Diejenigen unter euch, die jetzt denken, bei "Caroline in the City" handele es sich um eine Kopie der HBO-Serie "Sex and the City" muss ich gleich vorab enttäuschen. Selbst wenn dem, aufgrund des Titels, so sein sollte, müsste es eher umgekehrt sein. Immerhin existiert die US-amerikanische Kult-Comedy bereits seit 1994. Ihre goldenen Jahre hatte die Produktion von 1994 bis zur Einstellung 1999 auf dem Sender NBC, auf dem zu dem damaligen Zeitpunkt weitere erfolgreiche Sitcoms wie Seinfeld, Frasier und Friends zu sehen waren. Auch in Deutschland wurde die Serie ausgestrahlt. RTL entschied sich für eine Sendeplatzprogrammierung im Nachtprogramm, weshalb CITC dem breiten Publikum vorenthalten blieb. Die Serie umfasst insgesamt 97 Episoden, wovon nun die ersten 24 auf das DVD-Medium gebrannt wurden. Logisch, dass bei einer Laufzeit von 515 Minuten ganze 4 Silberlinge nötig sind, um die Staffel zu verewigen.

Caroline Duffy ist eine junge Frau, die in New York lebt und ihren Lebensunterhalt mit dem Zeichnen einer Comicreihe verdient. Als Unterstützung hat sie einen Zeichner engagiert, mit dem sie mehr als nur eine typische Geschäftsbeziehung hat. Bereits hier merkt der Zuschauer die unterschwellig vermittelte Spannung zwischen den beiden. Während der ersten Staffel geht Carolines Beziehung mit Del in die Brüche, mit dem sie bereits seit geraumer Zeit Beziehungprobleme hatte. Also versuchen ihre Freunde, sie wieder in das Singleleben zurückzuführen.
Caroline und ihre Schaar sind ständig auf der Suche nach dem Mann fürs Leben. So benutzt insbesondere Caroline des Öfteren lustige, pseudo-intellektuelle Vergleiche, die nicht nur das New Yorker Singleleben auf die Schippe nehmen. Auch diverse "hnlichkeiten mit der NBC-Sitcom Friends werden mehr als deutlich. Nicht nur, dass diese "gemischte Truppe" von New Yorker Männern und Frauen in allen Lebenslagen füreinander da ist, auch ein typischer Treffpunkt ist gegeben. Das Restaurant Remo, in dem sich die Clique regelmäßig trifft, entspricht deshalb dem Cafe "Central Perk" aus der Serie Friends.

Die technischen Aspekte machen einmal mehr deutlich, dass es sich um eine Produktion aus den 90er Jahren handelt: Die Sprachversionen liegen jeweils in Dolby Digital 2.0 vor. Sowohl in der deutschen, als auch in der englischen Originalfassung. Bei der Aufbereitung des Bildes (Seitenverhältnis 4:3) wurde ebenfalls gespart. Das typisch-markante Rauschen, was aufgrund der 90er-Jahre-Aufnahmetechnik verursacht wurde, ist mehr als deutlich zu erkennen. Auch die Farben wirken eher trist und zurückgehalten. Bleibt also zu hoffen, dass wenigstens bei einer eventuellen Bluray-Auflage das Bild generalüberholt wird. Als besonderes Schmankerl darf sich der begeisterte Fan übrigens über ein Booklet freuen, das unter anderem einen Episodenguide beinhaltet. Weitere Bonusfeatures sind sucht man jedoch vergebens.

Fans der Serie ist die Box auf jeden Fall ans Herz zu legen. Sitcom-Begeisterte kommen hier voll auf ihre Kosten. "Caroline in the City" lässt den simplen, noch nicht von digitalen Medien geprägten Lebensstil der 90er Jahre wiederauferstehen. (dl)

Wertung: (7 von 10 Punkten)