Last Minute Baby

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Datum: 14.09.2009 | VÖ: 23.07.2009 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Georgina ist über 30, will unbedingt ein Baby und ist entsprechend schockiert, als ein Arzt ihr die wenig realistische Diagnose mitteilt, sie habe nur noch vier Tage, um Baby zu zeugen. Sie habe nämlich nur noch einen Eisprung und somit sei das die letzte Chance, die es zu ergreifen gilt. Blöd ist nur, dass Georgina kurz davor ihren Lebensgefährten vor die Türe gesetzt hat, da er von ihren Nachwuchsplänen nicht so begeistert war.

Georgina verfällt in Panik, denn sie möchte unbedingt Kinder haben. Wo also einen potentiellen Erzeuger ihres Kindes finden? Das gestaltet sich in so einem verschlafenen Nest wie London als große Herausforderung und Georgina und ihre beste Freundin hecken einen Plan aus, um in vier Tage schwanger zu werden. Es geht jedoch einiges schief, wobei die nicht zu unterdrückenden Gefühle für ihren Ex eine große Rolle spielen. Dieser wiederum kann sich in seinem Exil in Irland doch so langsam mit der Vorstellung, Vater zu sein, anfreunden...

Die Geschichte um Georgina, gespielt von Heather Graham, wirkt an den Haaren herbeigezogen. Hier geht es um die Konstruktion einer Konstellation, die so in der Realität kaum vorkommt. Dass Frauen irgendwann ihre biologische Uhr ticken hören und daher verzweifelt auf der Suche nach einem Samenspender sind, ist ein bekanntes Klischee. Dieses wurde auch oft genug als Filmstoff umgesetzt, doch wahrscheinlich selten so plump.

Dass Georgina nun nur noch sage und schreibe ein einziges Follikel haben soll, um ein eigenes Kind bekommen zu können, macht mich in biologischer Hinsicht sehr stutzig. Und die Tatsache, dass man dies so genau errechnen kann, noch viel mehr. Aber ich gebe zu, dass ich in Biologie nicht genug aufgepasst habe, um nun behaupten zu können, dass das völlig absurd ist. Dennoch führte dieser konstruierte Erzählstrang dazu, dass ich der Story als ganzes mehr als skeptisch entgegen trat. Für mich macht das den Film unglaubhaft.

Witz und Situationskomik sind in diesem Film leider fehl am Platz. Allenfalls ein Schmunzeln kann man sich abringen bei den Dialogen von Georgina mit ihrer besten Freundin. Heather Graham und Mia Kirschner sind auch die beiden einzigen Lichtblicke, die die wenigen humorvollen Passagen liefern. Wenn die beiden auf einer Schwulenparty oder der Tanzfläche der Jagd nach Männern sind, die Georgina den erhofften Samen spenden, führt das zum einen oder anderen Grinsen. Oftmals wirkt der Film eher albern und wenig spritzig. Die Geschehnisse sind viel zu sehr vorhersehbar, der Film bleibt unspannend " Dramaturgie sucht man vergebens.

Die Zielgruppe wird sicherlich ihren Spaß an dem Film haben. Für einen netten DVD-Abend unter Freundinnen reicht er allemal aus, wobei es auch hier sicherlich bessere Unterhaltung gibt. Allein die Tatsachen, dass der Film in England und Irland spielt und dass er zwei so charismatische Hauptdarstellerinnen hat, die jede Unlogik weglächeln, macht ihn zu einer Ausnahme in der großen Masse der leichten, bedeutungslosen Unterhaltung für Frauen mit Gesprächsthemen wie Mode, Kosmetik und Kinder.

Die DVD selbst hat eine etwas nervige Menüführung, da man bei jedem Unterpunkt das laute Ticken der biologischen Uhr ertragen muss. Allerdings ist das Menü grafisch sehr schön und einfallsreich gestaltet. Insgesamt könnte die DVD etwas mehr Extras finden, denn neben den schon obligatorischen Gimicks wie einer Trailershow, dem Making of und dem Originaltrailer findet sich nichts weiter. (sak)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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