Gernsehclub auf Tour: Oliver Kalkofe zeigt "Kalkofes Mattscheibe"

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Datum: 05.03.2009 | VÖ: 04.03.2009 | Herausgeber: Trafohalle | Kategorie: Kabarett & Bühne

Die Idee, die hinter dem im vergangenem Jahr gegründeten Gernsehclubs steht, ist es, im Rahmen eines gemütlichen Fernsehabends mit Knabbereien und Freunden in einem netten Ambiente, ganz wie früher, gemeinsam Fern zu sehen. Mit dem einzigen Unterschied, dass das "Wohnzimmer" etwas größer ausfällt und auch live vor Ort etwas Interessantes geboten wird. In Berlin ist der Gernsehclub bereits zu einem Geheimtipp avanciert und man hat im letzten Jahr schon zahlreiche nennenswerte Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Im September hat Hans Werner Olm dort beispielsweise seine neue DVD vorgestellt und Ausschnitte davon mit dem anwesenden Publikum gemeinsam angeschaut und kommentiert. Im März wird dann Frank Zander in Berlin erstmals im Gernsehclub zu sehen sein, wenn er zusammen mit dem Publikum eine Reise durch seine Karriere wagt und dort auch zahlreiche seiner Kulthits vorstellen wird. Dass die Idee, die hinter diesen Veranstaltungen steckt, unglaubliches Potential hat, brauche ich an dieser Stelle nicht weiter zu erwähnen. Der Gernsehclub tourt jedenfalls zurzeit durch einige Großstädte der Bundesrepublik und beginnt, seine Fühler auszustrecken, um auch in Zukunft dieses Live-TV-Konzept weiter ausbauen zu können. Gestern fand das erste "Auswärtsspiel" des Gernsehclubs in München statt. Bis Mitte April wird er außerdem noch in Frankfurt am Main, in Düsseldorf und in Hamburg gastieren. Für jede dieser Städte ist ein individuelles Programm mit entsprechenden Gästen vor Ort geplant.

In München war das Oliver Kalkofe, der zusammen mit dem Publikum des Gernsehclubs 15 Jahre "Kalkofes Mattscheibe" gefeiert hat. Die Veranstaltung, die in der Trafohalle in München stattfand, wurde von TV Spielfilm und TV Today gesponsert. Karten gab es nicht zu kaufen " man konnte sie ausschließlich gewinnen, unter anderem auf der offiziellen Webseite des Gernsehclubs. Der Einlass war für 19:30 Uhr angesetzt, während die eigentliche Veranstaltung, ganz klassisch, um 20:15 Uhr begann. Kaum war man vor Ort angekommen, nahm man zahlreiche positive Eindrücke wahr. Es fing schon damit an, dass man schon vor der offiziellen Einlasszeit in die Trafohalle konnte. Man wurde sehr freundlich begrüßt, konnte kostenlos die Garderobe benutzen und sich am Buffet bedienen, das reichlich ausgestattet war mit Hot Dogs und allen möglichen Süßigkeiten, die man aus passenden Gernsehclub-Schalen in kleine Behältnisse mit drei Kammern füllen konnte. Außerdem gab es viele Getränke, die man entweder selbst aus einem Kühlschrank nehmen durfte, oder die man sich an der Bar bestellen konnte. Da der Abend von den oben genannten Fernsehzeitschriften gesponsert war, hingen entsprechende Werbeplakate an der Wand und es lagen viele kostenlose Hefte aus. Kurzum kann man sagen, dass man schon in der Vorhalle das passende Fernsehabend-Flair abbekommen hat.

