Almost Human

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Datum: 09.08.2015 | VÖ: 27.06.2014 | Herausgeber: Mad Dimension (AL!VE) | Kategorie: Film

Da CGI-Effekte heutzutage das Unmögliche möglich machen, profitieren auch Horrorfilme davon. Hier können unzählige Körperteile digital durch die Gegend katapultiert oder der eine oder andere Blutspritzer schnell auf den Bildschirm gezaubert werden. Gegenwärtige Produktionen verlassen sich daher häufig auf derartige Effekte, die jedoch von Film zu Film in Bezug auf Umfang und Qualität unterschiedlich ausfallen. "Almost Human" ist der Gegensatz: ein Film, der offensichtlich komplett auf computergenerierte Effekte verzichtet hat.

Aufgrund der relativ kurzen Spielzeit von nur 75 Minuten legt der Film weniger Fokus auf einen langsamen Handlungsaufbau, sondern kommt in den ersten Minuten gleich zur Sache: Seth (Graham Skipper) hat das Gefühl, von etwas Unbekanntem verfolgt zu werden, nachdem sein Freund Rob scheinbar von einem Lichtstrahl erfasst und in den Himmel gezogen wurde. Er begibt sich schnellstmöglich zum Haus seines Freundes Mark (Josh Ethier). Dieser kauft ihm die Geschichte nicht ab, als plötzlich der Strom ausfällt und seltsame Geräusche zu hören sind. Wenige Minuten später verlässt Mark " wie von einer fremden Kraft gesteuert " das Haus und auch über ihm erscheint das besagte, bläuliche Licht. In der nächsten Sekunde ist Mark verschwunden. Zwei Jahre vergehen: Seth leidet immer noch schwer unter dem Verschwinden seines Freundes. Als eines Tages in den Nachrichten vermehrt über Lichter am Himmel berichtet wird, sucht er Marks damalige Freundin Jen (Vanessa Leigh) auf, weil er vermutet, dass sich die Ereignisse von damals wiederholen könnten. Doch alles kommt anders, als Mark plötzlich wieder auftaucht " doch dieser scheint nicht mehr derselbe zu sein…

Die Handlung ist in den 80er Jahren angesiedelt und die Geschichte nicht vollkommen neu. Generell wirkt der Film "old school", was offensichtlich gewollt ist. Auch das DVD-Cover vermittelt diesen Eindruck, ebenso wie die Splatter-Szenen, bei denen " wie bereits erwähnt " scheinbar gänzlich auf computertechnische Unterstützung verzichtet wurde und somit der Stil einen Horror-Klassikers bekräftigt wird, was "Almost Human" stellenweise doch recht sympathisch macht. Allerdings kommt nun das große "Aber": Wie bei so vielen Filmen dieses Genres wurde fast vollständig auf Dramaturgie und Charakterentwicklung verzichtet. Spannung ist so gut wie gar nicht vorhanden; vielmehr wird der Zuschauer von einer hektischen Szene in die nächste geführt. Gelegentlich scheint der Film mit ruhigen, spannungsaufbauenden Szenen einen Schockmoment (wie man ihn aus klassischen Horrorfilmen kennt) herbeiführen zu wollen. Daran scheitert es jedoch meistens und so gibt es letztendlich wenige Überraschungen in "Almost Human". Von den schauspielerischen Leistungen sollte man bei einem derartigen Werk wenig erwarten; und geht man mit dieser Einstellung an den Film heran, wird man weder enttäuscht noch positiv überrascht. Dabei zaubert die deutsche Synchronisation gelegentlich eher ungewollt ein Schmunzeln auf die Lippen des Zuschauers.

Die DVD zu "Almost Human" ist in einer einfachen, aber immerhin roten DVD-Hülle untergebracht. Für das bereits erwähnte, im Retro-Stil gestaltete Cover besteht eine Wendemöglichkeit, um das FSK-18-Logo verschwinden zu lassen. Sowohl das Bild (16:9) als auch den Ton (Dolby Digital 5.1) betreffend sollten keine Höhepunkte erwartet werden, allerdings fällt beides allgemein in Ordnung aus. Neben der deutschen Fassung liegt der Film auch im englischen Originalton vor. Untertitel stehen dabei leider nicht zur Verfügung. Für die "Extras" hat man lediglich auf den Kinotrailer zurückgegriffen, weshalb man diesbezüglich im Grunde leer ausgeht.

"Almost Human" gelingt es durchaus, das Flair der 80er-Jahre-Horrorfilme zur Geltung zur bringen. Letztendlich handelt es sich bei diesem Film jedoch um eine Aneinanderreihung mehrerer Trash-Szenen ohne jeglichen Spannungsaufbau und Charaktertiefe. Für einen anspruchslosen Horrorabend mag der "Almost Human" genau das Richtige sein. Wer mehr sucht, verzichtet lieber auf diesen Streifen. (sz)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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