Female Agents - Geheimkommando Phoenix

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Datum: 02.04.2009 | VÖ: 16.01.2009 | Herausgeber: Koch Media GmbH - DVD | Kategorie: Film

"Female Agents" ist eine Mischung aus Agententhriller und Kriegsdrama und spielt im zweiten Weltkrieg. Die Besetzung der Hauptrollen ist vielversprechend. Mit Sophie Marceau wurde für die weibliche Hauptrolle eine internationale Schauspielgröße gewonnen. Die Rolle ihres Gegenspielers übernimmt mir Moritz Bleibtreu einer der besten deutschen Schauspieler.

Der britische Geheimdienst schickt 1994 vier Agentinnen nach Frankreich. Dort sollen sie auf eine fünfte treffen und gemeinsam einen britischen Geologen aus einem deutschen Lazarett evakuieren. Ursprünglich nur für diesen Einsatz angeheuert, bekommen die Frauen noch einen weiteren Auftrag: Sie sollen Oberst Heindrich (Moritz Bleibtreu), den Leiter des deutschen Nachrichtendienstes töten.
Geleitet wird die Mission von Pierre Desfontaines (Julian Boisellier) und dessen Schwester Louise (Sophie Marceau), die schon längere Zeit in Diensten des Geheimdienstes steht und einiges an Erfahrung mitbringt - ganz im Gegenteil zu den anderen Frauen. Besonders schwierig ist die Situation für Suzie (Marie Gillain), die mit ihrer Vergangenheit als Mätresse eines Nazis zu ihrem Einsatz für den Geheimdienst erpresst wurde - und dieser Deutsche ist ausgerechnet Heindrich.

"Female Agents" ist von Anfang bis Ende spannend. Die Mixtur aus Spionagefilm und Kriegsdrama ist durchweg gelungen. Die Schicksale der Agentinnen werden kurz beleuchtet, jedoch ohne das Ganze in Seelenkitsch abdriften zu lassen. Bei der Ausarbeitung der Charaktere liegt ganz klar die Stärke des Films. Auch die Action kommt nicht zu kurz. Wie viele Kriegsfilme tappt jedoch auch dieser, insbesondere gegen Ende, in die Pathos-Falle. Auch die im Genre häufige Schwarz-Weiß-Malerei findet ihren Platz in "Female Agents", was glücklicherweise durch einige Konflikte, insbesondere bei den Agentinnen, halbwegs aufgewogen wird. An den Stellen, an denen der Film die Gräuel des Krieges anhand des Umgangs der Nazis mit ihren Gefangenen zeigen möchte, bleibt die Brutalität in einem sehr erträglichen, fast etwas zu harmlosen Rahmen. Da der Schwerpunkt des Filmes jedoch eher auf der Spionagegeschichte als auf der des Krieges liegt, ist dies durchaus legitim.

Klarer Star des Films ist eindeutig Sophie Marceau. Sie spielt ihre Rolle souverän und beweist einmal mehr insbesondere in emotionalen Momenten ihre enorme Ausdrucksstärke. Auch die Darstellerinnen der anderen Agentinnen vermögen zu überzeugen. Etwas fehl am Platze wirkt hingegen Moritz Bleibtreu. Lange Zeit fällt es dem Zuschauer schwer, ihm die Rolle des Nazi-Oberst abzunehmen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass diese Rolle das komplette Kontrastprogramm zu Bleibtreus sonstigen Filmen darstellt. Größtenteils wirkt er sehr nüchtern und kann sein schauspielerisches Können erst gegen Ende des Filmes wirklich unter Beweis stellen. Erst zum Schluss hin vermag er als Nazi-Oberst zu überzeugen.

"Female Agents" hat eine Laufzeit von ca. 112 Minuten und im Bildformat 16:9 und in deutscher sowie französischer Sprachfassung im Tonformat Dolby Digital 5.1 vor. Untertitel sind nur in deutscher Sprache vorhanden. Bild- und Tonqualität sind einwandfrei. Die Extras beschränken sich auf den deutschen Trailer und einen Audiokommentar von Regisseur Jean-Paul Salome sowie eine Trailershow für weitere Filme. Gerade bei der Thematik hätte man hier evtl. noch einige Hintergrundinformationen beifügen können.

"Female Agents" ist trotz gewisser Schwächen ein sehenswerter Film. Wer ein tiefgründiges Kriegsdrama erwartet, der dürfte jedoch enttäuscht sein, da der Film weitaus mehr Anteile eines Spionagethrillers hat und nur bei den Charakteren einzelner Agentinnen etwas in die Tiefe geht. Wer aber Lust auf einen spannenden Agententhriller hat, der dürfte an diesem Film Gefallen finden. (ck)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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