Der Veranstaltungssaal selbst war reichlich ausgestattet mit verschiedenen Arten von Sitzmöglichkeiten. In der Mitte waren mehrere Bildschirme aufgestellt, über die eine überdimensionale Lampe aufgestellt war, die aussah, als käme sie frisch aus Großmutters Wohnzimmer. Während der Wartezeit bis zur eigentlichen Veranstaltung wurden über die Lautsprecher unzählige TV-Kult-Melodien gespielt, die das Publikum auf das bevorstehende Live-Event einstimmen ließen. Gespielt wurden unter anderem Melodien aus der Lindenstraße, Ein Fall für 2, Ich heirate eine Familie und Spiderman. Dass auch die Musik der Serie "Monaco Franze" gespielt wurde, beweist, dass die Veranstalter des Gernsehclubs aufs Detail achten und auch versuchen, individuell auf die einzelnen Städte einzugehen. Gegen 20:15 Uhr war der Saal dann auch reichlich mit schätzungsweise 70 bis 100 Leuten gefüllt und es konnte los gehen. Nachdem auf den Bildschirmen noch einige sehr witzige Werbeclips von TV Spielfilm zu sehen waren, betraten zwei Vertreter der Fernsehzeitschrift die Bühne, um erste einleitende Worte zu sprechen. Danach holten sie den Moderator herein, der durch den restlichen Abend führte. Leider war das aber nicht Bürger Lars Dietrich, der an diesem Tag leider erkrankt war. Sein Ersatzmann hat diese Aufgabe aber auch sehr gut erledigen können. Es dauerte nicht lange, bis auch Oliver Kalkofe den Saal betrat, der zusammen mit dem Moderator das Publikum durch den restlichen Abend führte. Das Hauptthema war ab diesem Zeitpunkt "Kalkofes Mattscheibe". Kalkofe erzählte viel über die Entstehung und über die Hintergründe der Mattscheibe. Zu Beginn gab es eine "Best of..." der letzten Kalkofe-Staffel zu sehen. Alle, die schon auf der Tour waren, werden die Clips zum großen Teil schon gekannt haben. Danach kam Oliver Kalkofe zusammen mit dem Moderatoren des Abends noch einmal zu Wort. Kalkofe erzählte, wie die ersten Anläufe der Mattscheibe im Fernsehen waren. Danach bekamen die anwesenden Gäste Ausschnitte aus der Pilot-Sendung von "Kalkofes Mattscheibe" zu sehen, die bisher ausschließlich als DVD-Bonusmaterial veröffentlicht wurden. Dort kommentierte der damals noch sehr junge Kalkofe unter anderem die "100.000 Mark"-Show.

Danach gab es wieder einige Worte des Meisters selbst. Um einige repräsentative Ausschnitte aus der Premiere-Zeit zu zeigen, hat sich Kalkofe dazu entschlossen, die legendäre Silvester-Sendung "Scheiß '96" vorzuführen, die damals als Kontrast-Programm zu den ganzen Silvester-Stimmungs-Shows produziert wurde. Nach einer 15-minütigen Raucherpause ging es dann weiter mit Outtakes aus einer Wunsch-Sendung, die Kalkofe zusammen mit Achim Mentzel in den späten 90er Jahren produziert hat. Natürlich gab es auch einige Worte zu Mentzel selbst. Dabei erfuhr man zum Beispiel auch, dass während der Tour Achim Mentzel " ohne das Wissen von Kalkofe " spontan in Berlin auf die Bühne kam um einen seiner Songs zu spielen. Danach gab es noch eine Fragerunde und ein Gewinnspiel. Zum Abschluss wurde noch ein "Best of..." aus der ProSieben-Zeit gezeigt, bevor dann noch eine weitere kleine Fragerunde stattfand. Im Rahmen dessen hat Oliver Kalkofe auch versprochen soweit möglich im Oktober wieder nach München zu kommen, wenn seine Tour fortgesetzt wird. Anschließend gab es einige Abschlussworte, bevor der Abend dann gegen 23 Uhr offiziell beendet wurde. Den ganzen Abend über liefen übrigens ununterbrochen zwei junge Damen durch die Menge und haben Nackenmassagen angeboten.

Das Einzige, was man bemängeln kann ist, dass der Abend viel zu kurz war. Um ausführlich auf alles eingehen zu können, hätte man schon ab 18 Uhr los legen müssen. Ansonsten war die erste Gernsehclub-Veranstaltung in München sehr gelungen. Den Besuchern wurde viel geboten es fand alles in einer sehr gemütlichen Atmosphäre statt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass man aus diesen Veranstaltungen noch viel mehr heraus holen könnte. Aus diesem Grund freue ich mich auf weitere Gernsehclub-Abende und hoffe, dass sie in Zukunft auch wieder in München stattfinden werden. Leidenschaftliche Fernsehzuschauer machen hier Programm für ihresgleichen. Der Gernsehclub ist Fernsehen zum Anfassen. Mit dieser innovativen Idee könnte eine ganz neue "ra des Fernsehens eingeleitet werden. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. (sk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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