Der Ja-Sager

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Datum: 04.08.2009 | VÖ: 03.07.2009 | Herausgeber: Warner Home Video | Kategorie: Film

Jim Carrey zählt seit vielen Jahren zu den etablierten Komikern und Komödiendarstellern Hollywoods. Hört man seinen Namen, denkt man als erstes an Filme wie "Ace Ventura", "Dumm und dümmer" oder auch den Klassiker "Die Truman-Show". Mit "Bruce Allmächtig" begründete er auch im neuen Jahrtausend seinen Erfolg. Carrey ist ein Meister des Slapstick, der Mimik und Gestik. Dass er Spaß an seiner Arbeit hat und sich nicht für riskante Stunts zu schade ist, beweist er in seinem neuesten Streifen "Der Ja-Sager". Hier spielt er den pessimistischen, depressiven Carl Allen, der seine Freunde vernachlässigt, prinzipiell alle Dinge ablehnt und seiner verlorenen Liebe nachtrauert. Er wendet sich von der Welt ab, deshalb beginnt auch die Welt sich von ihm abzuwenden. Doch eines Tages begegnet er einem alten Freund, der ihm zeigt, dass die Welt auch schön sein kann, wenn er zu allem "Ja" sagt. Misstrauisch besucht Carl mit ihm das viel versprechende "Ja-Seminar", das ihn letztendlich dazu bringt zu ausnahmslos allem "Ja" zu sagen. Würde er "Nein" sagen, wurde ihm prophezeit, dass kurz darauf etwas Schreckliches passieren würde. So sagt er schon bei der Heimfahrt "Ja" und nimmt einen Obdachlosen bis zum Park mit. Dort angekommen hat dieser auch solange mit Carls Handy telefoniert, dass jetzt sein Akku leer ist. Zu guter Letzt ist Carl auch der Sprit ausgegangen und kann wegen des leeren Akkus niemanden kontaktieren " aber egal: Hauptsache er hat "Ja" gesagt. Innerlich kocht er vor Wut und würde gerne alles hinschmeißen, aber er will es nicht riskieren "Nein" zu sagen. An der Tankstelle lernt er dann eine Frau kennen, in die er sich kurz darauf verliebt und die auch Gefühle für ihn hat. Er merkt, dass es gar nicht so übel ist zu allem "Ja" zu sagen. Er sagt "Ja" zum Bungee-Sprung, "Ja" zur Harry Potter-Party bei einem Kollegen, "Ja" zur Flugschule, "Ja" zum Koreanisch-Kurs und "Ja" zu seinen Freunden, bei denen er eine Menge gutzumachen hat und die seine neue Lebenseinstellung erst einmal ordentlich ausnutzen. Carl ist bereit die absurdesten, gefährlichsten Dinge zu tun " egal ob sie ihm Spaß machen oder nicht. Anfangs versucht er ab und zu noch "Nein" zu sagen, doch tatsächlich folgen darauf unheimliche Dinge, die ihn dazu zwingen "Ja" zu sagen. Nach seiner Wandlung könnte Carls Leben auch nicht besser verlaufen. Er wird befördert, gewinnt neue Freunde und genießt sein Leben. Doch dann hält man ihn für eine Bedrohung der nationalen Sicherheit und es zeigt sich zum ersten Mal die Kehrseite des Wörtchens "Ja".

Irrwitzig durchstreift Jim Carrey diesen Film mit einer Beschwingtheit wie kaum zuvor. "Der Ja-Sager" zählt zahlreiche Möglichkeiten auf, die sich im Leben bieten, wenn man sich nur darauf einlässt. Darunter gibt es natürlich viele absurde Dinge, die in erster Linie zur Belustigung der Zuschauer gedacht sind und die das übertriebene Handeln verdeutlichen sollen. Doch prinzipiell ist eine gesunde Portion Optimismus und Risiko für alle Menschen zu empfehlen. So lautet auch die Moral dieses Films: Entscheide der Situation entsprechend. Es ist wichtig seine Freunde nicht zu vernachlässigen und andere zu unterstützen, aber man darf dabei nicht sich selbst vergessen.

Besonders beeindruckend und überraschend zugleich ist der Bungee-Sprung, den Jim Carrey tatsächlich selbst ausführte. Diese Szene kann man dem reichlichen Bonusmaterial entnehmen. Als der Stuntman auf der Brücke stand, entschied sich Carrey ganz spontan, dass er es doch unbedingt selbst gerne machen wollte. Er war sich dem Risiko bewusst und auch, dass es beim ersten Mal klappen musste " besonders, da direkt nach dem Sprung noch eine Handyszene folgte. Doch er meisterte es mit Bravour. Wenn man nun diese Szene im Film sieht und dazu seinen Schrei hört weiß man, dass diese Gefühle vollkommen echt sind. Das verleiht dem Film noch eine besondere, sympathische Note. Auch am Set spürt man seine Herzlichkeit und Hingabe zur Komik. So kann er natürlich auch über verpatze Szenen lachen.

Dieser Film ist durch und durch witzig und führt von einem Gag gleich zum nächsten. Ein Meisterwerk im Slapstick-Genre. Jim Carrey ist für diese Rolle die absolute Bestbesetzung und es gibt nur sehr wenige Momente, die etwas durchhängen und in denen die Witze nicht ganz so gut gelungen sind. Ein Booklet fehlt, aber die zahlreichen Specials füllen diese Lücke vollkommen aus. Sagen Sie "Ja" zu diesem Film! (sl)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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