Tintenherz

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 15.01.2009 | VÖ: 2005 | Herausgeber: Jumbo Neue Medien | Kategorie: Hörbuch

Ein Hörbuch steht und fällt " neben der Geschichte an sich natürlich " mit seinem Sprecher. Mit dem Schauspieler Rainer Strecker hat der Jumbo Neue Medien Verlag jemanden gefunden, der die Geschichte von Tintenherz glaubwürdig und ungekünstelt erzählen kann. So viel vorweg.

Tintenherz ist der erste Teil von Cornelia Funkes Tintenherz-Trilogie. Es erzählt die Geschichte von Meggie und ihrem Vater Mo. Er ist ein "Bücherarzt", der alte und kaputte Bücher wieder schön macht. Die Leidenschaft für Bücher hat Meggie von ihrem Vater geerbt und daher schleppt Meggie auch immer mindestens ein Buch mit sich herum. Doch genau diese Leidenschaft für Bücher " oder besser gesagt, der Gegenstand ihrer Leidenschaft, das Buch an sich - wird ihnen im Verlauf der Geschichte zum Verhängnis.

Dass sie immer wieder umziehen, daran ist Meggie bereits gewöhnt, doch eines Nachts steht ein merkwürdiger Mann namens Staubfinger vor der Tür und warnt ihn vor jemandem namens Capricorn. Daraufhin verlassen sie Hals über Kopf ihr Haus und Meggie begreift nicht so richtig, wie ihr geschieht. Sie stolpert in eine Geschichte voll Merkwürdigkeiten, Ungereimtheiten und der Kampf zwischen Realität und Fiktion beginnt.

An dem Buch "Tintenherz" von Cornelia Funke scheiden sich die Geister: Die einen können gar nicht stillsitzen vor Begeisterung, die anderen können den Hype, der um dieses Buch gemacht wird, nicht verstehen. Sie sind der Meinung, Funke habe wesentlich bessere Kinderbücher geschrieben, die es verdient hätten, verfilmt zu werden. Den diese Verfilmung ist es unter anderem, die jetzt immer wieder neue Produkte rund um die Tintenherz-Trilogie auf den Markt drängen lässt. Unter anderem auch das vorliegende Hörbuch.

Meine persönliche Meinung über Tintenherz steht irgendwo zwischen den extremen Meinungen: Ich halte Tintenherz nicht für eine Bibel, finde aber die Idee an sich, die Grundlage des Buches ist, einfach wunderbar " was das ist, werde ich hier nicht verraten, da es vielen, die das Buch noch nicht gelesen haben, den Spaß verderben könnte. Auch die Aufmachung des Buches fand ich sehr schön und daher habe ich es gerne gelesen. Dennoch denke auch ich, dass die Geschichte einige Unstimmigkeiten hat und die Figuren etwas mehr Tiefe haben könnten.

Rainer Strecker schafft es jedoch, trotz der fehlenden Tiefe der Figuren aus diesen Individuen zu machen. Er verstellt sich und seine Stimme nicht für die Figuren, differenziert sie trotzdem deutlich. Mit seiner unaufgeregten Erzählweise und seiner dunklen Stimme schafft er es, die melancholische Grundstimmung des Buches zu transportieren.

Die Spannung wird gesteigert durch die Musik von Ulrich Maske. Zwischen jedem Kapitel erklingt sie und unterstreicht die jeweilig vorherrschende Stimmung. Zusammen mit dem WunderWelt Ensemble und einige Solisten hat er es geschafft, die Spannung zu steigern. Doch hier besteht auch das Problem der Musik. An manchen Stellen ist das Buch so spannend, dass die Zwischenmusik stört und man diese überspringt und recht schnell ein Kapitel weitergeht, um schnell zu erfahren, wie es weitergeht. Auf insgesamt 16 CDs wird die Musik auf Dauer leider teilweise etwas nervig.

Das Hörbuch ist eine limitierte Sonderauflage mit 16 CDs. Wenn man schon eine Limitierte Auflage macht, hätte man sich für die Box ein wenig mehr Mühe geben können. Zwar ist die Box selbst so gestaltet, dass man sie gleich erkennt, da das Cover das Buchcover aufgreift. Auch sind die einzelnen CD-Cover schön und individuell gestaltet. Aber all das ist verpackt in Papier-Zellofan-Hüllen " dies wertet die ganze Box leider ab.

Wer Spaß an Kinder- und Jugendliteratur hat und sich gerne in mystische und wundersame Welten versetzt, ist bei diesem Hörbuch genau richtig. Aber Vorsicht: Das Vorlesen birgt ungeahnte Gefahren! (sak)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.