Inside Men

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Datum: 06.03.2014 | VÖ: 074.03.2014 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Serie

Marcus (Warren Brown) und Chris (Ashley Walters) sind bei einem Gelddepot angestellt. Eigentlich mit der Aufgabe ausgestattet, für die Sicherheit der Scheinchen zu sorgen, fällt den beiden nichts Besseres ein, als den Tresor zu plündern und in die eigene Tasche zu wirtschaften. Dumm nur, dass sie ausgerechnet von ihrem Boss John Coniston (Steven Mackintosh) auf frischer Tat erwischt werden. Die beiden Halunken sehen sich schon mit einem Bein im Knast, als Coniston ihnen ein lukratives, jedoch höchst unmoralisches Angebot macht: Wer braucht schon 50.000 Pfund, wenn man auch 170 Millionen ergaunern kann? Der Überfall will perfekt geplant sein, damit alles zu ihren Gunsten verläuft. Und alles könnte glatt laufen, wäre da nicht der Waffenlieferant Kalpesh. Dieser hat nämlich seine eigenen Vorstellungen über seinen Teil vom großen Geldkuchen. Die Spannung innerhalb der kriminellen Truppe steigt ins Unerträgliche und das ganze Projekt steht auf der Kippe. Nerven bewahren und clever vorgehen lautet nun die Devise...

Keine Frage, der Plot des britischen Krimi-Dramas "Inside Men" klingt spannend und vielversprechend. Im Raum schwingt jedoch die Frage, ob der rote Faden mit dem Überfall für gleich eine ganze Serie ausreicht. Tut er - denn mit einer Laufzeit von 253 Minuten haben wir es eher mit einem längeren Spielfilm zu tun. Dafür, dass die Miniserie nicht langweilig wird, sorgt die geschickte Erzählstruktur, die mit vielen Rückblicken arbeitet: Nach und nach setzt sich wie bei einem Puzzle alles zusammen und beschert dem Zuschauer öfters ein "Aha-Erlebnis".

Auf der Habenseite steht ebenfalls ein sympathisches Schauspieler-Trio, das seinen sorgfältig ausgearbeiteten Charakteren gekonnt Leben einhaucht. Warren Browns Marcus ist ein mit Schulden behafteter Versager, der seiner Freundin mit großen Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber tritt. Ashley Walters mimt Wachmann Chris, der nicht nur damit kämpft, bald der Verantwortung als frisch gebackener Vater gegenüber stehen zu müssen, sondern auch zu lernen hat, mit seiner trinkenden Mutter zurecht zu kommen. Beiden die Show stiehlt jedoch Steven Mackintosh als Boss John Coniston. Zu sehen, wie er den Perfektionisten mit ganz eigenen, unüblichen Lösungswegen gibt, ist ein absoluter Hochgenuss, der die vier Folgen schnell verfliegen lassen. Sich ganz auf diese drei Nobodys zu konzentrieren, hätte "Inside Men" richtig gut getan, doch leider werden arg viele Nebenschauplätze eröffnet, die bei der knappen Serien-Laufzeit eher hinderlich sind. Außerdem ist nach dem großen Finale, das nur bedingt überzeugt, schnell die Luft raus - das Schicksal des Trios ist bekannt, die Laufzeit zu gering, als dass man sich so sehr mit den Charakteren identifizieren konnte, dass man sie unbedingt gleich noch einmal in ihren Abenteuern erleben will.

Somit bleibt "Inside Men" zweifelsohne gut gemachte Unterhaltung, die man sich auf DVD jedoch wohl nur dann zulegt, wenn man die Serie noch nicht kennt. Dann allerdings erhält man beste Krimikost, die auch in der deutschen Synchronisation eine Menge Spaß bereitet. (bv)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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