Der Love-Guru (Blu-ray)

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Datum: 13.02.2009 | VÖ: 20.03.2009 | Herausgeber: Kinowelt | Kategorie: Film

Das Leben könnte so schön sein für Maurice aka Guru Pitka (Mike Myers). Er ist beliebt, erfolgreich und seine Veranstaltungen sind stets gut besucht. Doch eine Sache gibt es, die ihn tierisch wurmt: Immer wird er nur als Nummer zwei hinter seinem alten Mitschüler Guru Deepak Chopra (Deepak Chopra) gesehen. Nun scheint sich allerdings alles zum Besseren zum wenden, denn die überaus gut aussehende Jane Bullard (Jessica Alba) heuert ihn an. Jane ist Besitzerin eines Eishockey-Teams, dessen Starspieler Darren Roanoke (Romany Malco) nicht mehr das Tor trifft, seit seine Frau Prudence (Meagan Good) mit dem schnöseligen Jacques "Le Coq" Grande (Justin Timberlake), Spieler aus einem der Gegnerteams, durchgebrannt ist. Guru Pitka soll Prudence und Darren wieder zusammenführen, um die Saison für das Team noch zu retten. Gelingt ihm das, wartet nicht nur ein Millionenhonorar auf ihn, sondern auch die Einladung in die Talkshow von Oprah Winfrey - die ultimative Werbeplattform, die ihn sicher zur Nummer eins unter den Gurus machen würde! Doch die Aufgabe ist nicht so leicht, wie sie sich anhört, denn Darren ist nicht nur ziemlich deprimiert und sein Widersacher um die Gunst seiner Frau gut bestückt, sondern es bleibt auch enorm wenig Zeit für Guru Pitka, sein komplettes Selbstfindungskonzept durchzuziehen. Und so kommt es zu einer Abkürzung, die nicht unbedingt die gewünschten Folgen hat ...

"Der Love-Guru" hat eine tolle Darstellerriege und eine Story, die durchaus über Potenzial verfügt. Doch leider schafft es der Film nicht, über die Mittelmäßigkeit hinauszukommen. Die Handlung ist unspektakulär und vorhersehbar, die Gags sind lahm bis nicht vorhanden und die Figuren einfach nicht glaubwürdig. Klar, wenn Mike Myers die Hauptrolle spielt, muss alles etwas überzogen sein, aber selbst "Austin Powers" hatte durchdachtere Charaktere als dieser Film. Jessica Alba sieht zwar schnuckelig aus, gibt aber keine wirklich überzeugende Klubbesitzerin ab. Dass Prudence von einem Tag auf den anderen beim Konkurrenten ihres Mannes einzieht - nur, um dann mehr oder weniger genauso schnell wieder bei Darren zu landen -, scheint ebenfalls keinen zu stören. Und die konfliktbehaftete heimliche Liebe zwischen Guru Pitka und Jane Bullard (der Guru hatte damals im Kloster ein Keuschheitsgelübde ab- und einen entsprechenden Gürtel angelegt) wirkt nicht nur albern und wie gewollt und nicht gekonnt geskriptet, sondern auch nicht wirklich stimmig in die Story integriert. Ben Kingsley, der hier den Meister von Pitka spielt, muss einem fast schon leid tun, in einem derart schwachen Film mitzuwirken. Doch da dies in letzter Zeit öfter vorkommt, ist wohl davon auszugehen, dass bei Kingsley mittlerweile die Devise heißt: "Ich war alt und brauchte das Geld!"

Technisch sieht es - besonders beim Bild - nicht viel besser aus als beim Inhalt. Der Transfer bietet zwar kräftige, natürliche Farben und es gibt weder sonderliches Rauschen noch Kompressionsprobleme zu beklagen, doch hat er mit etwas viel Störenderem zu kämpfen: horizontale Streifen. Entweder wurde das Master schlecht von NTSC nach PAL normgewandelt oder falsch bearbeitet, jedenfalls sind deutliche "Rillen" im Bild erkennbar. Unter diesen leidet dann auch die Detailschärfe. Gerade bei kleineren Details im Hintergrund ist oft kaum noch etwas zu erkennen. Schade! Das ist nicht der Sinn dieses Mediums. Der Ton hinterlässt da schon einen besseren Eindruck. Deutsch und Englisch gibt es in DTS-HD Master Audio 5.1 und die Spuren bieten nicht nur eine gute Dialogverständlichkeit, sondern auch eine angenehme Klangkulisse, wobei es natürlich genrebedingt keine großartigen Effekte gibt. Nach Möglichkeit sollte man übrigens unbedingt auf die englische Fassung zurückgreifen. Die deutsche Synchronisation hat zwar gute Sprecher, aber die unzähligen Wortspiele und -gags werden in der deutschen Fassung noch mal deutlich schlechter und unlustiger, als sie sowieso schon sind.

Das Bonusmaterial ist recht umfangreich ausgefallen. Die Blu-ray bietet neben dem Trailer zum Film ein kurzes Making Of, entfallene Szenen, Pannen vom Dreh und Outtakes, einen Blick hinter die Kulissen, ein paar Featurettes, zwei exklusiv produzierte Clips zur Produktion der deutschen Synchronisation mit Rick Kavanian (der übrigens auch das Menü stimmlich untermalt) sowie das Spiel "Guru Pitkas Yogaführer". Wirklich wissenswerte oder interessante Infos findet man in den Extras zwar nicht, zumindest für den Umfang gibt es aber trotzdem ein Plus, zumal die deutsche Ausgabe mehr Bonusmaterial als die amerikanische Blu-ray enthält. Bemerkenswert ist übrigens die Tatsache, dass in den Szenen, die man im Bonusmaterial zu sehen bekommt, keinerlei horizontale Streifen auffallen.

Fazit: "Der Love-Guru" ist leider ein furchtbar langweiliger Film, der die Bezeichnung "Komödie" nicht wirklich verdient hat. Zwar hat er nette Schauspieler zu bieten, aber dafür eine sehr lahme Story, die noch dazu wenig ansprechend umgesetzt wurde. Aus dem Thema hätte man deutlich mehr herausholen können - und wer einen wirklich unterhaltsamen Guru-Film sehen möchte, sollte lieber zum Klassiker "Der Super-Guru" mit Heather Graham und Jimi Mistry greifen. Technisch ist die Blu-ray durchwachsen, als besonders störend erweist sich das streifige Bild. Zumindest gibt es aber eine ganze Menge an Extras, unter anderem sogar exklusiv für die deutsche Blu-ray produziertes Material. (jr)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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