James Bond 13: Der Mann mit dem goldenen Colt

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Datum: 02.11.2014 | VÖ: 15.03.2014 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Seit einem Jahr melden sich immer wieder Spaßvögel beim Secret Service, die sich als der totgeglaubte Agent James Bond ausgeben. Der aktuelle Mann kennt jedoch überraschend viele Interna des britischen Geheimdienstes. Eine detaillierte Überprüfung ergibt, dass es sich tatsächlich um den Vermissten handelt. Doch es zeigt sich, dass 007 vom russischen KGB zum Attentäter umprogrammiert wurde. Nach der Vereitelung des Attentats beginnt für James Bond eine längere Therapie, und M gibt seinem gefallenen Agenten eine Chance, sich zu rehabilitieren. Ein seit längerer Zeit gesuchter Verbrecher namens Scaramanga hat scheinbar unlängst einen britischen Agenten ermordet. Bond erhält den Auftrag, Scaramanga auszuschalten, doch es scheint mehr hinter dem Mörder zu stecken als bisher angenommen. Bond entscheidet sich, von seinem Auftrag abzuweichen und Scaramangas Machenschaften aufzudecken. Doch der KGB hat seinerseits einen Mann geschickt, um Bond endgültig auszuschalten.

Noch schlanker und geradliniger als sein Vorgänger präsentiert sich der letzte Bond-Roman aus Ian Flemings Feder (der später veröffentlichte Band "Octopussy" beinhaltet lediglich diverse Kurzabenteuer, die zuvor in verschiedenen Magazinen veröffentlicht wurden). Unter dieser Knappheit leiden insbesondere die Gegenspieler; der Mann mit dem goldenen Colt selbst ist zwar recht gut getroffen und tritt als schießwütiger Pistolero in Erscheinung, der jedem Westernbösewicht zur Ehre gereicht. Doch sowohl seine Mitstreiter als auch diverse Nebenstränge (wie etwa das Haus 3 1/2) kommen im Vergleich zu früheren Romanen viel zu kurz. Erfreulich ist dagegen das Wiedersehen mit Felix Leiter, der für längere Zeit nicht mehr in den Romanen auftreten durfte.

Ian Flemings Roman ist rund 50 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung erstmals ungekürzt in deutscher Sprache erhältlich. Rückblickend auf die Neuveröffentlichung der 14 Bond-Bücher aus der Feder Ian Flemings muss man dem deutschen Independent-Verlag Cross Cult und Redakteur Markus Rohde die allergrößte Hochachtung für dieses gewagte Projekt aussprechen. Es ist schon sonderbar, dass sich trotz des Erfolgs der langlebigen und unverwüstlichen Kinoserie über 50 Jahre lang kein großer Verlag an Flemings Originale gewagt hat. Ebenso beachtlich ist das neue Projekt des Verlags: Seit September 2014 erscheinen weitere klassische Bond-Romane, erneut übersetzt von Stephanie Pannen und Annika Klüver und mit brandneuen Coverzeichnungen von Michael Gillette. Es bleibt zu hoffen, dass Bond mit diesen Romanen wieder zu seiner ursprünglichen Stärke zurückfindet " "Der Mann mit dem goldenen Colt" wäre auch ein etwas halbbarer Abschluss der Romanreihe. (fk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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