Christian Pape - Schief gewickelt

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Datum: 20.12.2008 | VÖ: 08.12.2008 | Herausgeber: WortArt | Kategorie: Kabarett & Komik

Der Kabarettist Christian Pape kommt aus dem Rheinland. Das merkt man allein schon an seinem Dialekt, seinem Wesen und vor allem an seinem Humor. Dieser ist einfach und lebt mehr von der Art und Weise, wie er in die Geschichten verpackt dem Publikum näher gebracht wird, als von den Pointen. Der karnevalistische Hintergrund ist bei Christian Pape unverkennbar. Für mich geht der Humor, den Pape pflegt, Hand in Hand mit dem Kölner Karnevals-Humor. Er ist in meinen Augen nur bedingt witzig und lebt einfach vom Kölner Charme - soweit man diesen mag. Ich muss bei solchen Darbietungen immer an die RTL-Fernsehsendung "7 Tage, 7 Köpfe" denken, in der Rheinländer wie Gaby Köster, Kalle Pohl oder Bernd Stelter mehr schlecht als recht die Zuschauer zum Lachen brachten. Aber ganz so unterirdisch ist Christian Pape auch wieder nicht.

Angefangen hat der Kabarettist schon in jungen Jahren bei diversen Büttensitzungen und anderen Veranstaltungen. Im Jahr 1992 gründete er die Comedy-Truppe "Na Sowas", die er bis ins Jahr 2002 am Leben erhielt. Danach wurde er Mitglied im "Stammtisch Kölner Karnevalisten e.V.", bis er dann 2007 den Schritt auf die großen Bühnen wagte. Am 1. März 2008 feierte sein erstes abendfüllendes Bühnenprogramm namens "Schief gewickelt" Premiere. Im Zuge dessen wurde das Kabarett-Label "WortArt" auf den Künstler aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag. Das hat ihm ermöglicht, seine erste CD aufzunehmen, die sein Bühnenprogramm beinhaltet.

Dieser Tonträger liegt mir nun vor. Die Verpackung bietet eigentlich alles, was man so braucht bei einer CD-Veröffentlichung eines Kabarett-Programmes. Neben einer Trackliste bekommt man als Käufer ein Beiheft mit ausführlichen Informationen und reichlich Bildmaterial geboten. Nur das Artwork lässt schon ein bisschen auf die inhaltlichen Qualitäten schließen. Denn das ist relativ einfach und plakativ gestaltet. Pape, dessen Kabarett-Programm das Kinderkriegen und den Alltag mit Kleinkindern als Kernthema beinhaltet, ist auf dem Titelbild beispielswiese mit einem Milchfläschchen zu sehen und auf der Rückseite ist ein Storch mit einem Kleinkind abgebildet. Nicht sehr einfallsreich, aber der Zielgruppe wird es gefallen.

Lässt man sich auf das Programm ein, wird einem auffallen, dass es im Laufe der 74-Minütigen Spielzeit doch etwas an Fahrt gewinnen kann. So manche werden sicherlich das ein- oder andere Mal schmunzeln müssen, auch wenn einem manche Witze bekannt vorkommen werden. Denn Pape bedient sich immer wieder mal an Gags, die schon eine Weile im Umlauf sind, aber das ist ja nicht Verwerfliches. Etwas schade ist aber, dass manche Geschichten oder Pointen schon vorhersehbar sind, da immer wieder Themen aufgegriffen werden, die in Kabarett- und Comedy-Programmen schon einige Male verbraten wurden. Wenn man gewillt ist, den Erzählungen und den Alltags-geschichten von Christian Pape zu lauschen und nichts dagegen hat, wenn ein großer Teil der Witze nicht zünden, der kann sich trotz allem gut unterhalten mit dem Programm "Schief gewickelt". Freunde des einfachen, rheinischen Humors werden wahrscheinlich voll auf ihre Kosten kommen. (sk)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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