Perry Mason - Season 1, Volume 1

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 05.03.2009 | VÖ: 05.02.2009 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Serie

Als Schriftsteller Erle Stanley Gardner, ein früherer Anwalt, 1933 in seinem Krimi "The Case of the Velvet Claws" (in Deutschland unter den Titeln "Rechtsanwalt Mason" und "Engel mit Krallen" veröffentlicht) den Strafverteidiger Perry Mason erstmals auftreten ließ, hätte er sich wohl nicht träumen lassen, dass er damit den Grundstein für eine über Jahrzehnte erfolgreiche und beliebte Krimireihe legen würde. Die Figur wurde Held von über 80 Büchern, einiger Comics, diverser Filme und einer Hörspielserie im Radio. Doch seinen weltweiten Bekanntheitsgrad verdankt Perry Mason in erster Linie der TV-Show aus den 1950ern.

"Perry Mason" lief über neun Staffeln mit insgesamt 261 Folgen auf dem amerikanischen Sender CBS und kehrte Jahre später in Form einiger TV-Filme mit fast identischer Besetzung wieder auf die Bildschirme zurück. Der Staranwalt (Raymond Burr) schafft es immer, die Unschuld seiner Klienten zu beweisen. Zusammen mit seinem Team, das aus seiner Assistentin Della Street (Barbara Hale) und dem Privatdetektiv Paul Drake (William Hopper) besteht, findet er beinahe spielerisch jegliche Löcher in den Beweisketten von Bezirksstaatsanwalt Burger (William Talman) und seinem Polizeichef Tragg (Ray Collins).

Dabei läuft jede Folge mehr oder weniger nach dem gleichen Prinzip ab. So gut wie immer steckt ein gewöhnlicher Typ von der Straße in der Klemme und kommt auf die Idee, Los Angeles' besten Anwalt Perry Mason zu engagieren. Ok, eigentlich handelt es sich eher um weibliche Typen, denn Masons Klienten sind fast ausschließlich gut aussehende junge Frauen, die Probleme mit ihren Lovern oder sonstigen zwielichtigen Typen haben. Wenn sich Mason dann der Sache annehmen und den Problemverursacher zur Rede stellen will, ist dieser - wie könnte es anders sein - tot und der Verdacht fällt natürlich sofort auf seine Klientin, sobald Lieutenant Tragg am Tatort eintrifft. Klar, dass es der Staranwalt besser weiß und dies nach einer Reihe von Ermittlungen auch vor Gericht beweisen kann, bis schließlich der wahre Mörder im Zeugenstand (oder zum Teil sogar aus dem Saalpublikum heraus) ein Geständnis ablegt.

Das hört sich nicht sonderlich spannend an, ist es eigentlich auch nicht, doch gerade diese Vorhersehbarkeit macht einen großen Reiz der Fälle von Perry Mason aus. Als Zuschauer weiß man natürlich, wie jeder Fall ausgehen wird, aber es ist überaus amüsant, den Weg des Anwalts und seines Teams bis zur Klärung des Verbrechens mit zu verfolgen, auch wenn einige Fälle nicht wirklich logisch sind und die Erklärungen, die Perry Mason am Schluss jeder Folge über seine Vorgehensweise abgibt, öfters mal selbst noch eine Erklärung nötig hätten. Zudem versprüht die Serie den Charme der klassichen "Film noirs" mit einer erfrischenden Leichtigkeit, die den typischen Genrevertretern der 1940er und 1950er in der Regel fehlte.

Wie in den USA wurde die erste Staffel von "Perry Mason", in der es der Anwalt unter anderem mit maskierten Männern, anonymen Damen und sogar Morden während seiner Urlaubszeit zu tun bekommt, auf zwei DVD-Boxen aufgeteilt. Das ist zwar leider mittlerweile oft üblich, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Serie in einigen unserer Nachbarländer in kompletten Staffelboxen veröffentlicht wurde, trotzdem etwas ärgerlich. Milde stimmt den Zuschauer da lediglich, dass die Box 19 Folgen enthält, also fast so viele wie eine reguläre Staffelbox von heutigen Serien mit 22 Folgen.

Dem Bild merkt man das Alter der Serie zum Glück nicht zu übermäßig an. Der Transfer kommt - im Gegensatz zum nachkolorierten Cover - in der ursprünglichen Schwarzweiß-Fassung daher und wurde von Paramount offensichtlich digital restauriert, da nur gelegentlich Droupouts und Verschmutzungen zu erkennen sind. Ansonsten wirkt das Bild klar und sauber. Hintergrundrauschen fällt zwar durchgängig auf, stört jedoch nicht allzu sehr. Dafür könnte allerdings die Schärfe ein ganzes Stück besser sein. Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch in Mono vor und bietet erwartungsgemäß keine Überraschungen. Die Dialoge sind gut verständlich, insgesamt hört sich aber alles leicht blechern an. Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden.

Fazit: Mit den ersten 19 Folgen von "Perry Mason" liegt Staffel eins eines der erfolgreichsten Krimi-Franchises der Welt nun zur Hälfte auf DVD vor. Die restlichen 20 Folgen der beliebten Serie mit Raymond Burr werden dann wohl in ein paar Monaten separat veröffentlicht. Die technische Qualität ist für eine über 50 Jahre alte Serie durchaus zufriedenstellend, leider hat es Paramount aber - wie so oft - versäumt, die Box mit interessantem Bonusmaterial zu würzen. 8 Punkte daher für die Serie und einen Punkt Abzug für die Mängel der DVD-Veröffentlichung. (jr)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.