Zeit etwas zu verändern - so lautet Alexandra Degenhardts Devise für das neue Schuljahr! Neue Klamotten, neues Styling, neues Zimmer und das Wichtigste: einen Job! Doch Alex wäre nicht Alex, wenn sie Letzteres nicht erst einmal komplett vermasseln würde. Schließlich geht es da um den Umgang mit Menschen, wobei sie nicht die feinfühligste ist. Nach einigen Fast Food-Restaurants, der Pathologie und dem Laden der "Mode für Mollige", entschließt sie sich, einen Nebenjob in der Videothek anzunehmen. Zufälligerweise ist deren Besitzer ihr alter Freund Niko, der plötzlich wieder aus Berlin auftaucht. Alles scheint wie früher, doch nun steht das Abi vor der Tür und Alex wird von ihrer gesamten Umwelt damit genervt. Besonders natürlich von ihrer schrillen Freundin Claudia, die bei jedem kleinen Problem einen Nervenzusammenbruch bekommt und Alex immer wieder unfreiwillig in die unmöglichsten Situationen verwickelt. Doch wofür lernen " ist doch nur Abi und Alex musste sowieso nie lernen. Lieber in die Arbeit stürzen und sich um Gottes Willen nicht von dem Stress anstecken lassen. Aber auch zu Hause hat der Horror kein Ende: ihre Eltern wollen sich scheiden lassen und gleichzeitig werden damit Alex' Auszugspläne durchkreuzt. Doch was tut man nicht alles für die überflüssigen Mitmenschen. Ihre Gedanken hält sie wie immer in ihrem Tagebuch fest und ihre Stimme aus dem Off erzählt parallel dazu die Geschichte oder kommentiert die Situationen. Man merkt, dass sie reifer geworden ist und trotz ihrer Eigenarten doch sympathischer erscheint als in den vorhergehenden Staffeln. Sie zeigt öfter einmal ihre sensible Seite und opfert sogar ihr eigenes, lang ersehntes Glück für die Ehe ihrer Eltern. Alles wirkt frecher, aber durch die lockere, unverkrampfte Art gleichzeitig lustiger. Man merkt auch eine Entwicklung bei den Schauspielern, die noch routinierter ihren Rollen eine Seele geben. Wolke Hegenbarth ist der Charakter wie auf den Leib geschneidert und auch nach den vielen Jahren fallen den Machern immer noch originelle Sprüche und Handlungen ein. Diese sind im Übrigen noch besser und auch kurzweiliger als die der letzten Staffeln.

Als Bonus gibt es auf dieser Staffel wieder nur die Dokumentation "Was für ein Leben" " diesmal entsprechend Teil 5. Die Titelmelodie wurde auch hier geändert. Obwohl die neue Musik sehr schön ist, werden sich einige Fans immer noch darüber ärgern, da man das aus der damaligen Ausstrahlung anders kennen und lieben gelernt hat. Bei der Veröffentlichung hat sich "Turbine Medien" wieder einmal die größte Mühe gegeben. In Punkto Design und Farbe passen alle Staffeln ideal zusammen und ergeben ein schönes Bild in der Sammlung. Bild- und Tonqualität sind sehr gut für eine Serienproduktion. Das Menü wurde in Form eines Tagebuchs gestaltet, animiert und mit der Titelmelodie versehen. Das ist nicht nur passend zum Thema, sondern zeugt auch von einer liebevollen Produktion. So ist auch die Box ein wahrer Augenschmaus und mit neckischem, ausklappbarem Motiv, vielen Bildern und bedruckten DVDs versehen. Die Stories sind noch besser geworden und die Themen Freundschaft, Familie und Liebe werden intensiviert und von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Egal wie horrormäßig Alex ihr Umfeld beschreibt, letztendlich weiß sie, dass es im Leben doch nicht ganz allein geht. Es macht einfach nur Spaß, Alex im Alltag bis zum Abitur zu begleiten. Abicalypse Now! (sl)

Wertung: (8 von 10 Punkten)