Wilde Karibik

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Datum: 18.01.2009 | VÖ: 25.04.2008 | Herausgeber: Polyband | Kategorie: Dokumentation

Palmengesäumte Inseln, Sonne, Sand und Meer. Das ist die Karibik, von der wohl die meisten träumen und wie sie die meisten wohl auch nur kennen. Doch die Karibik hat auch eine unbekannte Seite, ebenso wunderbar, jedoch viel wilder. Tropische Regenwälder, salzige Lagunen, windgepeitschte Wüsten und mächtige Vulkane gehören zu diesen unbekannten Gestalten. Die sanften Züge der Karibik wurden von gigantischen Kräften der Natur geformt und können auch schnell wieder zur Hölle werden.

Das 2-DVD-Set "Wilde Karibik" beschäftigt sich ausführlich mit den verschiedenen Gesichtern der Region. In einer vier-teiligen BBC-Serie wird den Geheimnissen und Wundern auf den Grund gegangen.

Episode 1 - Die Trauminseln:

Über 7000 Inseln befinden sich in der Karibik. Mehr als 700 davon bilden am nördlichen Ausläufer der Karibik die Bahamas. Spanische Eroberer gaben der Inselgruppe, auf Grund des flachen Wassers (span. "Baja Mar"), diesen Namen. Das Wasser ist klar, es herrscht eine ungetrübte Sicht für Meeresbewohner, somit sind Gefahren früh zu erkennen. Zu diesen Bewohnern zählen zum Beispiel Delphine, deren Jagd- und Sozialverhalten Teil der Episode ist, ebenso wie jenes der Fregattvögel.

Barbuda gehört zu den Kleinen Antillen in der östlichen Karibik, deren Inseln sehr unterschiedlich sind. Oftmals bilden schlummernde Vulkane die Gipfel dieser Inseln. Die vulkanische Vergangenheit hat die Inseln satt und üppig gemacht, denn die Gipfel holen viel Niederschlag aus den Wolken. Optimale Voraussetzungen für eine natürliche Vielfalt und Tierarten, die sonst nirgends auf der Welt zu finden sind. Dies scheinen auch für Menschen, auf den ersten Blick, paradiesische Umstände zu sein. Jedoch leben sie stets im Schatten der Bedrohung durch die Vulkane, die teilweise noch brodeln und dies mit heißen Schwefelquellen unmissverständlich klar machen. In der Vergangenheit haben sie bereits mehrere Male alles niedergebrannt, was sich ihnen in den Weg stellte.

Die Kultur und Musik von Kuba ist weltberühmt. Doch die größte Insel in der Karibik hat auch unbekannte Seiten. Kuba ist von tausenden Höhlen unterminiert, in denen geheimnisvolle Wesen leben. Kein Land auf der Welt verfügt über mehr Höhlen pro Quadratmeter.

Ein ungewohntes Bild stellen die ABC-Inseln dar. Aruba, Bonaire und Curacao sind die Wüsteninseln der Karibik. Durch ihre südliche Lage werden sie selten von Regenwolken heimgesucht. Durch die hohe Verdunstung bilden sich weiße Salzwüsten, in denen rosafarbene Flamingos, die hier brüten, einen tollen Kontrast darstellen.

Episode 2 - Die Korallengärten:

Korallenriffe stellen einen der artenreichsten Lebensräume dar. Sie machen lediglich ein Prozent der weltweiten Meeresfläche aus, beherbergen allerdings ein Viertel aller Meeresfische. Jedoch bergen sie auch Gefahren. Sie wurden bereits tausenden Schiffen zum Verhängnis. Bis die versunkenen Riesen mit dem optischen Gefüge verschmilzen und nicht mehr vom Riff zu unterscheiden sind, ist es nur eine Frage der Zeit.

Viele Riffe bilden eine natürliche Barriere vor dem offenen Meer. Sie schützen die Gewässer und Inseln, von denen sie meist nur einen Steinwurf entfernt sind, wie Wellenbrecher. In ihnen findet man die verschiedensten Vertreter aus dem Tierreich. Zum Beispiel Kalmare, die die Farbe und das Muster des Riffes annehmen, aus Schutz vor Feinden. Aber auch Ammenhaie und Buckelwale fühlen sich hier wohl.

Ein Korallenriff stellt hierbei alle anderen in den Schatten. Von Belize bis Honduras erstreckt sich über 300 Kilometer entlang des Zentralamerikanischen Festlands ein riesiges Barriere Riff. Inmitten dieses Naturwunders befindet sich das "Große Blaue Loch". Ein Natürlicher Krater von 400 Metern Durchmesser und 120 Metern Tiefe, daher auch die Farbe und der Name.

