Star Trek Titan 7: Gefallene Götter

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Datum: 09.11.2014 | VÖ: 01.07.2014 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Die USS Titan untersucht den Vela-Pulsar, Hinterlassenschaft einer gigantischen Supernova. Den Pulsar umkreist ein einzelner Planet, der die Heimat einer weit entwickelten Zivilisation war. Der Titan liegen sogar Hinweise vor, dass die Bewohner des Planeten einst in der Lage waren, Terraforming zu betreiben; eine solche Technik in den Händen der Föderation könnte bei der Wiederaufbauarbeit nach der Borg-Invasion enorm hilfreich sein. Doch eine fremde künstliche Intelligenz übernimmt Tuvoks Geist und strebt eine weitere Gedankenverschmelzung mit ZweitGen Weiß-Blau an. Der Grund: In beiden hatte das Brahma-Shiva-Artefakt Informationen über die Terraforming-Technologie hinterlegt " die fremde KI erkennt nun in diesen Informationen die Signatur seines eigenen Entwicklers.

Überschattet werden die Ereignisse vom Entschluss Andorias, aus der Föderation auszutreten. Ein Befehl der Sternenflotte, alle Andorianer auf "unbedenkliche" Posten zu versetzen, stößt bei Captain Riker auf Widerstand. Auch die an Bord befindlichen Andorianer wollen diesen Befehl nicht Folge leisten. Die Situation verkompliziert sich, als ein andorianisches Kriegsschiff auf der Bildfläche erscheint, das die Angehörigen seines Volkes um jeden Preis nach Hause transportieren will. Doch diese Mission ist nur Tarnung für einige ungeheuere Entwicklungen auf Seiten der Andorianer…

Abgesehen von einem kurzen und unspektakulären Gastauftritt in der Reihe "Typhon Pact" liegen die letzten Romane um die USS Titan schon einige Zeit zurück. Das ist aber nicht dem deutschen Verlag anzukreiden, sondern einer generell sehr zögerlichen Haltung des US-Verlags. Dabei zeigt "Gefallene Götter" aber, wie viel Potential die Serie eigentlich hätte, wenn es denn genutzt würde. Das heißt nicht, dass auf der Titan alles Gold wäre, das glänzte. So habe ich einen weiteren Handlungsstrang, nämlich eine Auseinandersetzung der letzten Überlebenden auf dem Planeten Ta’ith, in meiner Inhaltsangabe oben völlig ausgeklammert, weil er an Belanglosigkeit nicht zu übertreffen ist und rein gar nichts zur Handlung beiträgt " reine Seitenfüller.

Dafür ist aber die Andorianer-Handlung ausgesprochen kurzweilig und spannend geraten. Vor allem zeigt sie wieder einmal das, was gutes Star Trek schon immer ausgemacht: Ein menschliches Herz (in diesem Falle das des Captains) im Konflikt mit sich selbst. Riker ist hin- und her gerissen zwischen dem formal korrekten Befehl, der aber moralisch alles andere als einwandfrei ist. Im Grunde ist auch der Tuvok-Strang ein solcher Konflikt, wird aber aufgrund Tuvoks Übernahme durch die fremde KI recht schnell abgehandelt. Konflikte dieser Art, eingebettet in den Sternenflottenalltag nach der Gründung des Typhon-Paktes, könnten eine brauchbare Perspektive für die Romanserie um die Titan sein; das wäre jedenfalls deutlich lesenswerter als die typischen Alien- oder Phänomen-der-Woche-Romane, für die "Titan" bisher überwiegend stand.

Der deutschen Ausgabe hat Cross Cult ein neues Cover (überzeugend wie immer: Martin Frei) spendiert. Darüber hinaus wird im Anhang ein Crew-Verzeichnis des Schiffes abgedruckt, das jedoch schon aus vorigen Veröffentlichungen bekannt sein dürfte. Die Andorianer-Handlung und das alptraumhafte Ende retten den Roman vor der völligen Durchschnittlichkeit. Ein weiterer Roman und ein E-Book wurden bereits angekündigt, werden aber vermutlich wieder eine Weile auf sich warten lassen. (fk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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