Die deutsche Fernsehserie "Der letzte Bulle" läuft seit 2010 erfolgreich auf Sat.1 und hat es bereits auf 60 Folgen gebracht. Die fünfte Staffel rund um den sympathischen Polizisten Michael "Mick" Brisgau (Henning Baum), der nach 20 Jahren aus dem Koma erwacht, seinen Dienst wieder aufnimmt und dabei herrlich unkonventionell und nostalgisch agiert, ist nun auf DVD zu haben: Über 350 Minuten und auf zwei DVDs gibt es wieder geballte TV-Unterhaltung - Fans müssen jedoch ihre Sehgewohnheiten über Bord werfen, denn stilistisch hat sich einiges beim letzen Bullen getan. So gibt es nun keine in sich abgeschlossenen Episoden mehr; die Handlung zieht sich über acht Folgen und endet in einem großen Finale, bei dem alle Fragen endgültig geklärt werden.

Zwei Jahre sind vergangen und auf dem Essener Polizeirevier hat sich vieles geändert: Mick wurde zum Streifefahren verdonnert, dafür hat Andreas (Maximilian Grill) Karriere beim LKA gemacht. Tanja Haffner (Proschat Madani) wiederum hat ihre sichere Zukunft dafür aufgegeben, eine Praxis für Psychologie in Argentinien aufzumachen. Martin Ferchert (Helmfried von Lüttichau) hat es in die Politik verschlagen, während Meisner (Robert Lohr) ein eigenes Labor betreibt. Alles beim Alten geblieben ist es wiederum bei Uschi (Tatjana Clasing), die noch immer in ihrer Kneipe Bier zapft. Ein großer Kriminalfall führt die verstreute Truppe schließlich wieder zusammen...

Ist das völlig neue Konzept der Serie nun Selbstverrat oder mutige Innovation? Das muss wohl jeder für sich entscheiden. Fakt ist, dass die witzigen Momente und frechen Dialoge der vorangegangenen Staffel auf ein Minimum reduziert worden sind. Andererseits bietet der große, sich über alle Folgen erstreckende Fall viel Spannung. Mit dem Bullen, so wie man ihn kennt, hat die fünfte Staffel allerdings noch kaum etwas gemein. Bleibt abzuwarten, ob sich Fans mit diesem neuen Gerüst anfreunden... (bv)

Wertung: (6 von 10 Punkten)