Lisa und der Teufel

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Datum: 22.03.2007 | VÖ: 15.03.2007 | Herausgeber: e-m-s | Kategorie: Film

"Lisa und der Teufel" ist ein visuelles Meisterwerk. Bava schafft es mit einfachen Mitteln eine bedrückende Dichte und beängstigende Atmosphäre zu schaffen. Die handwerklichen Mittel sind so einfach wie auch genial. Diskrete Kamerafahrten, außergewöhnliche Kameraeinstellungen und einfache, aber wirkungsvolle Tricks, wie zum Beispiel Gegenstände im Vordergrund des Bildes, die dafür sorgen, daß der Raum Tiefe bekommt, helfen dabei, dem Publikum das zu suggerieren, was sich Bava in seinem Kopf zusammen gesponnen hat. Das eben genannte Handwerk, Atmosphäre durch bestimmte Kameraeinstellungen zu erzeugen, erinnert sehr an Stanley Kubrick, der ähnlich arbeitete. Im Gegensatz zu Kubrick, der Rundum-Meisterwerke ablieferte, beschränkt sich das Meisterliche bei Bava nur auf die Bilder. Kubrick legte nicht nur Wert auf das visuelle, sondern auch sehr auf die Musik und - was bei Filmen natürlich mit das Wichtigste ist - auf die Handlung und die Aussage, respektive den interpretatorischen Freiraum. Bei Bava sollte man in dieser Hinsicht - gerade was den Inhalt angeht - nichts erwarten, da man sonst enttäuscht wird. "Lisa und der Teufel" sollte als ein filmisches Gemälde betrachtet werden. Der Zuschauer wird in eine beängstigende Welt entführt, die fesselt.

Zum Inhalt: Eine Amerikanerin macht Urlaub in Spanien und verläuft sich unter mysteriösen Umständen dort in einem kleinen Dorf. Sie nimmt das Angebot einiger Herrschaften an, mit in die nächst größere Stadt zu fahren. Eine Autopanne unterbricht diese Fahrt und man kommt in einer Villa unter. Als die Nacht anbricht, passieren merkwürdige Dinge...

Die Firma e-m-s hat mit dieser Veröffentlichung wieder einen Meilenstein gesetzt. Schon bei "Die Schlangengrube und das Pendel" hat man Wert darauf gelegt, dem Käufer das Best-Mögliche für einen fairen Preis zu bieten. "Lisa und der Teufel" wurde wieder in einem hochwertigen Papp-Schuber veröffentlicht, der mit original Artwork geschmückt ist. Zusätzlich gibt es ein Beiheft mit vielen Hintergrundinformationen. Auf der DVD findet man dann eine große Auswahl an Trailern, sowie alternative Szenen. Bei dieser Veröffentlichung hat man sich auf die Original-Version des Films konzentriert. Da Bava seiner Zeit keinen Verleih fand, mußte man eine zweite Version des Films anfertigen, um ihn massentauglicher zu machen. Diese Veröffentlichung beinhaltet aber den originalen Film - ungekürzt. Da es aber die geschnittenen Szenen nicht mit deutscher Synchronisation gibt, hat man sich dazu entschlossen, diese mitten im Film mit englischen Untertiteln zu bestücken, was meiner Meinung nach eine gute Lösung war. Zusätzlich ist auch eine englische und italienische Tonspur auf der DVD vorhanden. Bild und Ton ist für das Alter des Films angemessen.

Fazit: "Lisa und der Teufel" ist ein skurriler Film und ein Meisterwerk von Mario Bava, der als Wegbereiter von Filmemachern wie Tarantino oder Sam Raimi gesehen werden muß. (sk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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