tristan aus Irland zurück und übernimmt wieder die Praxis im ländlichen Darrowby. Allerdings glänzt er zunächst eher durch aufregende Geschichten als durch großen Einsatz als Tierarzt, sehr zum Unmut seines Bruders. Außerdem ist er auf der Flucht vor der hübschen Susie. Tristan vermutet, ihr in betrunkenem Zustand einen Heiratsantrag gemacht zu haben, sicher ist er sich jedoch nicht. Daher erfindet er unermüdlich Ausreden, um der jungen Frau aus dem Weg zu gehen. Währenddessen bekommt es James mit einem Nachbarn zu tun, der seine Rechnung nicht bezahlen möchte, weil er sich nicht mehr daran erinnern kann, die darauf verzeichneten Pillen zu bekommen. Außerdem soll er einen Hund versorgen, stößt aber auf massives Desinteresse der Besitzerin, die die verordnete Behandlung erst gar nicht durchführt und das lieber der Nachbarin überlässt. Auch ansonsten ist einiges los im beschaulichen Darrowby. Fans der Serie werden also voll auf ihre Kosten kommen.

Allerdings muss man wohl wirklich Fan der Serie sein, um sie wirklich genießen zu können. Allen anderen dürfte sie wohl auf den ersten Blick etwas angestaubt erscheinen. "Der Doktor und das liebe Vieh" lässt sich kaum mit den modernen Serien vergleichen, die meist mit spannungsgeladener Handlung und einem schnellen Erzähltempo aufwarten. Bei "Der Doktor und das liebe Vieh" verläuft alles etwas langsamer. Die heile Welt des englischen Landlebens hat kaum mehr als kleine bis mittelschwere Alltagsdramen zu bieten. Dass kann man als angenehm empfinden, aber auch als langweilig. Schön ist in jedem Fall die britische Landschaft, in der die Serie angesiedelt ist. Und zum Entspannen an einem ruhigen Nachmittag eignet sich die Serie allemal. Sonderlich interssant oder gar spannend ist sie jedoch nicht.

Die Farben sind, wie es bei älteren Serien meistens der Fall ist, etwas blass. Ansonsten gibt es an der Bildqualität jedoch nichts auszusetzen, und auch der Ton ist vollkommen in Ordnung. Allerdings wirken die Dialoge in der Synchronisation teilweise etwas gestellt und künstlich, eher wie auf einer Theaterbühne als im Fernsehen.
Dafür können sich die Extras wirklich sehen lassen. Neben einer Weihnachtsfolge in Spielfilmlänge gibt es noch ein Special über die Stars der Serie mit satten 54 Minuten Länge.

Die Serie an sich ist nicht sonderlich interessant und erhält daher nur zwei Punkte. Für die Produktgestaltung hat die DVD-Box jedoch aufgrund der Extras und der ansprechenden Hülle volle fünf Punkte verdient. Somit kommt "Der Doktor und das liebe Vieh" auf eine Gesamtbewertung von sieben Punkten. (ck)

Wertung: (7 von 10 Punkten)