James Bond 14: Octopussy

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Datum: 11.05.2014 | VÖ: 03.03.2014 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

In Wikipedia wird eine Filmkritik zitiert, die den Film "Octopussy" als einen der albernsten Filme der James-Bond-Reihe bezeichnet. Ich erinnere mich vage an Dschungeljagden mit Elefanten und Zugfahrten mit Zirkuszwillingen " aber wie so oft, hat der Film mit der Romanvorlage Ian Flemings zum Glück nicht viel gemeinsam.

Das 14. und letzte Buch des britischen Erfolgsautors über den Top-Agenten ist eine Sammlung von vier Kurzgeschichten: In "Octopussy" sucht Bond einen ehemaligen Top-Agenten auf, der sich auf Jamaika mit einer Kiste gestohlenen Nazi-Goldes zur Ruhe gesetzt hat. In "Der Besitz einer Dame" findet sich der einzige Bezug zum eingangs erwähnten Film: Bond bietet auf eine Fabergé-Rarität und enttarnt dabei einen russischen Spion. "Der Hauch des Todes" zeigt einen etwas härteren James Bond, der ohne Skrupel einen Tötungsauftrag übernimmt. Im Lauf der Geschichte kommen ihm jedoch Zweifel an seinem Job. Die abschließende Kurzgeschichte "James Bond in New York" fällt deutlich aus dem Rahmen, schildert sie doch nur die Pläne des Agenten bei seiner Ankunft in der Großstadt (gutes Essen und Frauen). Die Geschichte endet abrupt mit dem Rezept für Bonds bevorzugte Rühreier.

"Octopussy" bildet den Abschluss von Ian Flemings Erzählungen über 007. Nichtsdestotrotz sind die Kurzabenteuer sehr unterhaltsam und genau das Richtige für einen verregneten Sonntag Nachmittag. Länger braucht man für die nicht einmal 150 Seiten des Buches auch nicht. Die zuvor in verschiedenen Zeitungen und Magazinen veröffentlichten Geschichten wurden nicht mehr zu Lebzeiten Flemings als Sammelband herausgegeben und sind in der deutschen Ausgabe erst jetzt wieder so zusammengestellt wie in den Erstveröffentlichungen. Die Übersetzung ist auf gewohnt hohem Niveau, die Gestaltung des Buches ist mit dem in blau gehaltenen Gemälde von Michael Gillette ebenfalls erneut sehr gelungen.

Obwohl ich vermutet hatte, dass der Verlag nun mit Band 14 die Bond-Reihe einstellen würde, setzt Cross Cult noch lange keinen Schlussstrich unter die 007-Veröffentlichungen: Im Mai soll ein (auf den ersten Blick sehr schöner) Pappschuber erscheinen, wahlweise mit oder ohne Flemings 14 Bände. Im Herbst sollen die Bond-Veröffentlichungen mit ausgewählten Romanen anderer Autoren weitergehen. Bis dahin habe ich noch einige Bände vor mir, die alle in absehbarer Zeit an dieser Stelle besprochen werden. (fk)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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