"Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiff Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat."

So lautet seit über 40 Jahren der Vorspann der Science Fiction-Serie "Raumschiff Enterprise" - ein Name der bis heute Legende ist. Es ist die Serie, mit der alles begann. Heute ist es kaum vorstellbar, dass das Konzept in Amerika nur geringen Erfolg brachte und die Produktion bereits nach drei Staffeln im Jahr 1969 aufgrund schwacher Quoten und mangelnder Beliebtheit eingestellt wurde. Erst nach der Mondlandung, interessierte man sich verstärkt für Weltraumabenteuer und die Begeisterung für die Serie stieg unaufhörlich. Der Hype um "Star Trek" ist bis heute noch gigantisch und findet viele Anhänger. Es bildeten sich unzählige Fangruppen, "Trekkies" genannt. Nach Ende der Serie gab es zahlreiche Kinofilme und Spin-Offs des Originalformats aus den 60er Jahren. Aktuell produziert man sogar heutzutage noch einen neuen "Star-Trek"-Film über die jungen Jahre des legendären Enterprise-Captains James T. Kirk.

In der Originalserie wird Captain Kirk von William Shatner dargestellt. Neben Leonard Nimoy als Mr. Spock und DeForest Kelley als Schiffsarzt "Pille" ist er der Hauptdarsteller der Erfolgsserie. Ein Wiedersehen gibt es auch mit bekannten Figuren wie Lieutenant Uhura (Nichelle Nichols), Lieutenant Sulu (George Takei) und nicht zu vergessen dem Schiffsmechaniker Scotty (James Doohan). Gemeinsam erleben sie die spannendsten und skurrilsten Abenteuer, retten sich aus den kniffligsten Situationen und finden immer einen Ausweg. Sie treffen auf fremde Kulturen und lernen neue Sitten und Bräuche kennen. Dabei verwies man besonders auf notwendige Werte und Normen im Umgang mit anderen. Dem Zuschauer sollte verdeutlicht werden, dass man nur durch Überlegungen, Rücksicht und Diplomatie zu etwas kommen kann. Auch die Crew-Zusammenstellung aus mehreren Völkern steht für friedliche Kommunikation und internationale Zusammenarbeit. Dadurch wird die Serie zu etwas besonderem. Sie wurde von Gene Roddenberry mit vielen Überlegungen und fundiertem Hintergrund geschaffen. Es geht nicht nur um Abenteuer im All, sondern um intelligentes Handeln, Team Work und richtige Umgangsformen " Themen, die immer aktuell sind und mit denen sich jeder identifizieren kann.

Die Serie wurde komplett digital bearbeitet und mit verstärkten visuellen Effekten remastered. Durch den guten Kontrast sind die Farben satter, Konturen sind deutlicher und insbesondere Gesichter sind detaillierter. Auch die Titelmusik wurde in sehr guter Qualität neu eingespielt. Anders als bei anderen Neuauflagen, kann man sich wirklich über das Ergebnis der Tonbearbeitung freuen, da es sich sehr an das Original hält und dazu noch in bester Qualität erklingt. Fans werden jedoch bedauern, dass dabei der Chor im Hintergrund, der in der deutschen Version allein schon Kultstatus erreichte, weggelassen wurde. Vielleicht hätte man die alte deutsche Version des Vorspanns wenigstens als Bonusmaterial einbringen können. Anders als bei der englischen, liegt die deutsche Tonspur leider nur in Mono vor, bietet aber einen hervorragenden Klang und eine sehr gute Verständlichkeit der Sprache. Die alten Synchronstimmen, die der Serie erst ihren Charme und ihre Unverwechselbarkeit geben, wurden zur Freude der Fans belassen. Lediglich ein paar kleinere Stücke wurden so gut nachgesprochen, dass man kaum einen Unterschied bemerkt. Bei diesen Szenen handelt es sich entweder um unwiederbringliche Fragmente der alten Synchro oder Szenen, die bei der deutschen Ausstrahlung geschnitten wurden. Jedenfalls treten sie selten auf und dann so gut, dass man keine großen Unterschiede wahrnimmt. Diese Lösung ist um Weiten idealer, als die beliebte Art der Einblendung von Untertiteln.

Die erste Staffel wurde in zwei Teile gesplittet und auf Steelboxen veröffentlicht. Diese sehen sehr edel aus und werden ein Glanzstück in jeder DVD-Sammlung sein. Die Schrift und einige Konturen wurden hervorgehoben und die Box hat einen schönen, metallischen Glanz. Leider besitzt die Steelbox kein Booklet, dafür aber jede Menge interessantes Bonusmaterial und Erläuterungen zur digitalen Bearbeitung. Im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen, ist diese im Bezug auf die Übersichtlichkeit und Entnehmbarkeit der DVDs die Beste. Durch die sichere Verpackungsart sind sie optimal geschützt und gut erreichbar. Man muss nicht erst unzählige Hüllen öffnen und nach jeder einzelnen Disc suchen. Dabei kam es nämlich bei den Vorgängern schnell dazu, dass die DVDs trotz toller Außenhüllen, aber aufgrund billiger Aufbewahrungshüllen zerkratzt wurden.

Nicht nur die Box, auch das Menü wurde überragend kreiert. Man befindet sich im Transporterraum der Enterprise. Auf den Beam-Stationen steht jeweils eine Figur der insgesamt vier Folgen. Diese schaffen einen ersten, kleinen Eindruck oder auch für Fans eine Art Erinnerungsstütze zur Folge. Soundeffekte unterstützen das animierte Menü . Dann schwenkt man hinüber zum Beampult und gelangt zur Episodenauswahl. Jede Folge besitzt eine kleine, unbearbeitete Folgenvorschau in englischer Originalsprache als Extra. Wenn man danach die digitalisierte Episode abspielt, nimmt man auf Anhieb die fabelhaften Ergebnisse der Bearbeitung wahr. Dabei wird der Beamer aktiviert und man wird sinnbildlich in die Folge "hineingebeamt" " ein visuelles Erlebnis.

"Raumschiff Enterprise" wie man es noch nie zuvor gesehen hat! (sl)

Wertung: (9 von 10 Punkten)