Star Trek Voyager 4: Geistreise 2 – Der Feind meines Feindes

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Datum: 07.12.2014 | VÖ: 01.06.2014 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Oh Schreck: Ein Formwandler gibt sich als Chakotay aus, überlässt den Captain und seine Schwester einem fiesen cardassianischen Wissenschaftler und entpuppt sich so ganz nebenbei als eine alte Nemesis der beiden Geschwister, da er sowohl Sekayas Jugendfreund als auch Chakotays Mit-Kolonisten auf dem Gewissen hat. Auf der Voyager sorgt der vom Dominion verstoßene Formwandler für seltsame Befehle, während in seinem Auftrag die Forschungsarbeiten an einer Sklavenrasse voranschreitet, zu deren Perfektion nur noch Chakotays DNS fehlt. Einzig Dr. Kaz zweifelt an den Befehlen des "Captains", doch auch er ist unsicher, ob es sich nicht um die Paranoia eines seiner früheren Wirte handelt.

Traditionell fallen bei Star-Trek-Zweiteilern die zweiten Folgen immer schlechter aus als die ersten. Der erste Teil der "Geistreise" hatte die Messlatte allerdings so weit unten angesetzt, dass Band 2 nur besser werden konnte. Und siehe da: Auf einmal machen die Abenteuer der Voyager direkt Spaß. Gewiss, der Handlungsstrang mit den genetisch veränderten Kolonisten und Chakotays DNS ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Dafür macht allerdings die Thriller-artige Handlung auf der Voyager überraschend viel Spaß. Neuzugang Dr. Kaz ist ein absoluter Gewinn für die Serie und steht in diesem Roman klar im Vordergrund. Das ist wesentlich spannender als die Alpha-Delta-Konflikte des Vorgängers, die in diesem Roman schon wieder völlig verschwunden sind. Obwohl das Buch aus der Feder derselben Autorin stammt (Christie Golden), verwundert diese Entscheidung schon sehr, zumal der Konflikt recht aufwändig aufgebaut wurde " ein weiteres Indiz dafür, wie schwer man es offensichtlich hatte, die Serie neu zu etablieren.

Ein bisschen schade ist es nun doch, dass Commander "Besen" Ellis die Serie erwartungsgemäß wieder schnell verlassen hat (obwohl der echte Ellis nie dabei war) " trotz allem hätte er vielleicht ein interessanter Running Gag werden können. Und wie erwartet erhält der im ersten Teil zu kurz gekommene Tom Paris die dadurch frei gewordene Position. Überraschenderweise darf der verstoßene Wechselbalg am Leben bleiben und stiftet vielleicht in irgendeinem zukünftigen Roman weiter Unfrieden.

Die deutsche Veröffentlichung stammt wie gehabt aus dem Hause Cross Cult und hat von Hauskünstler Martin Frei ein neues Cover erhalten, das erneut um ein Vielfaches besser ausfällt als das sehr generische Original. Dafür gebührt der Redaktion auf jeden Fall ein dickes Lob. Im Anhang findet sich diesmal ein Dossier aus der Feder von Julian Wangler, das das Leben Tom Paris’ bis zum Beginn seines Einsatzes auf der Voyager zusammenfasst. Es ist schon bewundernswert, wie akribisch Wangler stets die Charakter-Elemente aus den einzelnen Episoden herausfischt und in ein lesbares Ganzes packt. Insgesamt ist "Der Feind meines Feindes" also ein recht guter Roman geworden, nicht immer überraschend und innovativ, aber dafür mit einem großartigen Dr. Kaz und deutlich besser als der TV-Zuschauer von der Voyager gewohnt ist. (fk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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