Ruinen

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 16.09.2009 | VÖ: 18.12.2008 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Film

Eine Gruppe junger Erwachsener auf Suche nach Spaß will einfach nur was erleben, gerät aber in einen sogenannten Albtraum aus Angst und Gewalt.
Von welchem Film ist die Rede? Etlichen. Dieses Konzept ist derart oft immer wieder aufgekocht worden, dass es schwer ist, sich neue Bedrohungen einfallen zu lassen. Aus diesem Grunde muss "Ruinen" wohl so sein, wie er ist: ganz großes Pupu.

Zwei amerikanische Pärchen auf Vergnügungsurlaub in Mexiko lernen den Deutschen Mathias kennen, der davon erzählt, dass sein Bruder grade das seltene Glück genießt, eine in keinem Reiseführer verzeichnete Maya-Pyramide sichten zu dürfen und lädt die beiden Pärchen ein, sich ihm und seinem Freund Dimitri anzuschließen, um ebenfalls ganz exklusiv diese Besichtigung zu erleben.
Bei der Pyramide angekommen gibt es immer noch kein Zeichen von Mathias' Bruder, dafür tauchen aber auf einmal Einheimische auf und machen mächtig Stress. Im nächsten Moment hat Dimitri einen Pfeil in der Brust und eine Kugel im Kopf. Panisch flüchtet der Rest aufs Plateau der Pyramide. Statt ihnen zu folgen, halten die Einheimischen Abstand, bleiben aber vor Ort und belagern die Pyramide.
Als sich oben auf der Pyramide unter einigem Gestrüpp die Leiche von Mathias' Bruder findet, wird klar, dass an der Pyramide was faul wird und der "Albtraum aus Angst und Gewalt" kann seinen Lauf nehmen.

Bis hierhin hat man eigentlich fast schon genug gelitten, denn die Klischees sind so plakativ, dass man sich an der Grenze zur Lobotomie befindet. Zwei knackige Kerls, zwei noch knackigere Mädels. Junge Bilderbuch-Amerikaner kurz vorm Ernst des Lebens, daher noch schnell eine hedonistische Episode in Mexiko und ein verlockendes Angebot eines Erlebnisses abseits der ausgelatschten Pfade für Touristen. Die Figuren haben Pläne, die einen nicht interessieren und Namen, die man sich nicht merkt. Es sind einfach die vier Spielbälle dieses "Horror"-Film uns demnach das was Bälle so sind: hohl.
Das ist man als Zuschauer ab und an doch bereit hinzunehmen, wenn man dafür mit einer spannend und atmosphärisch überzeugenden Bedrohung entschädigt wird. Und genau hier setzt sich "Ruinen" die genreinterne Deppenkrone auf.
Was könnte in/auf/um dieser Maya-Pyramide so Böses lauern, dass die Einheimischen die Amerikaner nicht einfach wieder gehen lassen, sondern auf der Pyramide festhalten? Wer's nicht wissen will, lese nicht weiter.

Efeu.
Böser Efeu. Evil Efeu. Mordender, böser, Evil-Efeu.

Mathias' toter Bruder war nicht umsonst so überwachsen. Der Efeu steht auf Menschen. Dafür greift er auch so richtig tief in die Trickkiste: er ist nämlich nicht nur eine Schlingpflanze, sondern auch eine Klingpflanze, denn er kann düdeln wie ein Handy, um Menschen ins Innere der Pyramide zu locken.
Mehr will ich aber nicht verraten. Ob jemand überlebt, muss man selbst rausfinden. Ich musste diesen Film ja schließlich auch komplett schauen.

Bis man endlich das Ende erlebt, muss man sich etliche unnötig explizit dargestellten "Not-OPs" an lebendigen Menschen anschauen und eine Idiotie der Figuren nach der anderen ertragen. Garniert wird das Ganze von den beiden weiblichen Kreischmaschinen, während die Typen einen Wettbewerb im Verstört-Gucken austragen.

Was von diesem Film bleibt, ist die Erkenntnis, dass mal ein anderer Ansatz vor der Verwirklichung überschlafen werden sollte, dies bitte auch nüchtern! Wenn man dann trotzdem einen Mörder-Efeu auf das Publikum loslassen will, sollte man dann wenigstens versuchen, die Dummheit der Idee auf das Niveau eines sehenswerten Films zu hieven, anstatt alles andere um die Idee herum auf das Niveau der dummen Idee herunter zu prügeln. (mp)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.