Star Trek Enterprise 05: Der Romulanische Krieg - Unter den Schwingen des Raubvogels (2)

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Datum: 15.02.2015 | VÖ: Juli 2015 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

"Star Trek Enterprise" stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Gewiss, Prequels waren dank George Lucas seiner Zeit en vogue, jedoch wurden sich die Trek-Autoren der Natur eines Prequels erst gewahr, als es längst zu spät und die Serie bei den Fans schon längst unten durch war. Der verbleibende Rest erfreute sich an einer gelungenen vierten Serienstaffel, startete Petitionen zur Fortsetzung, doch der Sender hatte den Geldhahn ein für allemal zugedreht. Ideale Voraussetzungen also für die Romanautoren, die Brücke zwischen "Enterprise" und den späteren Serien zu schlagen und auf all die interessanten Aspekte einzugehen, die die TV-Autoren ignoriert oder vergeigt hatten.

Die "Mission" der Romanfortsetzungen bestand von Anfang an darin, nach der Gründung der Koalition der Planeten (dem Vorläufer der Föderation) den in einer TV-Folge angedeuteten Krieg mit den Romulanern darzustellen. Nur hatte bis zur besagten TV-Folge nie jemand einen Romulaner persönlich erblickt. Das vielschreibende Autorenduo Michael A. Martin und Andy Mangels machte sich daran, die Lücken zu füllen und an die Serie anzuknüpfen. Mittlerweile ohne seinen Schreibpartner brachte Martin erst einmal den Frachter "Kobayashi Maru" ins Spiel und versuchte, diesen in die Romulanerkrise zu integrieren. Ein zwiespältiges Vorhaben.

Nun knüpft er mit "Unter den Schwingen des Raubvogels" direkt an und erzählt, wie sich der romulanische Krieg aus seiner Sicht entwickelt und zugetragen hat. Das Mammutwerk wurde für den deutschen Markt auf zwei Bücher aufgeteilt, ein dritter Band ("Die dem Sturm trotzen") schließt die Story ab und beendet zugleich die Romanserie.

Der Roman offenbart erneut sämtliche Stärken und Schwächen der TV-Serie und ihrer Folgeromane: Das einst Mystische wird entzaubert und entpuppt sich als alles andere als mitreißend. Archer und seine Crewmitglieder bleiben weiterhin blass und auch der auferstandene Trip kann die teils widersprüchlichen Charakterisierungen nicht ausgleichen.

Hervorragend gelungen ist jedoch die deutsche Veröffentlichung von Cross Cult: Das nichtssagende Originalcover wurde erneut durch eine Zeichnung des großartigen Martin Frei ersetzt, das mit den beiden anderen der Trilogie ein fortlaufendes Bild ergibt. Bravo! Wenn also auch der Inhalt nur für absolute Die-Hard-Fans der Serie interessant sein mag, im Buchregal sieht es klasse aus.

(fk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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