James Bond 12: Man lebt nur zweimal

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 26.10.2014 | VÖ: 01.12.2013 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

James Bond alias 007 ist nach dem Mord an seiner Ehefrau Tracy ein gebrochener Mann und kaum noch in der Lage, seine Aufträge auszuführen. Nach einigen Fehlschlägen beschließt sein Chef M, ihm gleichermaßen eine schier unlösbare Herausforderung und gleichzeitig eine letzte Chance zu geben: Der japanische Geheimdienst ist unlängst in den Besitz der neuesten russischen Chiffriertechnologie gekommen. Bond soll den japanischen Geheimdienstchef Tanaka davon überzeugen, diese Technologie mit den Briten zu teilen. Bond muss bald lernen, dass die japanische Kultur auf Geben und Nehmen besteht; Tanaka möchte als Gegenleistung für die Chiffriermaschine, dass Bond ein Übel beseitigt: Ein mysteriöser Ausländer hat eine wahre Todesfestung geschaffen, in der suizidgefährdete Japaner ihr Leben auf die verschiedensten Arten beenden können. Als Tanaka ein Bild des geheimnisvollen Betreibers zeigt, willigt Bond ein " denn es handelt sich um keinen geringeren als Ernst Stavro Blofeld, den Mörder seiner Ehefrau.

Erstmals wurde eine Romanvorlage von Ian Fleming für das Kino völlig ausgeschlachtet. Der gleichnamige Film mit Sean Connery hat nur wenig mit dem Original gemeinsam; keine Raumfahrzeuge, kein SPECTRE mehr, keine Aneinanderreihung von Actionszenen. "Man lebt nur zweimal" ist ein vergleichsweise ruhiger und schlanker Roman " Autor Ian Fleming verliert sich immer weniger in Beschreibungen von Landschaften und Gebräuchen. Das strafft einerseits die Handlung, eliminiert aber auch die mitunter unfreiwillig komischen zeitgenössischen Ansichten, die vor allem die ersten Bond-Romanen heutzutage politisch nicht mehr hundertprozentig korrekt erscheinen lassen."Man lebt nur zweimal" nimmt sich sehr viel Zeit, um die komplizierte Beziehung zwischen Bond und Tanaka zu schildern, und wirkt damit sehr persönlich. Der große finale Showdown zwischen den Erzrivalen Bond und Blofeld endet natürlich so, wie er enden muss, aber dennoch gelingt es Ian Fleming, den Leser mit dem Ende des Romans ("Wladiwostok") regelrecht den Atem zu verschlagen. Noch scheint Fleming mit der Berg- und Talfahrt seines Protagonisten nicht am Ende zu sein.

Wie gehabt hat der Verlag Cross Cult den Roman neu übersetzen lassen und erstmals vollständig in deutscher Sprache veröffentlicht. Das Cover von Michael Gillette zeigt diesmal eine in Rot und Orange gehaltene japanisch anmutende Frau, möglicherweise eine der Geishas oder das Bond-Girl Kissy Suzuki. Summa summarum ist "Man lebt nur zweimal" erneut ein gutes Bond-Abenteuer, das allerdings speziell im Vergleich zum Vorgänger etwas abfällt. (fk)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.