Während Rebecca (Teresa Palmer) aufwuchs, wusste sie nicht, welche Gestalt im Dunkeln auf sie lauerte. Doch nun hat sie dem Elternhaus den Rücken zugekehrt - und damit auch die Dämonen der Vergangenheit hinter sich gelassen. Das stimmt leider nur teilweise. Rebecca ist frei, ihr jüngerer Bruder Martin allerdings erlebt nun all das Schreckliche, das sie an ihrem Verstand zweifeln ließ. Es gilt, das Geheimnis aufzudecken - und sich dabei in Lebensgefahr zu begeben...

Wenn James Wan an einem Gruselstreifen beteiligt ist, dann weiß man: Schlecht werden kann es eigentlich nicht. "The Conjuring" oder "Insidious" - das waren alles wirklich feine Horrorfilme. Wan ist ein Meister im Kreieren einer unheimlichen, nervenzerreißenden Atmosphäre und hat einen ganz besonderen, sofort wieder erkennbaren Stil - weshalb man gut daran ist, seine Filme mit Abstand zu sehen, damit sich seine Mechanismen im Erzeugen von Spannung nicht abnutzen.

"Lights out" basiert auf den vierminütigen Short Movie gleichen Namens: Das Grauen erscheint immer nur dann, wenn das Licht ausgeschaltet ist. Eine interessante Idee, die jedoch auf einen abendfüllenden Kinofilm aufgeblasen an Substanz verliert - selbst bei einer Lauflänge von nur 78 Minuten. Im direkten Vergleich zu anderen James Wan-Produktionen fällt "Lights out" etwas ab, im Vergleich zu anderen Horrorstreifen ist "Lights out" allerdings noch immer richtig, richtig gut und für alle Gruselfreunde, die keine Gewalt- und Blutorgien sehen wollen, ein wahrer Genuss.

Wie üblich bei Warner Brother-Horror-DVDs ist die Ausführung recht spärlich: Der FSK-Flatschen ist nicht abziehbar, ein Wendecover war ebenfalls nicht im Budget. Auch die Extras sind mit einigen nicht verwendeten Szenen mager. Ein Special wie zum Beispiel "Vom Short Movie zum Kinofilm" wäre wirklich interessant gewesen.

"Lights out" bietet gut gemachte Horrorkost. Nicht mehr. Aber auch keinesfalls weniger. (bv)

Wertung: (7 von 10 Punkten)