Episode 3 - Im Auge des Hurrikans:

Weltgeschichtliche Ereignisse vergaben den Inseln der Karibik ihre Gestalt. Diese Ereignisse sind nicht nur geologischer Herkunft, sondern auch klimatischer. Während der heißen Sommermonate herrscht ein halbes Jahr lang Hurrikangefahr. Trotz modernster Frühwarnsysteme bleiben Hurrikans und deren Folgen unvorhersehbar. Das Jahr 2005 stellte mit 15 Hurrikans einen traurigen Rekord auf, alle zwei Wochen wütete ein neuer. Es wird davor gewarnt, dass Forscher prognostizieren, dass auf Grund der Erderwärmung noch häufiger und vernichtendere Hurrikans auftreten werden.

Es wird detailliert erklärt, wie Hurrikans entstehen, warum sie gerade in der Karibik so häufig vorkommen und ab wann man einen Sturm überhaupt als Hurrikan bezeichnet.

Doch die große Frage, die auch beantwortet wird, ist: wie überlebt die Natur bei all dem? Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde und 20 Meter hohe Wellen hinterlassen Brachland, sollte man meinen.

Die ersten Opfer der Unwetter sind die Korallenriffe vor den Inseln. Die gebrechlichen Gebilde werden von den Wellen in tausende Stücke zerpflückt. Doch die Bruchstücke setzen sich anderswo fest und wachsen weiter. Und Korallen wachsen schnell, 15 Zentimeter pro Jahr. So kann auch der Grundstein für ein neues Riff gelegt werden.

Natürlich sind auch hunderttausende Menschen jedes Mal in Gefahr. Der Großteil lebt direkt an den Küsten. Am Strand sind allerdings auch Meeresschildkröten und andere Tiere, die dort Eier legen, betroffen. Dieses Problem hat der Bahamaanolis nicht. Zwar verschlingen Sturmfluten ganze Populationen auf einer Insel, jedoch hinterlässt er Eier, die sechs Stunden im Wasser verbringen können. Der Grüne Leguan dagegen kann von Hurrikans sogar profitieren. Nach vergangenen Attacken tauchte er bereits mehrmals auf Inseln auf, auf denen er vorher noch nie gesehen wurde. Das liegt daran, dass er abgebrochene "ste, die im Meer treiben, als Floß nutzt. Die Sonnenstrahlen auf offener See spenden dem Kaltblüter dabei Energie, Nahrung braucht er nur wenig und Trinkwasser bringt der Regen. Wenn seine Reise vorbei ist überquert er die letzten Meter der Brandung gerne auch schwimmend.

Die Natur hat über Jahrtausende verschiedene Mechanismen entwickelt, um den gewaltigen Stürmen zu trotzen. Wenn die Abständen zwischen den Hurrikans nicht zu kurz sind, reichen bereits wenige Wochen zur Erholung. "Anpassen oder untergehen!"

Episode 4 - Die Schatzküsten:

Die westliche Grenze der Karibik bildet von Panama bis Mexiko auf über 2000 Kilometern Länge die Küste des Festlands und trennt hierbei Pazifik und Atlantik. Einzig allein der Panamakanal verbindet die Ozeane. Er ist eine der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt und 80 Kilometer lang. Der Highway für Schiffe führt mitten durch den Regenwald und gilt nach wie vor als Meisterleistung der Ingenieurstechnik.

Nicht weit davon findet man eine kaum bekannte Seite der Karibik: das Bocas del Toro Archipel mit seinen bizarren Formationen. Es wird auch "Galapagos der Karibik" genannt, weil sich der Lauf der Evolution beispielhaft verfolgen lässt. Ebenfalls zu Panama gehören die Kuna. Ein indigenes Volk, das auf etwa 50 der dem Küstenstreifen vorgelagerten ca. 370 Koralleninseln und in 11 Siedlungen im Regenwald des Festlandes angesiedelt ist. Sie pflegen heute noch sehr streng die Kultur ihrer Vorfahren und haben es sich als Ziel gesetzt, die große Mutter Erde vor der Zerstörung zu bewahren.

Die Gewässer vor den Küsten sind sehr artenreich, man trifft Walhaie und Schwertwale, die in der Karibik eher selten sind, an. Generell spiegelt das Festland die ganze Fülle der karibischen Natur wieder.

Nicht nur denjenigen, die einen Urlaub in die Karibik planen, sei dieses DVD-Set ans Herz gelegt. In liebevoller Aufbereitung wird in 180 Minuten soviel Information und Hintergrundwissen vermittelt, wie es nur möglich ist. Man fühlt sich regelrecht in die Karibik versetzt, woran die stilechte sonnige Begleitmusik und die atemberaubenden Luftaufnahmen nicht ganz unschuldig sind. Die Bildqualität ist erster Klasse und der Ton liegt komplett in deutscher Synchronisation vor. Ein hochwertiger Digipak rundet das Paket ab. (ds)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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