Jack Hunter ist eine US-amerikanische Abenteuer-Miniserie, die drei Filme mit einer Länge von ca. anderthalb Stunden umfasst. Die Serie entstand 2008, wobei die Filmarbeiten an vielen Originalschauplätzen der Reihe stattfanden. Im Sommer diesen Jahres zeigte RTL 2 die Abenteuer des Jack Hunter. Nun hat Sunfilm Entertainment die Reihe auf DVD veröffentlicht.

Nach der Ermordung seines Mentors Professor Shaffner (Sean Lawlor) begibt sich Jack Hunter (Ivan Sergei), seines Zeichens Abenteurer und Archäologe, nach Syrien. Hier will der Experte für die Sprache der Ugarit das Rätsel um den legendären Schatz dieser uralten Kultur lösen. Auf dieser gefährlichen Mission wird er von der wunderschönen Archäologin Nadia Ramadan (Joanne Kelly) und dem etwas schusseligen Fahrer und Ortskundigen Tariq (Mario Naim Bassil) unterstützt. Aber auch andere Interessengruppen haben es auf den verlorenen Schatz abgesehen und so müssen sich Jack und seine Freunde nicht nur mit korrupten Polizisten, Wüstenstürmen und wenig kooperativen Behörden rumschlagen, sondern auch mit Jacks ehemaligen Partner und nun größten Widersacher, Albert Littmann (Thure Riefenstein). Dieser Schatzjäger arbeitet im Auftrag der russischen Mafia, die den Schatz für ihre Zwecke nutzen will, um die Machtverhältnisse auf der Welt entscheidend zu verändern.

Jack Hunter ist ein Abenteurer im Stile von Indiana Jones. Aber nicht nur die Titelfigur auch die Ausrichtung der Handlung orientiert sich unbestreitbar an der populären Filmreihe. Dass diese Orientierung am großen Genrevorbild nicht nach hinten losgeht, liegt an vielen Punkten, die nun einzeln abgearbeitet werden sollen. Zum einen hat die Reihe den großen Vorteil glaubwürdige Schauspieler gewonnen zu haben, die einerseits optisch, andererseits schauspielerisch in ihrer Rolle überzeugen, zum anderen punktet die Produktion dadurch, dass sie als Drehorte die beeindruckenden Originalschauplätze in Syrien, "gypten und der Türkei gewählt hat. Hinzu kommt, dass intensiv recherchiert worden ist, so dass trotz mystischer und fantastischer Elemente die historischen Fakten um die Ugarit und den Pharao Echnaton Teil der Handlung sind. Das Gesamtbild schließt der schlüssige Handlungsstrang ab, der keine Löcher zwischen den einzelnen Teilen übrig lässt. So ist im Allgemeinen eine interessante Abenteuer-Geschichte angereichert mit historischen Fakten entstanden.
Die Schwächen dieser Fernsehproduktion liegen dann jedoch vorwiegend im Detail des Drehbuchs. Zu vorhersehbar sind die Abläufe nach einiger Zeit, zu stereotyp der Heldencharakter des Jack Hunter und der Schurkencharakter des Albert Littmann. Das Einbringen mehrer Interessengruppen auf der Suche nach dem Schatz der Ugarit täuscht leider nicht darüber hinweg, dass auch die Geldgeber des Projektes, wie bei den Interviews in den Extras ersichtlich wird, schon erkannt haben, dass das Skript für die Leinwand zu wenig Eigenständigkeit bzw. Potential aufgewiesen hat.

Man muss der Jack Hunter-Reihe jedoch attestieren, dass sie ein Vollprogramm an Fernsehunterhaltung auf gutem Niveau bietet. So ist natürlich nicht darauf verzichtet worden, die obligatorische Liebesgeschichte gar mit Liebesdreiecken unterzubringen und auch der Quotenclown in Form der wirklich gelungenen Rolle des Tarigs bereichert die Produktion um eine interessante Facette. Dass manche Spezialeffekte, Kameraeinstellungen oder Actionszenen nicht vollkommen zu überzeugen wissen, verzeiht man dem Projekt angesichts der Fernsehproduktion zum Großteil.

Die äußerst ansehnliche DVD-Box von Sunfilm Entertainment enthält neben allen drei Filmen der Miniserie eine Trailer-Show, sowie vier Interviews mit den Machern der Jack Hunter-Triologie, die informativ, jedoch nicht sonderlich interessant und relativ lieblos gestaltet sind. Der Inhalt der DVDs wird in einem passenden und ansprechenden DVD-Menu, das mit der Titelmelodie unterlegt ist, präsentiert. (ms)

Wertung: (5 von 10 Punkten)