Inglorious Bastards - Das Original

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Datum: 12.09.2009 | VÖ: 21.08.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Seit ein paar Wochen sorgt Quentin Tarantinos "Inglorious Basterds" für gespaltene Meinungen zwischen den Kinogängern, schaffte es aber trotzdem zielsicher auf Platz 1 der Kinocharts. Zu seinem neusten Streich ließ sich der Macher von "Pulp Fiction" und "Kill Bill" von Enzo G. Castellaris "Inglorious Bastards" (im dt. "Ein Haufen verwegener Hunde") inspirieren. Aus gegebenem Anlass hat Koch Media das Original neu aufgelegt und einiges an neuem Material hinzugefügt.

Einem Trupp aus Deserteuren, Dieben und Befehlsverweigerern gelingt es nach einem deutschen Luftangriff aus den Fängen der Militärpolizei zu entfliehen. Angeführt von Lieutenant Robert Yaeger (Bo Svenson) plant die fünfköpfige Gruppe sich bis in die neutrale Schweiz durchzuschlagen. Auf ihrem Weg stößt die unfreiwillig zusammengekommene Gruppe aus Fahnenflüchtigen jedoch auf einige Probleme und muss sich immer wieder durch die Fronten der deutschen Armeen kämpfen. Als sie fälschlicherweise eine als Deutsche getarnte Spezialtruppe der Amerikaner töten, müssen Yaeger und seine Truppe unter der Führung des britischen Colonel Buckner die Mission mit der Unterstützung französischer Partisanen widerwillig zu Ende führen. Der Auftrag ist, eine deutsche V-2-Rakete zu entwenden oder wenn notwendig vollkommen zu zerstören.

Der 1977 in Italien entstandene Film ist eine umstrittene Produktion seiner Zeit, genießt jedoch unter Fans Kultstatus. Für damalige Verhältnisse sind die Spezialeffekte, Ausstattung und der Einsatz der Zeitlupentechnik auf hohem Niveau und das, obwohl es dem Produktionsteam wegen einem Gesetz z.B. nicht möglich war auf "echte" Waffen zurückzugreifen. Die Handlung ist nicht sonderlich komplex, folgt aber einem sich nicht widersprechenden Muster. Bemerkenswert ist das trotz aller teilweise auch bewusst überzogenen Gewalt durch den Charakter des Wehrmachtsdeserteurs Adolf Sachs, der sich dem Haufen verwegener Hunde anschließt, eine Rolle geschaffen worden ist, die auf beiden Seiten kämpft. Durch ihn wird sogar ein sehr oberflächlicher Blick auf den Konflikt zwischen Wehrmacht und Waffen-SS geworfen. Dieser oft als Italo-Western-Kriegsfilm betitelte Streifen ist bei aller klaren Auslegung von "fünf Freunde spielen Krieg und verschießen ordentlich Munition, wobei ordentlich Blut spritzen soll" an vielen Stellen doch überraschend ausgearbeitet und cineastisch gekonnt umgesetzt. Ein nicht ganz so typischer, etwas angestaubter Kriegsfilm, der über weite Strecken gut zu unterhalten weiß und nicht ganz so derb daherkommt, wie ihn der Promotext klingen oder wie die freiwillige Selbstkontrolle ab 18 vermuten lässt.

Die DVD bietet neben der ungeschnittenen Version des Filmes einiges an Bonusmaterial. Die ungeschnittene Version weißt jedoch einen Mangel auf, der nicht wirklich stört, jedoch ärgerlich ist. So ist nämlich die alte deutsche Synchronisation nicht für diese Fassung ausgelegt, wodurch die neuen Szenen nur deutsch untertitelt sind. Auf dieses Problem wird jedoch im Kleingedruckten hingewiesen. Das exklusiv produzierte Making-Of dürfte für Genre- und Fans des Filmes interessant sein, ist aber nicht sonderlich spannend gestaltet. Das 37-minütige Gespräch zwischen Castellari und Tarantino ist sicherlich unterhaltsam, leider aber bisweilen wirklich nervig und mit einigen Längen belastet. Die obligatorischen Trailer und Filmplakate runden das Angebot an Bonusmaterial ab. Zusätzlich zum deutschen Ton werden der italiensche Originalton, eine englische Tonspur und deutsche Untertitel angeboten. Für das Alter der Produktion präsentiert sich der Film in guter optischer Qualität auf dieser DVD. (ms)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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