Nachdem der Ex-Polizist, welcher nun als Privatdetektiv arbeitet, in seinem ersten Fall in Potsdam gegen Drogendealer und Menschenhändler kämpft geht die Geschichte in Teil 2 "Todeszone Sinai" einen Schritt weiter. Statt Crystal Meth und Zwangsprostitution hat er dieses Mal mit internationalen Organhändlern zu tun. Aber alles der Reihe nach.

Chris Morgenstern wird von seiner Stammwirtin um Hilfe gebeten. Deren Sohn ist Arzt bei einer Hilfsorganisation und wird seit kurzem in "gypten vermisst. Da auf offizieller Seite wenig Hilfe zu holen ist bittet sie den befreundeten Privatdetektiv vor Ort zu ermitteln, was dieser auch tut. Schon hier sei erwähnt dass diese Geschichte reichlich konstruiert wirkt und man über das ein oder andere Logikloch hinwegsehen muss. Denn wie souverän sich unser Held gegen ein internationales Kartell stellt, und dass ohne auch nur eine Waffe mitgenommen zu haben, ist per se eher unrealistisch. Wer sich trotzdem auf den Fall einlässt bekommt eine Mischung aus Lesung und Hörspiel. Denn die Basis liefert eher ein gesprochener Monolog der Titelfigur, nur unterstützt durch sachte eingesetzte Hörspielelemente wie Umgebungsgeräusche und Musik. Dieses Stilmittel schafft für mich aber auch einen eigensinnigen Reiz, hebt es sich doch von vielen anderen Hörspiel-Serien ab. Allerdings könnte es klassische Hörer auch einiges an Umgewöhnung kosten.

Die Sprecher (Jens Wendland, Olaf Reitz und Walter Wiegand) machen allerdings einen sehr guten Job und hauchen der inszenierten Lesung genügend Leben ein. Allerdings kann dies nicht von oben genannten Logiklöchern in der Story und einigen Längen im Buch (übrigens geschrieben von Raimon Weber) ablenken. Somit bleibt unter dem Strich eine ambitionierte Lesung mit Schwächen. Fans der Reihe können aber zuschlagen. Für Neulinge ist nicht nur wegen der Reihenfolge eher Teil 1 zu empfehlen. (sc)

Wertung: (6 von 10 Punkten)