So gut wieder denkt beim Dschungelcamp an die RTL Sendung in der F bis Z-Promis in den Australischen Dschungel geschafft werden um zu hungern und sich dann aus Langeweile an die Kehle zu gehen. Quasi die ungefährliche Boulevard-Version von William Goldings "Herr der Fliegen". Bei diesem Dschungelcamp mit dem Untertitel "Welcome to the Jungle" handelt es sich allerdings um kein Reality-Format sondern um einen fiktiven Film. Daher ist der deutsche Titel etwas irreführend.

Grundsätzlich muss man sich vor dem "Genuss" des Filmes eines klar machen: Der Film will nicht ernst genommen werden und nimmt sich entsprechend selbst nicht Ernst. Wir sprechen von einer Satire die nicht nicht nur ihre eigene Story bewusst albern aufbaut, sondern die auch augenzwinkernd mit ihrer größten Schwäche (geringes Budget) und ihren Schauspielern (Jean Claude van Damme in einer Nebenrolle in der er seinen eigenen Status als Actionstar persifliert) umgeht. Wenn man dies beachtet kann man tatsächlich einigen Spass mit der typischen Bürotruppe haben, welche zum Teambuilding auf eine einsame Insel zieht. Das klingt nicht nur wie "The Office" oder "Stromberg" am Tropenstrand sondern geht auch stark in die Richtung. Der Plot wartet mit wenigen Überraschungen auf sondern geht relativ stringent auf das erwartbare Ende zu. Bis dahin gibt es aber viel Situationskomik und verborgene Gesellschaftskritik. Oft fehlt zwar das klare Humorkonzept (etwas Britischer wäre nett gewesen), aber man wird trotzdem gut unterhalten.

Bild und Ton sind absolut in Ordnung, allerdings gibt es noch einen großen Kritikpunkt: Die Deutsche Synchronisation ist unterirdisch. Hat man hier auf Englisch eine gute Komödie wird daraus auf Deutsch ein Graus. Nicht nur die typischen Schwierigkeiten bei bestimmten Pointen sondern auch Tempo und Phrasierung passen überhaupt nicht. Und ohne den Humor bleibt eben ein sehr schwacher Film. Unbedingte Empfehlung also: Originalton! (sc)

Wertung: (7 von 10 Punkten)