Edelweiß - Eine kleine Blume mit Kultstatus

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Datum: 09.08.2009 | VÖ: 26.06.2009 | Herausgeber: Polyband & Toppic Video/WVG | Kategorie: Dokumentation

Die Dokumentation zeigt zuerst allgemeine Informationen über das Edelweiß, einer Blume, die in Europa ausschließlich in großen Höhen wächst und oft nur unter Lebensgefahr erreicht werden kann. Erzählt wird auch die Legende, wie es entstanden sein soll, nämlich aus den Tränen einer Eisjungfrau. Dokumentiert wird auch die Verwendung dieser Blume in Bildern und Filmen. Während es bspw. in der Villa Edelweiß sorgfältig getrocknet, gepresst und dann als Blickfang in idyllischen Bildern eingearbeitet wird, so nimmt es besonders in Heimatfilmen den ansonsten der Rose vorbehaltenen Platz als Blume der Liebe ein. Es wurde als große Zuneigung gedeutet, wenn der Mann seiner Herzdame ein selbst gepflücktes Edelweiß überreichen konnte, welches er unter großen Anstrengungen und Lebensgefahr von einer steilen Bergwand hinab ins Tal gebracht hat. Die Nachfrage war sogar dermaßen hoch, dass man das Edelweiß 1886 schließlich als erste Blume in Österreich unter Naturschutz stellte.

Außer als Liebesblume stand es auch als Blume des Helden, denn in den beiden Weltkriegen schmückten sich nicht nur die Gebirgsjäger mit dem kleinen weißblütigen Stern. Auch die Widerstandsgruppe "Edelweiß-Piraten" im zweiten Weltkrieg nahm die Blume als Symbol der Unschuld zu ihrem Erkennungszeichen. Dass es angeblich die Lieblingsblume des Führers gewesen sein soll, wird nicht nur in einem entsprechenden Lied deutlich. Seine Heimatverbundenheit und Liebe zu den Alpen dürfte sich darum auch in der Auswahl der bevorzugten Gewächse bemerkbar gemacht haben. Auch wenn sich eine schweizerische Fluggesellschaft mit der sternförmigen Blüte schmückt, und sogar ein "Edelweiß-Bier" (entspricht einem Edel-Weißbier) gebraut wird, welches sich lediglich seines Namens bedient und keinerlei Blüten zum Brauen verwendet. Zwischen den Dokumentationsblöcken werden " quasi als Auflockerung " immer wieder musikalische Einblendungen gezeigt, in denen das Edelweiß eine Rolle spielt.

Das Edelweiß wurde erst vor ca. 18.000 Jahren, also nach der letzten Eiszeit, bei uns heimisch. In der Doku wird erklärt, wie der Wind das Kult-Pflänzchen offensichtlich aus Asien herüberwehte, nachdem hier die 1 km dicke Eisschicht, die die Alpen bedeckte, weggeschmolzen war und dem Blümchen neue Eroberungsflächen bot. Insgesamt gibt es über 100 Art und Unterarten, in den Alpen jedoch lediglich zwei. Der Rest blüht in Zentralasien, insbesondere der Mongolei, wo das dortige Edelweiß eine besonders große Rolle in der Volksmedizin innehat und als Heilpflanze verwendet wird. Gerade diese Rolle nimmt einen großen Teil der Dokumentation ein und zeigt u a. detailliert, wo und in welchen Bereichen das Edelweiß überall angewendet wird. Zur Sprache kommen dabei Forscher und Wissenschaftler aus Instituten der Mongolei und Österreich. Aktuell bietet es Hoffnung für an Alzheimer Erkrankte, denn zwei in den Wurzeln gefundene Stoffe haben möglicherweise eine erinnerungsbelebende Wirkung. Versuche an Mäusen lassen jedenfalls hoffen. Bevor jedoch ein entsprechendes Medikament erzeugt und am Menschen angewendet werden kann, werden noch etliche Jahre vergehen.

Auf der DVD ist die Edelweiß-Information in zwei Versionen enthalten: einmal in einer knapp 64minütigen deutschen Fassung und in einer 54minütigen englischen Fassung. Bei beiden Versionen sind keine deutschen Untertitel vorhanden. Die Schärfe ist hervorragend, die Farben klar. Der Kommentar der Sprecherin ist zwar klar verständlich, meines Erachtens aber bar jeglicher Leidenschaft. Außer den beiden Filmversionen sind noch einige Extras drin: "Die Songs des Edelweiß", Auszüge aus dem Marionettenspiel "The Sound of Music", eine Aufforderung an die Interview-Partner, das Edelweiß-Lied zu singen sowie eine Bildergalerie. Wer diese DVD in den PC einlegt, darf sich außerdem noch über ein Computerspiel freuen.

Fazit: Die Dokumentation zeigt etliche Facetten der Alpenblume, wovon vieles durchaus bekannt, einiges auch trivial ist. Alles in allem zeigt die DVD zusammengetragene Infos für den Edelweiß-Fan, nicht mehr, nicht weniger. Leider fehlt der Dokumentation der gewisse "Pep", die diesen Film aus der Masse anderer Dokus herausheben könnte. (gh)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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