Hans Liberg ist ein niederländischer Künstler. Er verbindet in sehr interessanter und vor allem unterhaltsamer Form die beiden Richtungen Kabarett und Musik. Gerade die klassische Musik ist bei seinen Auftritten sehr präsent, was daran liegt, dass er schon von klein auf durch seine Großmutter Kontakt zu dieser Musikrichtung hatte. Liberg, der 1954 geboren ist, hat bei ihr schon sehr früh das Klavierspielen erlernt. Es folgte ein Studium der Musikwissenschaft in Amsterdam und erste Schritte in den frühen 80er Jahren als Kabarettist. Da Hans Liberg auch sehr sprachbegabt ist, tourte er im Laufe seiner Karriere durch verschiedene Länder in der jeweiligen Sprache. Sein Schwerpunkt liegt dabei in Mitteleuropa und den Vereinigten Staaten. Bis heute hat er zahlreiche internationale Preise gewonnen. So zum Beispiel den "Emmy Award" im Jahr 1997 oder im Jahr 2003 den "Bayrischen Kabarettpreis".

Seine Programme bestreitet er hauptsächlich an verschiedenen Instrumenten, allen voran das Klavier. Dabei verbindet Liberg Komik und anspruchsvolle Musik. Er fasziniert durch seine Spielkunst, bringt das Publikum aber auch durch seine Erzählungen und Witzen zum Lachen. Liberg scheut sich nicht davor, auch moderne Klänge mit in sein Programm einfließen zu lassen, die einen herrlichen Kontrast zu den großen Klassikern der letzten Jahrhunderten bilden. Dass Liberg während seiner Programme das Publikum fordert und sich mit ihnen auseinandersetzt, er also nicht nur zu ihnen spricht, sondern sie auch in sein Programm auf unterschiedlichen Wegen mit einbringt und dadurch die Leute aktiv am Geschehen und seiner Musik teilnehmen lässt, sorgt für eine große Portion Abwechslung und macht sein Programm noch interessanter und sehenswert. Liberg lässt sich an vielen Programmpunkten viel Zeit und beweist damit Mut und auch ein Händchen für gute Komik und den richtigen Umgang mit seinem Publikum.

Unter dem Label WortArt wurde nun eine DVD-Kollektion veröffentlicht, die auf fünf DVDs die letzten fünf Programme von Hans Liberg in deutscher Sprache beinhaltet. Diese tragen den Namen "Jetzt auch für Frauen" (1993 bis 1996), "Die Vi@gr@zeiten" (1996 bis 1998), "Neue Show" (1998 bis 2002), "Tatatata" (2003 bis 2005) und "Die Neunte" (2005 bis 2007). Die Bühnen-Programme sind allesamt sehr unterhaltsam und für jeden, der der Klassik bzw. der Musik im allgemeinen nicht abgeneigt ist, absolut empfehlenswert. Auch die Qualität der früheren Programme ist absolut sehenswert und wirkt sich nicht negativ auf das Sehvergnügen aus.

Aus der DVD-Veröffentlichung selbst hätte man in meinen Augen aber mehr machen können. Das fängt damit an, dass die jeweiligen DVDs ausschließlich das dazugehörige Bühnenprogramm von Hans Liberg ohne Menü oder Bonusmaterial beinhalten. Die Kapitelauswahl beschränkt sich lediglich auf Tracks, die man mit der Hand über die Fernbedienung anwählen kann. Eine "optische" Menüauswahl wie man es sonst von DVDs kennt, ist nicht vorhanden. Die Titel der einzelnen Tracks findet man auf der Rückseite der DVD-Box. Diese ist sehr bunt gestaltet und bietet viele Abbildungen des Künstlers und einige informative Texte. Auf ein Beiheft mit ausführlichen Hintergrundinformationen hat man komplett verzichtet. Deshalb müssen die einzelnen Programme für sich selbst sprechen, was sie auch tun. Trotzdem hat man hier die Chance vertan, eine allumfassende DVD-Box mit allen relevanten Informationen zu Hans Liberg und seinen großartigen Bühnenprogrammen auf den Markt zu bringen. (sk)

Wertung: (6 von 10 Punkten)