Monika und die sechzehnjährigen

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Datum: 13.06.2009 | VÖ: 05.06.2009 | Herausgeber: WVG Medien | Kategorie: Film

Charly Steinberger, eigentlich Karl Steinberger, ist schon seit den frühen 60er Jahren in unzähligen Kino- und Fernsehproduktionen als Kameramann tätig. Während er heute eher für TV-Serien und TV-Filme wie "Familie Sonnenfeld" oder "Eine Robbe zum Verlieben" hinter der Linse steht, waren das in den Jahrzehnten zuvor unter anderem bekannte Kinoproduktionen wie "Didi, der Doppelgänger", "Frauenstation" oder "Die Jugendstreiche des Knaben Karl". Als Kamera-Assistent war er bereits unter anderem in den 60er Jahren in der Fernsehserie "Graf Yoster gibt sich die Ehre" tätig. Schon fast seit einem halben Jahrhundert beweist Steinberger sein handwerkliches Können immer wieder aufs Neue. Ausflüge in andere Gefilde gab es so gut wie nicht. Eine Ausnahme ist lediglich der Erotikfilm "Monika und die Sechzehnjährigen", bei dem Charly Steinberger im Jahr 1974 nicht nur hinter der Kamera stand, sondern auch Regie führte.

Der Film handelt von einer jungen Schülerin namens Monika, die zusammen mit vier ihrer Freundinnen und Mitschülerinnen die Herbstferien über im Internat bleibt, um das Wesen von Fröschen zu erforschen, damit sie an einem "Jugend forscht"-Wettbewerb teilnehmen können . Als Johannes, der gutaussehende Sohn der geschiedenen Direktorin die Ferien nutzt, um seiner Mutter einen Besuch abzustatten, werden die fünf Mädchen abgelenkt. Denn die jungen Frauen zeigen allesamt großes Interesse an Johannes und möchten mit allen Mitteln das Interesse des Jünglings auf sich ziehen. Die Lage wird plötzlich etwas prekär, als sie mit ansehen müssen, wie der Priester Onkel Viktor versucht, Johannes von einer theologischen Laufbahn zu überzeugen.

Anders als viele andere freizügige deutsche Produktionen der siebziger Jahre, ist "Monika und die Sechzehnjährigen" frei von billigem Sex-Klamauk und Peinlichkeiten. Es handelt sich vielmehr um einen Erotikfilm im eigentlichen Sinne. Denn Steinberger hat es geschafft, die erotische Spannung weniger durch primitive Reize zu erzeugen, sondern durch eine Handlung, die in der Lage ist, die Phantasie der Zuschauer anzuregen. "Monika und die Sechzehnjährigen" erinnert von der Machart und auch von der Geschichte her an viele französische Erotikfilme, die ebenfalls oft von erotischen Liebesgeschichten erzählen, welche gerne im jugendlichen Milieu spielen. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen, jedoch bringt der Film auch einige Längen mit sich. Das liegt unter anderem an der ruhigen Erzählweise. Als Ausgleich schaffte es aber Steinberger, den Film durch außergewöhnliche Kameraeinstellungen und einer ganz eigenen Inszenierung auf einer anderen Art und Weise interessant zu gestalten. Man merkt einfach, dass der Regisseur des Filmes ein Kameramann ist. Und so sind Bilder und Einstellungen entstanden, die nicht selten an Werke großer Kollegen wie Stanley Kubrick erinnern. Die theatralische und zwar experimentelle aber doch absolut passende musikalische Untermalung rundet dieses Gesamtbild positiv ab. Anders als bei den eben erwähnten französischen Pendants hat man hier auch heitere und fröhliche Szenen zugelassen, die dafür sorgen, dass eine beklemmende und depressive Grundstimmung, die bei solchen Filmen gerne vorherrscht, fast komplett ausbleibt.

Gerade Filmfreunde werden sich freuen, dass bei diesem außergewöhnlichen Film Liselotte Pulver und Klausjürgen Wussow mitgewirkt haben. Von Terry Torday einmal abgesehen, bekommt man ansonsten keine bekannten Gesichter mehr vor die Linse, was dem Film aber auch gut tut. Denn gerade die jungen Hauptfiguren wirken aus diesem Grund sehr authentisch.

Während die Bildqualität des Filmes absolut akzeptabel ist, wirkt der Ton den gesamten Film über sehr stumpf. Die DVD ist genau wie bei allen anderen Veröffentlichungen der "Erotik Classics"-Reihe ausgestattet: Das Artwork ist sauber und gut strukturiert und für das Cover hat man sich wieder die Mühe gegeben, originales Kino-Artwork zu verwenden. Ein Beiheft zum Film gibt es nicht, dafür ein ausklappbares Beiblatt mit vielen Informationen zur "Erotik Classics"-Reihe. Die Ausstattung der DVD ist gut, unterscheidet sich aber auch nicht von den anderen Veröffentlichungen der Reihe. Eine schön gestaltete Kapitelwahl sorgt dafür, dass man die Übersicht behält und eine Trailershow zeigt elf Zusammenfassungen anderer "Erotik Classics", sowie einen "Alpenglühen TV"-Trailer. Im Hauptmenü bekommt man einige Impressionen aus dem Film zu sehen, die mit passender Musik unterlegt sind. Vielen Käufern könnten von der FSK-Freigabe ab 18 irritiert sein, die eigentlich gar nicht nachvollziehbar ist. Schließlich gibt es bei diesem Film nur wenige Sexszenen und kaum nackte Haut zu sehen.

"Monika und die Sechzehnjährigen" ist ein Erotikfilm im klassischem Sinne und kann mit einer ansprechenden Handlung und einer guten Inszenierung überzeugen. Freunde von außergewöhnlichen Filmen könnten viel Spaß an diesem Werk haben. Diejenigen, die lieber lustigen Sex-Klamauk sehen möchten, werden mit Sicherheit enttäuscht werden. (sk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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