Eagle Eye

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Datum: 27.03.2009 | VÖ: 27.03.2009 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Film

Die moderne Technik erleichtert unser Leben immer mehr und verschafft uns Möglichkeiten, von denen wir früher nicht mal zu träumen gewagt hätten. Doch was passiert, wenn die Kontrolle über diese Technik in die falschen Hände gerät? Die Antwort erfahren wir in D.J. Carusos Action-Thriller "Eagle Eye", der eine ziemlich abgedrehte Mischung aus "Der Staatsfeind Nr. 1" und "War Games" darstellt.

Copyshop-Mitarbeiter Jerry Shaw (Shia LaBeouf, "Transformers") erfährt, dass sein Zwillingsbruder Ethan, der bei der Luftwaffe gearbeitet hat, gestorben ist. Doch noch mehr als der unerwartete Tod des Bruders überrascht ihn, dass er nach der Beerdigung plötzlich eine dreiviertel Million Dollar auf seinem Konto hat und seine Wohnung, als er nach Hause kommt, einem Waffenarsenal gleicht. Auf einmal reißt ihn das Klingeln seines Telefons aus seiner Verwunderung. Eine anonyme Anruferin teilt ihm mit, dass in Kürze die Polizei eintreffen wird, da sich bei ihm alle Zutaten für einen terroristischen Anschlag befinden. Er soll sich genau an die Anweisungen halten, die er nun bekommen wird.

Auf der Flucht trifft Jerry auf die alleinerziehende Mutter Rachel Holloman (Michelle Monaghan, "Kiss Kiss Bang Bang"), die ebenfalls einen Anruf erhalten hat. Sie soll der mysteriösen Stimme, genau wie Jerry, Gehorsam leisten, da ihr achtjähriger Sohn, der gerade mit seiner Schulband in Washington ist, wo es ein Konzert vor wichtigen Politikern gibt, sterben wird. Doch was geht hier überhaupt vor sich? Wer ist die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung und was bezweckt sie mit ihrem Tun?

Bis diese Fragen mehr oder weniger geklärt werden, vergeht eine ganze Weile, in denen der Zuschauer kaum Zeit zum Luftholen bekommt, da ihn der Film von einer furiosen Actionszene zur nächsten hetzt. Die Action ist auch das einzig Positive an "Eagle Eye", denn nach einer glaubhaften oder nachvollziehbaren Story sollte man gar nicht erst suchen. Heutzutage ist zwar äußerst viel mithilfe der Technik möglich, aber das, was dem Zuschauer hier gezeigt wird, ist reine Science-Fiction. Wie schon so oft hat es natürlich jemand geschafft, sich in das "zentrale Netzwerk" der USA einzuhacken und besitzt nun die totale Kontrolle über alles. Und zwar wirklich ALLES. Während das Ganze in "Stirb langsam 4.0" noch zumindest ansatzweise im Bereich des eventuell Möglichen lag, wird hier in allen Belangen maßlos übertrieben. Wenn sich Hochspannungsleitungen ferngesteuert vom Mast lösen, um eine punktgenaue Attacke auszuführen, ist das genauso albern und an den Haaren herbeigezogen wie wenn riesige Baukräne über das "Netzwerk" genau an der richtigen Stelle positioniert werden, um Jerry bei der Flucht zu helfen.

Wenn man hirnlose Action mag (und bei "Eagle Eye" muss man wirklich das Gehirn vollständig abschalten und darf auch im Nachhinein nicht über die Story nachdenken), wird man auch diesen Film mögen, zumal "Eagle Eye" optisch einen durchaus positiven Eindruck macht und - trotz der öfters sehr schnellen Schnitte - ziemlich spektakulär inszeniert ist. Die Darsteller (zu denen u.a. auch noch Billy Bob Thornton und Rosario Dawson als Agenten gehören) leisten zwar ihr Möglichstes, scheitern allerdings daran, dass das Drehbuch kaum Spielraum für tiefergehende Charakterzeichnung bietet, da alles rein auf Action ausgelegt ist. Die Schwäche des Skripts zeigt sich zum Schluss auch noch mal ganz deutlich, wenn der Oberbösewicht - trotz aller Kontrollmöglichkeiten - auf recht lahme Weise ziemlich schnell ausgeschaltet wird. Die Grundvoraussetzungen waren eigentlich da und mit etwas mehr Mühe hätte aus "Eagle Eye" ein in allen Belangen gelungener Thriller werden können. Doch dank des schwachen Drehbuchs bekommt der Zuschauer hier nur einen weiteren Vertreter der Kategorie "hirnlose Action" geboten.

Die DVD zeigt "Eagle Eye" in technisch ziemlich guter Qualität. Das Bild wirkt klar, sauber und hat weder mit Rauschen noch Kompressionsproblemen zu kämpfen. Farben und Kontrast sind ebenfalls in Ordnung. Die Schärfe hätte stellenweise einen Tick besser sein können, bietet aber insgesamt keinen Grund zur Klage. Der Ton liegt auf Deutsch, Englisch und Türkisch in Dolby Digital 5.1 vor. Sämtliche Dialoge sind jederzeit klar verständlich und die Tonspuren greifen - wie es sich für einen Actionfilm gehört - auf sämtliche Kanäle zurück, wodurch der Zuschauer eine angenehme Soundkulisse mit einigen netten Effekten geboten bekommt.

Beim Bonusmaterial sieht das Ganze dann schon weniger erfreulich aus. Während "Eagle Eye" in den USA als Doppel-DVD-Special-Edition erschienen ist, gibt es hierzulande nur die Singledisc-Ausgabe, die drei entfernte Szenen und den kurzen Promoclip "Road Trip" enthält, der drei Minuten lang auf die Reisen des Filmteams eingeht. Im Vergleich dazu bietet die Blu-ray-Version deutlich mehr Extras. Neben einem Making Of und mehreren Featurettes in HD bekommt man dort auch noch ein Gag-Reel geboten.

Fazit: "Eagle Eye" ist ein optisch spektakulär inszenierter Action-Thriller, der aber an seinem schwachen Drehbuch und der unrealistischen, geradezu albernen Story leidet. Da hilft es auch nichts mehr, dass die Darsteller ihr Bestes geben. Die DVD von Paramount zeigt den Film in technisch guter Qualität, nennenswertes Bonusmaterial ist hingegen leider ärgerlicherweise ausschließlich auf der Blu-ray-Version von "Eagle Eye" zu finden. (jr)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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