Russian Transporter

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Datum: 28.09.2009 | VÖ: 30.09.2009 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Egor Kremnev (Vladimir Yepifantsev) ist Top-Agent und erhält den Auftrag, sich bei einem Spezialkommando zu melden, welches einem wichtigen Zeugen Geleitschutz geben soll. Vor dem Haus des Zeugen werden sie aber schon von einem Killerkommando erwartet und niedergemetzelt. Egor gelingt es als einzigem Überlebenden, den Zeugen namens Mikhail Shering (Sergei Astakhov) heil aus dem Haus herauszuholen und fortzubringen. Die Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen, alle im Auftrag derjenigen, die angesichts der zu erwartenden Zeugenaussage nur noch unruhig schlafen können: Mächtige Firmenbosse, Geheimdienstverräter und sogar die russische Mafia. Shering war nämlich die rechte Hand des großen Konzernbosses Sorkin und weiß daher eine Menge über die kriminelle Machenschaften und Geldflüsse seines Ex-Bosses sowie dessen Freunde und Feinde. Egor hat alle Hände voll zu tun, um sich und seinen Zeugen heil ans Ziel zu bringen. Der an Luxus gewöhnte Shering macht es ihm dabei nicht gerade leicht. Auf der Flucht vor den zahlreichen Attentätern erhalten sie Verstärkung durch eine Kollegin Egors, Nadeshda Orlova (Olga Fadeyeva), die laut Auskunft von Shering leider eine Doppelagentin sein soll...

Der Titel "Russian Transporter" ist offensichtlich mal wieder auf einen sub-genialen Einfall des deutschen Verleihs zurückzuführen, um sich von der Welle der "Transporter"-Filme erfolgreich mitzureißen lassen. Doch der Film, der im Original "Der Unbesiegbare" lautet und mit einem Budget von ca. 5 Mio. US-Dollar produziert wurde, ist noch weit von dieser Qualität entfernt. Während die "Transporter"-Filme mit Jason Statham eine schnelle Handlung mit kernigen Onelinern, gute Kampfszenen und erstklassige Stunts zeigen, bewegt sich dieser Film zwischen den Actionszenen nur sehr, sehr zäh vorwärts. Bevor der Held handelt, versucht er erst einmal, seinen Gegnern die "Socken von den Füßen zu quasseln". Der Protagonist erinnert vom Typus her an den zynischen Bodie aus der TV-Serie "Die Profis" von 1977, während seine Kollegin die halbfertige russische Variante einer T5-Terminatrice abgibt. Der Film ist eine Mixtur aus mehreren Genres, denn der Regisseur Oleg Pogodin schien bemüht, alle möglichen Zuschauerinteressen gleichzeitig zu befriedigen. Das Rezept aus Action, Agentenfilm, Drama, Roadmovie, Komödie und sehr viel Dialog geht einfach nicht auf, denn es sind einfach zuviele Zutaten, dazu noch in der falschen Mischung. Regisseur Pogodin hätte sich hier entweder auf das Drehbuch oder auf die Regie konzentrieren sollen, denn hier kam leider beides etwas zu kurz. Zumindest für den europäischen Markt. Vielleicht lernt er es noch, denn gute Ansätze sind auf jeden Fall vorhanden " auf beiden Gebieten. Das FSK-18 dürfte allein an der schätzungsweise dreistelligen Anzahl der Leichen liegen, die hier in zahllosen Ballereien produziert werden " weniger wäre auch hier mehr gewesen. Und die lockeren Sprüchen zeigen auch noch sehr viel " wie heißt es so schön " Verbesserungspotential. Mit das Beste am Film war noch ein roter automobiler Augenschmaus namens "Dodge Viper RT/10" " was damit passierte, hätte man zur Aufwertung des Streifens zum Running Gag ausbauen sollen.

Der Film liegt im 16:9-Format vor, zeigt eine sehr gute Schärfe und nur wenig Bildrauschen. Farben und Kontrast sind gut aufeinander abgestimmt. Der Ton ist in drei Versionen enthalten: Deutsch DD 2.0, Deutsch DD 5.1 und Russisch DD 5.1. Dazu einmal deutsche Untertitel für Schwerhörige und als begleitender Text für russische Textübersetzungen " doch scheint letzteres nicht zu funktionieren, denn es erscheint nichts. Traurigerweise hat man es aber nicht für notwendig befunden, die kyrillischen Credits und Texteinblendungen dem europäischen Markt anzupassen. Witzigerweise wird der Filmtitel wie in Russland üblich vorgelesen, aber als "Der Unbesiegbare", während die des Lesens kundigen Zuschauer "Russian Transporter" als Untertitel angezeigt bekommen. Als Extras gibt es drei Trailer und einen Teaser (beide in russischer Sprache ohne Untertitel), eine Fotogalerie, eine Postergalerie und eine Diashow von der Premierenfeier. Das JewelCase enthält ein Wendecover mit und ohne FSK-18-Stempel. Fazit: Ein nett gemachtes Actionfilmchen, das aber immer wieder unnötigerweise Tempo verliert. Wenn eine halbe Stunde herausgeschnitten wird, dürfte er sogar richtig gut werden. Immerhin sehenswert, wenn man nicht zuviel erwartet. (gh)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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