Im Lande der Comanchen

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 10.12.2008 | VÖ: 10.10.2008 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Amerikanische Western zeichnen sich meist durch ihre mutigen, starken Helden aus, die gegen Banditen kämpfen und schöne Frauen befreien. Doch in diesem Western ist es gerade eine Frau, die alle anderen vollkommen in den Schatten stellt. In X-Town hat nur Kate (Maureen O'Hara) das Sagen. Sie ist nicht nur Besitzerin des Saloons der Stadt, auch die Bank liegt in ihren Händen. Auf Grund dieser Verantwortung, hat sie gelernt nicht zimperlich zu sein und sich genauso wie ein Mann durchzusetzen. Doch Kate hat auch noch eine weibliche, sensible Seite, die sie selten zeigt. Als eines Tages der Trapper Jim Bowie (Macdonald Carey) in die Stadt kommt, scheint die burschikose Kate allmählich zur verführerischen Dame zu werden. Erst unfreiwillig, bald darauf aber mit aufrichtigen Gefühlen. Was mit Hass beginnt, endet in einer Romanze. Doch als Bowie erkennt, dass Kate etwas mit dem Verschwinden des Vertrags aus Washington, der mit den Indianern die Rechte an deren Silber klären soll, zutun hat, wird er misstrauisch. Das unrechtmäßige Eindringen und Ausbeuten des Indianerlandes durch die Weißen würde einen unnötigen Krieg entfachen. Doch den Bürgern der Stadt ist das egal. Sie haben nur noch ein Ziel: das Silber der Indianer " mit oder ohne Vertrag. Als Bowie die Umstände des Verschwindens des Vertrags herausfindet, versucht er eine Lösung zu finden, doch dann kommt alles anders, als er denkt…

Was zuerst einmal sehr interessant ist, ist die Tatsache, dass es Jim Bowie tatsächlich gab. Zwar verlief seine Geschichte etwas anders, aber grundsätzlich war er wirklich auf der Suche nach einer Silbermine. Jim Bowie ist der Namensgeber für die berühmten Bowie-Messer. Diese Messer sind sehr groß und besitzen eine breite Klinge.

Vom Flair her erinnert "Im Lande der Comanchen" stark an die alten Winnetou-Filme. Besonders Bowies Kampf und die darauf folgende Freundschaft mit den Indianern erinnert sehr an Winnetou und Old Shatterhand. Im Allgemeinen ist es auch so, dass dieser Film weniger Brutalität und Blutvergießen zeigt. Es wird vielmehr Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, Charaktereigenschaften und die Handlung gelegt. Die Story beinhaltet zwar bekannte Themen, die Ausgestaltung dieser Themen wurde aber sehr originell und ansprechend vorgenommen. Bis zum Schluss wird man nicht wissen, wer eigentlich hinter all den Verschwörungen steckt.

Bild und Ton wurden hier wieder einmal, so wie auch in der gesamten "Classic Western Collection", wunderbar überarbeitet. Die Farben wirken satt und ansprechend. Einzig der Ton klingt etwas zu blechern und gegenüber der Hintergrundmusik etwas zu laut. Dadurch wirken die Synchronstimmen ein wenig künstlich und nicht ganz so stimmig, aber der Ton ist klar und deutlich. Als Zusatzmaterial gibt es leider nur den Original-Trailer und eine Bildergalerie, aber bei dem Alter des Films kann man über jedes bisschen Zusatzmaterial froh sein. Die Musik wurde sehr passend gewählt und ist auch ziemlich einprägsam. Allein schon sich das animierte Menü anzuschauen, wird sich lohnen.

Maureen O'Hara ist die perfekte Besetzung für die Rolle der Kate. Anfangs ist sie noch so sehr herrisch, dass man selbst als Zuschauer großen Respekt vor ihr bekommt und man dieser Frau nicht im Dunkeln begegnen möchte, doch im Verlauf der Handlung zeigt sie nach und nach, dass sie auch noch eine andere Seite hat. Diese unterschiedliche Charakterdarstellung ist bewundernswert und zeugt von großem Können! Sie ist diejenige, die im Film dominiert und auf die man am meisten achtet. Sie etabliert sich schnell als Hauptfigur, obwohl man doch dachte, Macdonald Carey und Will Geer stünden im Mittelpunkt. Vielleicht wird ihn der ein oder andere erkennen: Will Geer spielte auch den Opa der Waltons in der gleichnamigen Serie "Die Waltons". Er besticht durch seinen Charme und bringt ziemlich viel Witz in den Film. Ein Western, der garantiert für beste Unterhaltung sorgt! (sl)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.