Fidel Castro - Das Ende einer Ära

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Datum: 30.07.2009 | VÖ: 24.07.2009 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Dokumentation

Fidel Castro hat sich mit seinen 50 Jahren Amtszeit länger gehalten als jeder andere Diktator in den letzten 100 Jahren. In dieser Zeit gehörte er - auch unter dem eigenen Volk - zu den umstrittensten Politikern überhaupt. Die einen verehrten ihn als Landesvater, die anderen kritisierten und verabscheuten teilweise sogar sein diktatorisches Regime. Die Kubanerin Adriana Bosch hat sich intensiv mit Castros leben beschäftigt und einen Dokumentarfilm darüber gedreht.

Die Dokumentation "Fidel Castro - Das Ende einer "ra" rekonstruiert das Leben des langjährigen kubanischen Herrschers von seiner Kindheit bis zu seinem Rückzug aus der Politik. Sie erzählt die Geschichte eines wilden Kindes, aus dem erst ein idealistischer junger Mann, der für Freiheit und soziale Gerechtigkeit kämpfte, und später ein oftmals kaltblütiger und berechnender Diktator. Sie zeigt die Höhe- und Tiefpunkte seines Lebens und seiner politischen Karriere anhand von historischen Videoaufnahmen, Bildern und Zeitungsausschnitten und lässt auch verschiedene Zeitgenossen und Wegbegleiter, aber auch Kritiker und Gegner Castros zu Wort kommen, wie Exilanten, Überläufer, Politikexperten, Journalisten, ehemalige Mitglieder der kubanischen Regierung sowie Castros Tochter und seinen ehemaligen Schwager.
Daraus ergibt sich ein vielschichtiges Bild eines Mannes, dessen Handeln nicht immer nachvollziehbar ist und der viele seine Anhänger dadurch verlor, dass er sich später immer mehr von dem entfernte, wofür die Revolution einst gestanden hatte. Unter diesem Aspekt werden auch Castros Beziehungen zum mindestens ebenso berühmten Ernesto "Che" Guevara unter die Lupe genommen.

Die Dokumentation versucht weder zu verurteilen, noch zu mystifizieren, sondern beleuchtet das Leben Fidel Castros von allen Seiten und lässt mehrere Meinungen zum ehemaligen kubanischen Diktator gelten. Dabei werden weder seine ursprünglichen revolutionären Ideale noch die spätere Brutalität seiner Herrschaft außen vorgelassen. Dadurch macht die Dokumentation den Menschen Fidel Castro etwas greifbarer, auch wenn es wohl weiterhin unmöglich bleiben wird, ihn gänzlich zu verstehen.

Die Dokumentation dauert insgesamt knapp 120 Minuten im Bildformat 16:9 und Tonformat Dolby Digital 2.0 Stereo. Die Bild- und Tonqualität ist sehr wechselhaft, da es sich hierbei um eine Mischung aus Interviews mit Zeitgenossen und historischen Aufnahmen handelt. Zweitere sind natürlich von der Qualität her etwas schlechter, dies trägt aber ungemein zur Authentizität dieses Dokumentarfilms bei.
Die Extras beschränken sich auf einen Trailer zu einem Film über Barack Obamas Afrikareise.
Dafür ist die Hülle der Dokumentation sehr schön gestaltet.

Inhaltlich lässt diese Dokumentation nichts zu wünschen übrig, fünf von fünf Punkten hat sie sich daher wirklich verdient. Für die Gestaltung gibt es aufgrund magerer Extras nur zwei von fünf Punkten. Insgesamt bekommt "Fidel Castro - Das Ende einer "ra" somit sieben von zehn Punkten.
(ck)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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