Alle Jahre wieder kommt das Christuskind… Der damit verbundene Kommerz darf dabei natürlich nicht fehlen: So sättigen nicht nur die Süßigkeiten- und Spielwarenfabrikanten mit Schokoladenweihnachtsmännern und Geschenken für die Kleinen den Konsumrausch der Verbraucher. Auch die Unterhaltungsindustrie nutzt die scheinbar euphorisierte Weihnachtsstimmung der gutgläubigen Bürger aus und füllt den Markt mit Weihnachtsprodukten für alle Geschmäcker.
So auch Gayle Tufts: Pünktlich zur schönsten Zeit des Jahres veröffentlicht sie ihre Show "White Christmas", die bereits im Jahre 2006 auf CD erschienen ist, neu auf dem DVD-Medium. Ihre Show hat die Frau aus Brockton, Massachusetts thematisch auf die Unterschiede zwischen der Weihnachtszeit hierzulande und der in ihrer Heimat.

Die eine oder andere peinliche Gesangseinlage mit wilden Tänzen darf dabei natürlich nicht fehlen. Der Zuschauer muss also diverse Weihnachtslieder aus den vergangenen 70 Jahren und Tufts' neumodische Interpretation echter Klassiker ertragen.

Auch das von Gayle Tufts verwendete "dinglische" Sprachmuster ist nicht jedermanns Sache. Zwar achtet sie stets auf die Benutzung sogenannter "Pseudo-Anglizismen" und auf einen grammatisch korrekten Sprachgebrauch beider Sprachen, aber dennoch ist dies nach einer gewissen Zeitspanne selbst für den interessieren, unvoreingenommenen Zuschauer nicht mehr zu ertragen.

Auch das humoristische Niveau bleibt auf dem Boden der Tatsachen. So gibt es leider nur selten wirkliche Gags, die zum Lachen animieren. Schade eigentlich, wenn man insbesondere bedenkt, wie viel Comedy-Potential doch in der Thematik "Weihnachten" steckt.

Auf der zweiten DVD, die nicht dem weihnachtlichen Flair entspricht und eher als Bonus-DVD zu betrachten ist, sind diverse TV-Mitschnitte von Frau Tufts zu finden. Der Zuschauer bekommt hier Einblicke, wie sie ihre Führerscheinprüfung besteht, einen Zoo besucht und ein Interview gibt. Die Bildqualität beider DVDs ist schwach und gezeichnet von einer störenden Unschärfe. Das "Weihnachts-Programm" liegt im angenehmen 16:9-Format vor " die Aufnahmen der Bonus-DVD leider im 4:3-Format. Der Ton ist hingegen umso besser und liegt logischerweise nur in einer Variante vor. Eine Besonderheit stach jedoch sofort ins Auge: Die DVDs besitzen keinen Regionalcode und können somit in allen DVD-Playern der Welt betrachtet werden. (dl)

Wertung: (3 von 10 Punkten)