"Eine Bombe basteln? Na klar, ich brauche nur etwas Draht, Klebeband und einen Kaugummi." Solche Scherze hört man des Öfteren über den "Meister der Chemie und Physik" MacGyver. Zugegeben: ganz so einfach ist das nun wirklich nicht und auch in der Serie wird all dies schon noch etwas komplexer dargestellt, aber MacGyver findet in jeder noch so ausweglosen Situation eine Lösung. Sein Schweizer Messer und das Klebeband sind sein Markenzeichen. Lange Zeit galt er als "Mann ohne Vorname", bis man in der finalen siebten Staffel seine vollständige Identität verriet. Das "Namenmysterium" um Angus MacGyver war endlich gelöst. Doch alle Welt kennt und liebt ihn als "MacGyver" und so wurde er zur unverwechselbaren Kultfigur. Sein "MacGvyerism", wie die Fans seine Tüfteleien nennen, ist legendär. Er kann alles, weiß alles und hatte schon so ziemlich alle Frauen, die es gibt. Dass MacGyver aber immer Junggeselle blieb, darf man den weiblichen Fans der Serie danken. Er widmet die meiste Zeit seiner Arbeit bei der "Phoenix Foundation" und löst knifflige Aufträge. MacGyver lehnt Waffen strikt ab, da in seiner Kindheit ein Freund wegen ihm durch eine Waffe ums Leben kam. Er nutzt lieber seinen Verstand und Einfallsreichtum, um jeder brenzligen Lage zu entfliehen. Ihm dabei zuzusehen ist immer wieder spannend und genial, auch wenn man nicht alles zu ernst nehmen sollte. Zur Seite stehen ihm seine guten Freunde Pete Thornton, Jack Dalton und Penny Parker. Aber auch sein totgeglaubter Erzfeind Murdoc taucht wieder auf, um sich an MacGyver zu rächen.

Die vierte Staffel führt MacGyver wieder in eine Menge Abenteuer. Sie beginnt mit der offiziellen Halloween-Folge "Das Geheimnis des Parker Hauses". In der Tat hat diese eine wirklich unheimliche Wirkung und setzt schon hohe Maßstäbe für die weiteren Episoden. Prägnante Folgen dieser Staffel sind vor allem "Blutsbrüder", "Überlebenstraining", "Mutter Dalton" und "Cleo Rocks". Diese Episoden spiegeln das ausgeprägte Freundschaftsthema dieser Staffel wieder. Die Serie setzt sich aber beispielsweise auch mit Rassismus, Drogen und Gewalt auseinander " Themen, die bis heute noch aktuell und zeitlos sind. Die Sympathie der Serie liegt aber vor allem in MacGyvers Basteleien und seiner Antipathie zu Waffen. Daraus kann man eine Menge lernen. In kritischen Situationen sollte man nicht gleich zu Waffen greifen oder mit Gewalt handeln. Das Geheimnis des Erfolges liegt aber auch im Hauptdarsteller. Natürlich gilt Richard Dean Anderson als Frauenschwarm und Schwiegersohntyp, aber vor allem durch sein überzeugendes, schauspielerisches Talent erlangte er mit "MacGyver" den großen Durchbruch. Er strahlt eine Menge Sympathie und Natürlichkeit aus, spielt sich nicht als großer Held auf und ist ein Mensch wie jeder andere.

Die DVD-Veröffentlichung dagegen ist ein großer Reinfall! Der Ton ist als Mono ausgezeichnet und das ist auch deutlich rauszuhören. Er ist zwar gut verständlich, klingt aber ziemlich dumpf. Man könnte denken, es war vielleicht unvermeidbar, nur die Monospur zu verwenden. Die Ironie dabei liegt aber darin, dass in jedem Vorspann der Folge kurz die Einblendung "in stereo where available" zu lesen ist. Das bedeutet also, dass auch eine Stereoversion, zumindest auf Englisch, verfügbar war. Man nahm anscheinend nur die alten Videobänder und presste sie auf DVD, ohne auf eventuelle "nderungen oder Optionen zu achten. Auch das Bild ist sehr unscharf und zeigt keinerlei Bearbeitung. Die Farben sind zwar in Ordnung, wirken aber auch etwas ausgewaschen und nachbesserungswürdig. Des Weiteren ist das Menü lieblos und plump " keine Animationen, wenige Auswahlmöglichkeiten und nur einzelne Episoden sind anwählbar. Die Funktion "alle abspielen" kennt man hier nicht. So muss man nach jeder Folge immer die nächste neu anwählen. Extras wurden gänzlich weggelassen und im Booklet findet man nur die Episodenübersicht. Die Gestaltung der Hülle ist zwar ganz in Ordnung, aber die Hülle an sich ist sehr unpraktisch. Sie wird von oben bzw. von unten über die Box geschoben und rutscht beim Anheben leicht von der Box ab, sodass der DVD-Teil schnell herausfallen kann. Die DVDs sind hintereinander, an einer Aneinanderreihung billiger Halterungen, angeordnet. Man kann hier wirklich voll und ganz von einer lieblosen Veröffentlichung reden! Schade! So eine Erfolgsserie hat besseres verdient! Da wäre weitaus mehr möglich gewesen!

Fazit: Serie Top! Box Flop! (sl)

Wertung: (3 von 10 Punkten)